Um den steigenden direkten und indirekten Logistikbedarf zu decken, könnte bis 2033 europaweit ein Bedarf von bis zu 37 Millionen Quadratmetern zusätzlicher Fläche entstehen – sechs Millionen davon in Deutschland. Konkret ist das ein Plus von 17 Prozent gegenüber den rund 30 Millionen Quadratmetern im Jahr 2024.
Leider – und das ist die schlechte Nachricht – werden diese Millionen Quadratmeter an Lagerflächen auf steigende Verteidigungsausgaben und neue NATO-Verpflichtungen zurückgeführt. Grundlage der Prognose ist das auf dem NATO-Gipfel im Juni 2025 beschlossene Ziel, künftig 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in militärische Kernkompetenzen zu investieren. So heißt es im Savills-Bericht: Angesichts der geplanten Großprojekte, darunter die Beschaffung neuer Eurofighter, die Modernisierung der Taurus-Marschflugkörper sowie Investitionen in Panzer-, Drohnen- und Luftverteidigungssysteme, sei Deutschland einer der Kernmärkte, in denen sich der prognostizierte zusätzliche Flächenbedarf in den kommenden Jahren besonders stark niederschlagen dürfte. Kurz gesagt dienen diese Logistikflächen vornehmlich der Kriegsführung oder eben der Vorbereitung darauf.
Diese Aussendung passt wie die Faust aufs Auge (im wahrsten Sinne des Wortes), da in den letzten Tagen in Belarus gerade die halbe Welt im Rahmen der SCO den Krieg gegen das kriegsgeile Europa trainiert. Die SCO (Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit) ist im Gegensatz zum weitaus bekannteren Handelsbündnis BRICS plus auch ein militärisches Bündnis. Zum ersten Mal sind im Rahmen der SCO Beobachter aus China, Indien, dem Iran, Tadschikistan und inoffiziell auch Nordkorea nach Europa entsandt worden. Sogar die US Army soll mit Beobachtern als Zeichen der Deeskalation anwesend sein, da die USA längst begriffen haben, dass ein Krieg gegen Russland und seine Verbündeten für die Europäische Union/NATO in einem Desaster enden würde. Sie sind daher aus der Eskalationsspirale ausgestiegen – wir nicht, aber dafür haben wir künftig einen boomenden Logistikmarkt.
Ein solcher Aufschwung des Logistikmarkts ist natürlich sehr kurzfristig gedacht, da der zusätzliche Bedarf an Flächen auf eine sehr kritische Situation trifft, die wir uns letztendlich alle nicht wünschen. Das heißt, die Milliarden, die jetzt in die Logistik gesteckt werden – in Deutschland wurde dieses Jahr der Verteidigungshaushalt durch Mittel aus dem Sondervermögen Bundeswehr auf 86 Milliarden Euro ausgeweitet –, sind kurzfristig positiv zu sehen, langfristig allerdings nicht. Sollte es nämlich zu einem Krieg kommen (WOVON ICH ÜBERHAUPT NICHT AUSGEHE – aber da gibt es unterschiedliche Ansichten), dann wären diese Immobilien auf jeden Fall Ziele einer Aggression – um das einmal so zu sagen. Zusätzlich zu diesen Zielen würde es noch ganz andere Ziele geben, und das ist ein weiteres Problem. Irgendwie scheinen die verantwortlichen Politiker noch nicht verstanden zu haben, dass der Aufbau einer Immobilie länger dauert als die Zerstörung durch eine Rakete oder was auch immer. Das Wort-Case-Szenario will ich mir ja gar nicht ausmalen, denn das war es dann. Aber das heißt: Wir können jetzt Logistikflächen errichten, aber danach gar nichts mehr – oder alles. Es ist absurd zu glauben, dass Europa auch nur irgendeine Chance gegen diese Übermacht des globalen Südens hätte, und selbst wenn es eine Chance hätte, rechtfertigt nichts dieses Kriegstreiben.
Es wäre daher besser, diese Flächen für den Handel mit den Wirtschaftsräumen BRICS plus und SCO zu nutzen, anstatt von irgendeinem Irrsinn zu träumen, den bis zu Ende gedacht wirklich niemand gutheißen kann.