Wohnbauförderungs- und Baubewilligungsstatistik 2021

Förderungszahlen brechen ein, Neubauboom geht zu Ende

Ausgaben der Wohnbauförderung sanken 2021 mit knapp unter EUR 2 Mrd. auf das tiefste Niveau seit 30 Jahren. Gleichzeitig brach die Zahl der geförderten Wohneinheiten um 22% auf 18.400 Einheiten ein. In Summe geht auch der Neubauboom der vergangenen Jahre zu Ende. Einzig bei der Sanierungsförderung gab es positive Signale.

Die Ergebnisse der aktuellen Wohnbauförderungsstatistik, die alljährlich vom Fachverband der Stein- und keramischen Industrie mit dem Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) erstellt wird, spiegelt die massiven wirtschaftlichen Verwerfungen und die multiplen Krisen wider.

„Erstmal seit vielen Jahren gab es im vergangenen Jahr sowohl bei den Baubewilligungen als auch bei den ausgeschütteten Fördermitteln und den geförderten Wohneinheiten gleichzeitig massive Rückgänge“, hebt Robert Schmid, Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie, hervor. „Die steigenden Baukosten aufgrund zunehmender Energiepreise und neugeordneter Lieferketten trugen dazu bei, dass immer seltener Fixpreisangebote abgegeben werden konnten. Diese Variabilität dämpfte natürlich die Nachfrage“, so Schmid.

Wurden 2020 noch 78.000 Wohneinheiten baubewilligt, waren es 2021 nur mehr 73.000. Für das laufende Jahr 2022 wird nur mehr mit 62.000 Baubewilligungen gerechnet. Die Ausgaben der Wohnbauförderung durchschlugen 2021 die EUR 2 Mrd.-Grenze nach unten und beliefen sich auf EUR 1,91 Mrd. Dies ist ein Rückgang von 6% gegenüber 2020 und der niedrigste Wert seit 30 Jahren. Damit einhergehend sind auch die Förderungszahlen stark rückläufig. Österreichweit wurden im letzten Jahr nur noch 18.400 Wohneinheiten gefördert. Der Förderungsdurchsatz – das Verhältnis von baubewilligten zu geförderten Bauten – ist bei Eigenheimen unter 15% gesunken.

Einzig bei der Sanierungsförderung gab es im vergangenen Jahr einen positiven Trend – die Zahl der gefördert sanierten Wohneinheiten (Eigenheime und Geschosswohnungen) stieg um 20% auf 72.000. „Vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise und der dringenden Notwendigkeit, den Energieverbrauch zu reduzieren, kann die Bedeutung der Sanierungsförderung nicht hoch genug eingeschätzt werden“, hebt Schmid hervor.

Wolfgang Amann, Studienautor und Geschäftsführer des IIBW präsentiert die Hauptergebnisse der Wohnbauförderungsstatistik 2021 im Detail:

  • Neubauboom geht zu Ende: Nach historischen Höchstwerten mit 85.000 Baubewilligungen 2019 ging es die folgenden Jahre stetig bergab. 2020 waren es 78.000 und 2021 nur mehr 73.000 Wohneinheiten. Für 2022 sieht es nach einem deutlichen Einbruch auf nur noch geschätzte 62.000 baubewilligte Wohnungen aus.  
  • Neubauzahlen im Bundesländervergleich: Österreichweit gab es letztes Jahr 6,3 Wohnungsbewilligungen pro 1.000 Einwohner (neue Wohnungen in neuen Wohngebäuden). Bezogen auf die Einwohnerzahl hatten Vorarlberg (8,3) und Tirol (7,2) überdurchschnittliche Neubauvolumina. In Wien ist die Neubauleistung besonders volatil und pendelte sich nach einem Wert von 9,1 im Jahr 2020 letztes Jahr auf den österreichischen Durchschnitt ein.  
  • Förderungszusicherungen brechen österreichweit ein: 18.400 geförderte Wohneinheiten, davon 3.700 Eigenheime und 14.700 großvolumig, bedeuten einen Rückgang um 22% gegenüber 2020. Dies ist in Summe ein Drittel weniger als der zehnjährige Durchschnitt. Die Eigenheimförderung hat in fast allen Bundesländern massiv an Bedeutung verloren. Über 1.000 Eigenheime pro Jahr werden nur noch in Oberösterreich gefördert. In allen anderen Bundesländern sind es wenige hundert Einheiten oder noch weniger.  
  • Niedrigste Förderausgaben seit 30 Jahren: Die Förderausgaben sind stark rückläufig und unterschritten 2021 die EUR 2 Mrd.-Marke. Sie beliefen sich in Summe auf EUR 1,91 Mrd. Dies ist der niedrigste Wert seit 30 Jahren und ein Minus von 17% gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt. Insgesamt liegen die Wohnbauförderausgaben des Staats bei ca. 0,4% des Bruttoinlandsprodukts und damit unter dem OECD-Durchschnitt. In den 1990er-Jahren lag der Wert noch bei 1,3%.  
  • Förderungsdurchsatz auf Tiefstand: Ein wichtiger Indikator für den Stellenwert der Wohnbauförderung ist der Förderungsdurchsatz (Verhältnis von Förderungszusicherungen zu Baubewilligungen). 2021 war dieser bei Eigenheimen nur mehr bei 15%, in Kärnten, der Steiermark, Wien und dem Burgenland sank er auf unter 10%. Im großvolumigen Bereich lag der Durchsatz im letzten Jahr bei 36%.  
  • Sanierungen ziehen an: Die Förderausgaben für Wohnhaussanierungen stiegen 2021 um knapp 10% auf über EUR 510 Mio. Insgesamt wurden knapp über 27.000 Eigenheime und etwa 45.000 Geschoßwohnungen gefördert saniert. Zusammengerechnet ist das ein Plus von 20%. Positiv entwickeln sich hier die Sanierungs- und Förderungsschienen des Bundes, die auf klimaschonenderes Heizen abzielen.

„Mehr denn je müssen alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten genutzt werden, rasch und nachhaltig leistbaren und klimafreundlichen Wohnraum zu schaffen. Die Wohnbauförderung ist dabei ein ganz wesentliches Element zur Stabilisierung der Wohnungsmärkte und zur Erreichung der Klimaschutzziele“, so Schmid abschließend.

Fachverband der Stein- und keramischen Industrie

Wiedner Hauptstraße 6, 1040 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

30.05.2025

Die Kraft der Räume – Juni

Farbe des Monats: GRÜN – Zahl des Monats: 45721861984 – Thema des Monats : Licht & Farben – Motto des Monats: Wer bin ich?

28.05.2025

Das Wiener Zinshaus als nachhaltigste Wohnform

Im Rahmen des DREA & ÖGNI Events „Future Real Estate: Digital. Nachhaltig. Transformativ.", präsentierte Stephan Pasquali, Geschäftsführer der 3SI Immogroup, seine fundierten Erkenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit des Wiener Zinshauses. In seinem Vortrag analysierte er die stadtbildprägenden Gebäude und führte den Beweis an, dass diese traditionelle Bauform „die nachhaltigste Form des Wohnens gewesen ist”.

27.05.2025

Johannes Wild über aktuelle Herausforderungen für Immobilienverwalter und notwendige Reformen

Die Altbausanierung in Österreich steht vor einem komplexen Geflecht aus gesetzlichen Anforderungen und wachsendem Handlungsdruck. Dieser Spannungsbereich bildete auch den thematischen Schwerpunkt eines Gesprächs mit Johannes Wild, Fachverbandsobmann-Stellvertreter und Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    12.10.2022
  • um:
    17:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 21/2025

Wir Gratulieren Winegg Realitäten GmbH zu erreichten 20 Punkten!

Winegg Realitäten GmbH

Herrengasse 1-3, 1010 Wien

Seit über 25 Jahren ist die WINEGG als Investor, Projektentwickler, Bauträger und Makler tätig. Das Kerngeschäft war in den Anfangsjahren das Zinshaus, doch in den letzten Jahren wurde auch das Bauträgergeschäft im Neubau forciert. Die Immobilien der WINEGG bestechen durch eine hervorragende Mikrolage, eine hochwertige Ausführung und eine nachhaltige Konzeptionierung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

NOE Immobilien Development GmbH

Rennbahnstraße 2, 3100 Sankt Pölten

Die NID (NOE Immobilien Development GmbH) ist ein renommierter Immobilienentwickler mit Tätigkeitsschwerpunkt "Wohnbau" in Niederösterreich und Wien. Mit einem Projektvolumen von über 300 Mio. Euro ist die NID eines der größeren Entwicklungsunternehmen auf dem ostösterreichischen Markt. Projektentwicklungen der NID sind geprägt durch abgestimmte Architektur, nachhaltige Denkweise und Einbeziehung aller Stakeholder – mit dem Ziel, ein gutes Angebot an qualitativen, hochwertigen Wohnungen mit attraktivem Preisniveau für alle Kund:innen zu erzielen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News