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Abschied von den Wohntrends

Werden wir tatsächlich alle in Städten leben? Und wenn ja, in welchen Städten werden wir wohnen? Die Ansicht, dass die ganze Weltbevölkerung sich in irgendwelchen Megacities herumtreibt, ist nämlich gar nicht mehr so klar, wie das noch vor einigen Jahren schien, und auch das Thema Landflucht könnte sich erübrigen. Und das alles schneller als wir glauben, denn die Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft velaufen nicht mehr linear, sondern weisen teilweise große Sprünge auf. Etwas haben sie aber alle gemeinsam.
Es war alles in bester Ordnung, und die Welt war überschaubar. Wohntrends wurden postuliert, hie und da gab es einige Ausnahmen. Forscher schätzten, dass im Jahr 2050 zwei Drittel der Menschen in Metropolen oder in deren direktem Umfeld leben werden. Das zum Beispiel wurde im Jahre 2009 prognostiziert. Damals, und das ist jetzt wirklich noch nicht so lang her, war man von einer linearen Entwicklung ausgegangen. Das scheint sich aber in den letzten Jahren verändert zu haben. Statt linearer Entwicklungen sind es oftmals Sprünge, mit denen man so nicht gerechnet hat oder auch nicht rechnen konnte.

Wunsch und Masse

Noch nie gab es eine solch enorme Vielfalt an Wünschen und Vorstellungen, was das Wohnen betrifft, gleichzeitig verbunden mit einer entsprechend großen Menge von Menschen. Denn es macht viel aus, ob nur ein paar Leute eine Idee vom Wohnen verfolgen, oder ob es so viele sind, dass sich daraus Veränderungen am Markt ergeben werden. Was heute als Wohnform unattraktiv erscheint, kann morgen schon wieder ganz anders beurteilt werden.

Suburbs und Vorstädte

Für die USA entwickelt sich das Thema Suburbs– der einstige große Wohntraum– zu einem großflächigen Problem. Die junge Generation legt nämlich keinen Wert mehr darauf, in weitläufig abgeschotteten Communities zu leben, auch wenn Häuser im Überfluss vorhanden sind. („{{article::701}}“.)

Was die Vorstädte betrifft, da brauchen wir gar nicht einmal in die USA zu schauen, denn selbst in Deutschland und Österreich gibt es dieses Phänomen, wenngleich es in Österreich noch nicht diese Tragweite hat („{{article::184}}“). Dennoch: Die „Wurmfortsätze“ der Städte sind derzeit unbeliebt– zu lange Anfahrtswege und wenig Infrastruktur. Was in den 70er und 80er Jahren noch als ultimatives Wohnerlebnis galt, bedeutet heute genau das Gegenteil. Das muss aber nicht so bleiben, denn hier sollte man auch die technischen Neuerungen bedenken, die Entwicklungen anstoßen beziehungsweise in eine ganz andere Richtung drehen können.

Wo sich der Schwarm niederlässt

In Deutschland ist das Thema „Schwarmstädte“ in aller Munde, wie in einer Trend-Studie von empirica jüngst aufgezeigt wurde. War der Anteil der jungen Menschen im Jahr 2000 in nur vier deutschen Städten (Münster, Würzburg, Heidelberg und Freiburg) mehr als 30% über dem Bundesdurchschnitt, sind es heute mittlerweile 18 Städte, wobei unter anderem Karlsruhe, Erlangen, Bayreuth, Regensburg, Darmstadt, Leipzig, Flensburg, Rostock, München, Kiel, Dresden, Mainz, Trier und Jena dazugekommen sind. Hier schient sich eine Veränderung anzubahnen: Wie groß soll die Stadt sein? Wie groß darf sie sein? Sind Großstädte in Zeiten des Internets überhaupt noch so begehrenswert?

Wo gibt’s die beste Technik?

Offensichtlich gelten ganz andere Voraussetzungen, um sich in einer Stadt niederzulassen. Im Auftrag von „Wirtschaftswoche” und ImmobilienScout24 hat das Institut der deutschen Wirtschaft alle 69 kreisfreien Städte Deutschlands mit mehr als 100.000 Einwohnern untersucht. Über 100 Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt und Lebensqualität gingen dabei in die Bewertung ein. Es sind nicht die Metropolen Berlin oder Hamburg, und auch nicht die wirtschaftlich starken Städte München oder Stuttgart, die die besten Zukunftsaussichten in Deutschland haben. Völlig überraschend hat das hessische Darmstadt in einem neuen Ranking die Nase vorn. Es untersucht vor allem, wie gut die Städte auf die Herausforderungen der sogenannten Industrie 4.0 vorbereitet sind.

Für die älteren Menschen wiederum scheint das nicht mehr so wichtig zu sein: Die große Mehrheit der künftigen Senioren, fast 80%, will im Ruhestand weiter in einer Metropole wohnen, ergab eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln). Überaltern die Städte dann, und werden sie für junge Menschen uninteressant?

Naturerlebnis

Zurück zur Natur ist ein starkes Thema derzeit, und betrachtet man die Medienlandschaft– diese ist immer ein gutes Indiz für Trends– so sind Gartenmagazine (im weitesten Sinne) sehr gefragt. Die Natur steht im Vordergrund– am besten im eigenen Haus.

Ein alter Trend bekommt eine neue Richtung, und Häuser an der Peripherie oder in „abgelegenen“ Gegenden sind vielleicht nur jetzt nicht gefragt und werden eine Renaissance erfahren. Der Trend zur Natur zeigt dies schon.

Zumal etliche dieser Häuser bei der herrschenden wirtschaftlichen Lage einen enormen Vorteil haben: Sie sind leistbar und– so zeichnet sich derzeit ab– ihre Preise werden in den kommenden Jahren weiter sinken. Eine neue Denkstruktur könnte sich durchsetzen– kombiniert mit technischen Möglichkeiten, die Arbeit und Versorgung verbessern– und in den heute unbeliebten Wohngebieten entsteht wieder blühendes Leben.

Auch die Suburbs in den USA werden auf Dauer nicht leer stehen, aber wenn sie von einer neuen „Wohngeneration“ wieder entdeckt werden, dann sicherlich nicht so, wie sie sich derzeit darstellen– Sozialforscher gehen davon aus, dass die Abgeschlossenheit der einzelnen Häuser sich über kurz oder lang auflösen könnte und anderen Wohnwünschen weichen wird.

Wie gesagt: Die Veränderungen laufen derzeit nicht mehr linear, sondern weisen Sprünge auf. Eines aber haben derzeit interessanterweise alle Entwicklungen gemeinsam: Sie sind geprägt vom Wunsch nach einem „Miteinander“, egal ob im Vorort, am Land oder in der Stadt. Gesichtslose Wohnstätten scheinen niemanden mehr zu interessieren.

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  • Erschienen am:
    07.12.2015
  • um:
    15:31
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Kategorie: Trends

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