--}}
 

Nach SIGNA kommt Stumpf: Wie könnte es mit dem „Lamarr“ weitergehen?

SIGNA ist in Insolvenz, das Kaufhaus „Lamarr“ in der Mariahilfer Straße ist Geschichte, und die Frage, die sich alle stellen, lautet: Was macht Georg Stumpf mit einem halbfertigen Kaufhaus?

© s/w

Als die SIGNA Gruppe in die bisher größte Insolvenz der Wirtschaftsgeschichte Österreichs schlitterte, waren die Medien voller Meldungen darüber. Groß war auch die „Anteilnahme“ am Kaufhaus „Lamarr“, bei dem die Befürchtung bestand, dass es dem Bezirk Neubau in den nächsten Jahren als Bauruine erhalten bleiben könnte – wenn sich nicht jemand findet, der eine Chance sieht, dieses Konstrukt zu vervollständigen.

Georg Stumpf kauft das "Lamarr"

Es hat sich jemand gefunden. Der Immobilieninvestor Georg Stumpf hat das „Lamarr“ gekauft. Georg Stumpf wurde grundsätzlich in Wien dadurch bekannt, dass er den Millennium Tower und die dazugehörige City baute – und sie schließlich für 360 Millionen Euro an die deutsche Fondsgesellschaft MPC Münchmeyer Petersen Capital (Hamburg) verkaufte. Das war im Sommer 2003. 

100 Millionen plus Ust.

Jetzt, im Winter 2024, lag das Angebot der Stumpf Development GmbH doch deutlich über den Offerten der Konkurrenten. Wobei eines der Konkurrenzangebote sogar gelautet haben soll: Grundstückspreis minus Abrisskosten. Das war dann doch zu verwegen. 100 Millionen soll der Kaufpreis gewesen sein, dazu kommt noch die Umsatzsteuer, also 120 Millionen insgesamt. Laut Kaufvertrag sollen aktuell 200 Millionen Euro für die Fertigstellung vorgesehen sein – bisher sollen laut „Kurier“ und „Presse“ rund 290 Millionen Euro für den Rohbau ausgegeben worden sein. „Das zukünftige Nutzungskonzept soll in Abstimmung mit der Stadt Wien und dem Bezirk in den kommenden Monaten entwickelt werden“, hieß es in einer Mitteilung der Stumpf Development GmbH. 

Die Frage ist: Was wird der Immobilieninvestor Georg Stumpf mit dem Projekt machen? Der erste Schritt ist bereits getan, denn das Branding des „Lamarr“ wurde geändert. Stumpf Development hat bereits sein Logo auf dem neuen Projekt, und das ist schon einmal ein Zeichen nach außen.

Möglichkeiten werden ausgelotet

Grundsätzlich ist anzunehmen, dass Georg Stumpf nicht die Katze im Sack gekauft hat, sondern sicherlich schon geprüft hat, was denn tatsächlich machbar wäre. Dabei stellen sich aber nicht nur technische Fragen, sondern auch rechtliche. Technisch gibt es viele Möglichkeiten, das Projekt entsprechend zu strukturieren, allerdings ist nicht sicher, wie weit die Bauordnung hier Möglichkeiten bietet. Trotzdem wird man sich in der Gemeinde Wien wohl gewissen Vorgaben beugen müssen, wenn man nicht eine Bauruine für die nächsten Jahre stehen lassen möchte. Das ist die eine Seite. Die andere Seite: Schon beim „Lamarr“ soll es heftigen Gegenwind von Anrainern gegeben haben. Und jetzt mit neuem Konzept weiterbauen, heißt auch, mit diesem Thema umzugehen.

Ideen rund um das "Lamarr" 

Die Idee für das Projekt – so munkelt man – sei eine Aufstockung mit Wohnungen. Das ist eine durchaus denkbare Variante – die Lage ist hervorragend und entspricht allen Kriterien eines urbanen Standorts. Die darunterliegenden Geschoße allerdings bleiben die wirkliche Herausforderung. Ein innerstädtisches Shoppingcenter als Anziehungspunkt für die Mariahilfer Straße? Eine Art Gerngross? Dazu muss man wissen, dass das Kaufhaus in der Mitte der Mariahilfer Straße selbst derzeit mit Auslastungsproblemen kämpft und sich der Handel weiterhin im Wandel befindet. Also neue Konzepte: Ich frage mich durch die Branche, und dabei tauchen sehr interessante Möglichkeiten, Lösungen und Konzepte auf. Fazit: Mixed Use wird wohl am besten funktionieren. Shopping ja, aber nicht höher als zwei Stockwerke. Ein Logistik-Hub für die Last Mile? Ein zentrales Auslieferungslager für die Mariahilfer Straße? Ein Co-Working-Standort? (Hier darf man allerdings nicht die Trakttiefe vergessen, die Büroflächen nur eingeschränkt möglich macht beziehungsweise nur durch technische Eingriffe in die Baumasse.) Ein Fitnesscenter? Ein Nahversorger? Eine First-Use-secondhand-Lösung? (Das Problem des Onlinehandels sind die Rückläufe, und es gibt mittlerweile bereits Konzepte, bei denen zurückgesendete Waren auf gestylten Verkaufsflächen präsentiert werden). Ein Outlet-Center mitten in der Stadt? 

Das Vermögen der heimischen Stumpf-Gruppe wird (laut Angaben der „Presse“) auf 7,5 Milliarden Euro geschätzt. 350 Millionen Euro für das Projekt sind auch für dieses Unternehmen ein großer Brocken – aber Stumpf hat bereits mit dem Millennium Tower (1999 eröffnet), bewiesen, dass er ungewöhnliche Projekte auf die Beine stellen kann – vielleicht wird das ehemalige „Lamarr“ auch eines davon.

03.12.2024

Nach SIGNA kommt Stumpf: Wie könnte es mit dem „Lamarr“ weitergehen?

SIGNA ist in Insolvenz, das Kaufhaus „Lamarr“ in der Mariahilfer Straße ist Geschichte, und die Frage, die sich alle stellen, lautet: Was macht Georg Stumpf mit einem halbfertigen Kaufhaus?

02.12.2024

Investment-Trend Ferienimmobilien: Werte mit Charme und Zukunft

Ferienimmobilien sind längst kein Nischenprodukt mehr und erweisen sich als sehr robuste Assetklasse. Die Einbußen durch die Reisebeschränkungen der Corona-Zeit sind bereits nahezu aufgeholt, und auch die aktuellen konjunkturellen Schwankungen scheinen die Nachfrage nach Urlaub kaum zu dämpfen. Für langfristig orientierte Investoren eröffnen sich weiterhin vielversprechende Perspektiven in einem wachstumsstarken Markt mit attraktiven Renditeaussichten.

30.11.2024

IFM Kongress Wien 2024: ESG und Innovationen im Facility Management

Die Facility Management-Branche steht vor ihrer größten Transformation seit Jahrzehnten. Nachhaltigkeit, digitale Innovation und neue Arbeitsplatzkonzepte prägen die aktuelle Entwicklung des Sektors. Der IFM Kongress Wien 2024 adressiert genau diese wegweisenden Themen und bringt führende Experten der Branche zusammen. Der renommierte IFM Kongress an der TU Wien etabliert sich dabei als zentrale Plattform für den Wissensaustausch im deutschsprachigen Raum.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    03.12.2024
  • um:
    06:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Aufrufe: (letzte 90 Tage)
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Kategorie: Inland

Artikel:803

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 48/2024

Wir Gratulieren BUWOG Group GmbH zu erreichten 20 Punkten!

BUWOG Group GmbH

Rathausstraße 1, 1010 Wien

Die BUWOG ist der führende Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungssektors ab.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News

Platz 2

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe-, Investment-, und Wohnimmobilien spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News