Wie wohnt Wien? Miete im Aufwind, Eigentum als Verlierer

Das Immobilienjahr 2023 war ein durchwachsenes und hat den österreichischen Markt ordentlich durcheinandergewirbelt. Das beweist auch eine aktuelle Analyse, die ein Expertenteam des heimischen Immobilienportals FindMyHome.at rechtzeitig zum Finale des heurigen Jahres erstellt hat.

Bernd Gabel-Hlawa, Co-Founder von FindMyHome.at

© Findmyhome

Inflation, Besteller-Prinzip und die KIM-Verordnung, die den Erwerb von Eigentum deutlich erschwert hat, schlagen sich auch in der Studie nieder, der mehr als 8,2 Millionen Aufrufe auf der beliebten Plattform zugrunde liegen. Die wichtigste Erkenntnis der Analyse: Während die Nachfrage in Richtung Eigentum deutlich zurückgegangen ist, ist das Interesse an Mietwohnungen gestiegen. In beiden Bereichen werden nach wie vor innerstädtische Immobilien bevorzugt, in puncto Miete hat der 7. Wiener Gemeindebezirk bei Suchanfragen die Nase vorn, im Eigentum ist es der erste Bezirk.  

Bernd Gabel-Hlawa, Co-Founder von FindMyHome.at, über die wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Analyse, die folgende Sieger hervorgebracht hat:

Miete* (Ranking nach Aufrufen):

1.    Platz: 1070 Wien Neubau

2.    Platz: 1050 Wien Margareten

3.    Platz: 1080 Wien Josefstadt

Eigentum* (Ranking nach Aufrufen):

1.    Platz: 1010 Wien Innere Stadt

2.    Platz: 1210 Wien Floridsdorf

3.    Platz: 1020 Wien Leopoldstadt

* Die kompletten Ergebnisse finden Sie im Anhang

Das Immobilienjahr 2023 war alles andere als leicht. Was waren die größten Themen in diesem Jahr und wie spiegeln sie sich in der Statistik wider?

Es zeigt sich, dass die Suche nach Eigentum 2023 enorm zurückgegangen ist. Durch die Kriege, die hohe Inflation und die Vergabeverschärfungen bei Krediten ist die Immobiliensuche generell zurückgegangen – je nach Region zwischen 17 und 24%. Darüber hinaus gibt es einen starken Seitenwechsel von Eigentum zu Miete, der bei uns im Schnitt – ebenfalls unterschiedlich je nach Region – bei gut einem Drittel liegt. Im Luxusbereich bleibt Eigentum führend, dennoch ist in den A-Lagen Wiens und beispielsweise auch in Kitzbühel ein zweistelliges Plus bei Mieten wahrzunehmen. Für die verstärkte Nachfrage bei Exklusivmieten sorgen vorwiegend Ukrainer und Russen – nicht selten unter einem Dach vereint.

Apropos: 1010 Wien hat sich im Eigentum den Platz an der Spitze zurück erkämpft. Können sich Wiener den 1. Bezirk noch leisten oder handelt es sich hier in erster Linie um Personen aus dem Ausland, die suchen und kaufen?

Prozentuell sind es nach wie vor mehrheitlich Österreicher, die kaufen. Im wirklichen High End wird es dann verstärkt international. Was die Miete betrifft, bildet 1010 allerdings das Schlusslicht. 

Warum?

Bei der Miete sieht man generell einen starken Trend zur Reduktion. Das passt oft mit großflächigen Mietobjekten in der Innenstadt nicht zusammen. Ich glaube aber auch, dass die Statistik etwas verzerrt ist, da gerade im Ersten das Angebot aufgrund des mit Juli in Kraft getretenen Bestellerprinzips massiv zurückgegangen ist.

Beim Eigentum hingegen ist auffällig, dass sich die vor kurzem noch gehypten Bezirke 14., 15. und 16. am Ende der Statistik wiederfinden. Was ist hier der Grund?

All diese Bezirke sind typische Lagen für junge Leute und Familien mit mittlerem Einkommen. Diese beiden Zielgruppen sind leider die größten Verlierer der KIM-Verordnung.

Für Sie als Profi – wo liegen die größten Erkenntnisse und Überraschungen der Statistik?

Nachdem wir täglich mit Marktdaten zu tun haben, gibt es für uns wenig Überraschungen. Aber es ist bei einem Gesamtblick auf alle Daten und Fakten immer wieder erstaunlich, wie schnell sich ein Markt drehen kann. Die Erkenntnis für mich ist, dass unvorhersehbare Faktoren mit hausgemachten Faktoren von einem Seitenwind zu einem Orkan geworden sind und alle Immobilienanbieter und -suchende richtig gebeutelt werden. Die KIM-Verordnung in dieser Schärfe parallel zur Inflation und – als Sahnehäubchen sozusagen – das Bestellerprinzip noch dazu, das ist ein Vollversagen der Politik. Die Auswirkung ist bereits jetzt klar zu sehen: Die Immobilienwirtschaft und auch die Branchen um diese krachen wie eine Kaisersemmel und die Immobiliensuchenden sind frustriert, weil der Begriff Traumimmobilie immer weiter von der Realität abdriftet.

Wagen wir einen Blick nach vorn – was prophezeien Sie für 2024? Und was würden Sie sich wünschen?

Ich glaube fest daran, dass es im dritten Quartal 2024 zu einer Zinssenkung kommt und die KIM-Verordnung gelockert wird. Das wird den Immobilienmarkt wieder beflügeln und auch jenen mehr Luft geben, die in einem variablen Kredit sind. Was wir uns wünschen? Allem voran Frieden – in erster Linie für die betroffenen Menschen und in zweiter Linie für uns, um wieder mehr Stabilität und Sicherheit zu bekommen.

FINDMYHOME.AT - Die Immobilienwebsite

Hutweidengasse 40, 1190 Wien

FINDMYHOME.AT ist eine der Top Immobilien-Plattformen Österreichs und wurde 2001 von den erfahrenen Immobilienmaklern Bernd Gabel-Hlawa und Benedikt Gabriel gegründet. Ziel ist seit jeher durch stetige technische Innovationen, ein transparentes Bewertungssystem sowie jährliche Qualitätskontrollen und -auszeichnungen den Plattform-Nutzern eine kostenlose, einfache, userfreundliche und hochqualitative Immobiliensuche zu bieten. Seit 2019 verbindet sich unter der Dachmarke FINDMYHOME.AT ein Drei-Marken-Gespann, das vom Vermarktungskonzept bis zur Luxus-Immobilien-Plattform alle Dienstleistungen für Immobilienvermarktung aus einer Hand anbietet: FINDMYHOME.AT – die Immobilienwebsite, FINDMYHOME.media – die Werbeagentur der Immobilienbranche, FINDMYHOME Premium Living – Österreichs erste Adresse für High-Class-Immobilien. Mit mehrfachen Auszeichnungen, u.a. dem IMMMO Award 2019 als das bestbewertete klassische Immobilien-Portal Österreichs, sowie mit einem sehr hohen Bekanntheitsgrad bei Anbietern wie Suchenden hat sich FINDMYHOME.AT bereits als Innovator und als das Qualitäts-Immobilienportal unter Beweis gestellt.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

18.01.2025

"Wir stehen vor einer globalen real- und gesellschaftspolitischen Wandlungsphase"

Eigentlich wollte ich mit Thomas Glanzer, Head of Business Development & Sustainability bei AluKönigStahl, nur über die aktuelle Situation in der Immobilienwirtschaft sprechen, aber letztendlich ging unser Gespräch dann doch darüber hinaus – für ihn sind viele Themen mit unserer Gesellschaft untrennbar verbunden.

16.01.2025

»Wir investieren aus eigener Kraft«

Im Interview spricht die neue Doppelspitze von BIG und ARE, Christine Dornaus und Gerald Beck, über ihre Schwerpunkte und Ziele. Sie erklären, warum die BIG zwar kein First Mover ist, in einigen Bereichen aber dennoch eine Vorreiterrolle einnimmt, und dass, wenn es sinnvoll ist, ab sofort jedes Projekt in BIM ausgeschrieben wird. Außerdem sprechen sie über sinkende Preise, steigenden Wettbewerb und geplante Milliardeninvestitionen.

15.01.2025

Die Zukunft der Arbeit: Künstliche Intelligenz revolutioniert Arbeitswelten

Die Arbeitswelt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, angetrieben durch die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI). Diese technologische Revolution verspricht, unsere Arbeitsweisen, Jobprofile und wirtschaftlichen Strukturen grundlegend zu verändern. In einer Zeit, in der Automatisierung und digitale Lösungen immer mehr an Bedeutung gewinnen, stellen sich viele die Frage: Wie wird die Zukunft der Arbeit aussehen? In diesem Artikel beleuchten wir die Erkenntnisse von Andreas Gnesda, einem erfahrenen Experten für Arbeitswelten, der seine Einschätzungen zur KI-getriebenen Transformation der Arbeitswelt teilt.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    13.12.2023
  • um:
    13:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Aufrufe: (letzte 90 Tage)
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 2/2025

Wir Gratulieren RE/MAX zu erreichten 20 Punkten!

Platz 2

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe-, Investment-, und Wohnimmobilien spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

Raiffeisen WohnBau

Mooslackengasse 12, 1190 Wien

Raiffeisen WohnBau ist eine Marke der Raiffeisen-Leasing GmbH und seit 1995 erfolgreich als Projektentwickler und Bauträger tätig. Als solcher entwickelt, plant, errichtet und verkauft Raiffeisen WohnBau freifinanzierte Wohnungen. Mit dem „Quality Living“ Gütesiegel werden Projekte ausgezeichnet, die durch ihre Lage, Infrastruktur sowie Ausstattung überzeugen. Die „Quality Living“ Projekte werden zudem im Rahmen der Initiative „Kunst und Wohnen“ mit zeitgenössischer Kunst aufgewertet.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News