RE/MAX European Housing Trend Report 2022 – Teil 2

Pläne und Motive zum Wohnen – so vielfältig wie der Kontinent. Nur ein Drittel der Tschechen, Österreicher und Niederländer meinen, dass für sie eine Übersiedlung in der Zukunft wahrscheinlicher ist als vor einem Jahr, aber 56 % der Portugiesen sehen das so.

Bernhard Reikersdorfer

© Remax

  • 40 % der Malteser und 43 % der Türken denken über einen Umzug oder einen Immobilienkauf im Ausland nach, aber nicht einmal jeder fünfte Spanier.

  • 78 % der Tschechen schließen beides aus, 72 % der Österreicher, 71 % der Deutschen und 57 % der Schweizer ebenso.

  • Für 65 % der Ungarn, die übersiedeln würden, ist das Hauptmotiv „Einfach besser leben“, aber nur für gut ein Drittel der Schweizer.

  • 47 % der auswanderungswilligen Griechen würden dies wegen der Arbeitsgelegenheit machen, aber nur 12 % der Deutschen.

  • Insgesamt 68 % der Europäer meinen, sie würden Kompromisse eingehen, um nachhaltig und umweltbewusst zu wohnen.

  • 82 % der unwettergeplagten Türken würden aus Umweltschutzgründen Abstriche beim Wohnen in Kauf nehmen, fast die Hälfte der Niederländer lehnt das kategorisch ab.

  • 39 % der Rumänen würden aus Umweltschutzgründen auf weniger Quadratmeter wohnen, aber nur jeder vierte Engländer oder Schweizer.

  • 28 % der Kroaten würden der Umwelt zuliebe auch längere Arbeitswege in Kauf nehmen, aber nur 12 % der Franzosen.

  • 57 % der Ungarn würden nur in eine Gegend mit perfektem Festnetzinternet und Mobilfunk ziehen. Das sehen nur rund ein Drittel der Kroaten, Tschechen und Slowenen genauso.

 Fragestellungen:

  • Umzugsbereitschaft und Motive dahinter?

  • Auswandern oder im Ausland Immobilien kaufen?

  • Abstriche beim Wohnen der Umwelt zuliebe? 

  • Kein Internet, kein Wohnen? 

Untersuchte Länder:

Österreich sowie Bulgarien, Deutschland, England, Finnland, Griechenland, Italien, Kroatien, Frankreich, Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweiz, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ungarn, Wales und darüber hinaus auch Israel. 

RE/MAX Europe hat Ende 2022 in 20 europäischen Ländern sowie in Israel eine Studie zum Thema Wohnen, Mobilität, Umweltschutz und Wirtschaft durchgeführt. Hier Teil zwei der für Österreich interessantesten Ergebnisse: 

Umzugsbereitschaft und Motivation dahinter Wahrscheinlichkeit zu übersiedeln – im Vergleich zu vor einem Jahr – variiert von Land zu Land erheblich

Für 34,0 % der Österreicher ist ein Umzug wahrscheinlicher geworden als noch vor einem Jahr. Umgekehrt ist für 28,0 % der Österreicher ein Umzug weniger wahrscheinlich geworden. Für 38,0 % der Österreicher hat sich die Übersiedelungswahrscheinlichkeit nicht verändert. Die drei Gruppen sind also grob formuliert in etwa gleich groß. Das ist nicht überall so: (Ein Plus oder Minus in Klammern zeigt an, ob die Wahrscheinlichkeit zu übersiedeln größer (+) oder kleiner (-) geworden ist.)

Während 55,7 % (+) der Portugiesen angeben, dass die Übersiedlungswahrscheinlichkeit gestiegen ist und nur 15,9 % (-), dass sie gesunken ist, sagen nur 32,8 % (+) der Tschechen von einer Steigerung. Aber 34,5 % (-) unserer nördlichen Nachbarn meinen, dass die Wahrscheinlichkeit zu übersiedeln gesunken ist. Tschechien ist übrigens das einzige Land in der Untersuchung, in der die Übersiedlungswahrscheinlichkeit insgesamt gesunken ist.

Österreich ist mit seiner Übersiedlungsfreude noch um eine Spur aktiver als die Deutschen mit 34,6 % (+) zu 30,2 % (-).

So richtig übersiedlungsfreudig sind neben den erwähnten Portugiesen auch die Bulgaren mit 54,0 % (+) zu 19,0 % (-), die Malteser (59,2 % (+) zu 24,9 % (-)), die Finnen (52,5 % (+) zu 17 % (-)) und die Kroaten (49,0 % (+) zu 18,8 % (-)).

Ähnlich standorttreu wie die Österreicher sind die Slowenen (35,5 % (+) zu 28,5 % (-)) und die Niederländer (34,2 % (+) zu 23,2 % (-)) und – überraschend für ein südliches Land mit wirtschaftlichen Herausforderungen: die Griechen mit 39,2 % (+) zu 25,6 % (-).

Wenn die Österreicher ins Ausland ziehen, wohin zieht es sie?

20,7 % der österreichischen Bevölkerung können sich vorstellen, ins Ausland zu übersiedeln oder dort eine Immobilie zu kaufen. Sie haben ein oder mehrere Länder (im Schnitt zwei) im Visier, wobei sich offensichtlich Urlaubswünsche mit Wirtschaftsüberlegungen und Heimkehrträumen vermischen: „Zieldestination Nummer 1 unter den Österreichern ist Italien mit 3,9 %“, so Bernhard Reikersdorfer, MBA, Managing Director von RE/MAX Austria. Danach folgen Deutschland (3,4 %), Kroatien (2,5 %), Spanien (2,5 %), Griechenland (2,3 %), Asien (1,9 %), Ungarn (1,8 %), Nordamerika (1,6 %), Portugal (1,5 %), Südamerika und Großbritannien mit jeweils 1,2 % und viele andere Länder mit geringerer Attraktivität. 

Wohin die Europäer?

Deutschland mit jeweils 3,3 %, dahinter Italien (3,2 %), vor Nordamerika (3,1 %) und Frankreich (2,2 %). Allesamt wesentlich größere und meist auch wirtschaftlich potentere Zielländer als unsere Heimat. Österreich liegt mit 2,1 % an siebenter Stelle unter den beliebtesten Einwanderungsdestination in Europa, deutlich vor Griechenland und Asien (jeweils 1,9 %), Portugal und der Schweiz mit jeweils 1,7 %. Auf der nächsten Beliebtheitsstufe mit 1,6 % finden sich die Niederlande, Kroatien, Südamerika und Australien. 

Wer will nach Österreich?

In welchen Ländern ist die Idee, nach Österreich zu kommen, besonders ausgeprägt? 7,8 % der Ungarn denken darüber nach. Ebenso 4,8 % der Türken, 4,6 % der Slowenen, 4,2 % der Kroaten und 3,6 % der Schweizer, sowie 2,4 % der Holländer – aber nur 1,4 % der Deutschen. 

Auslandsaufenthalt – ein Jugendtraum

Am höchsten ist die Bereitschaft, ins Ausland zu gehen, unter den Europäern erwartungsgemäß bei den 19- bis 25-Jährigen: 51,9 % haben schon einmal darüber nachgedacht. Bei den 26- bis 35-Jährigen sind es noch 40,1 %, bei den 36- bis 45-Jährigen nur mehr 31,6 %.

Die meisten der 19- bis 25-Jährgen zieht es wohl auch sprachbedingt nach England (7,7 %) und Nordamerika (6,6 %), aber auch Deutschland (6,3 %), Italien und Spanien ex aequo mit jeweils 5,0 % liegen bei den Nestflüchtern gut im Rennen. Immerhin 4,2 % der jüngsten Auswanderungswilligen bevorzugen Österreich, darunter wohl auch viele deutsche Studenten an Österreichs Universitäten.

Einfach besser leben im Ausland

Die größte Motivation, das eigene Land hinter sich zu lassen, ist sowohl europaweit als auch in Österreich gleich: ein besserer Lebensstil. Dem stimmen 45,9 % der Europäer zu, aber vor allem 65,4 % der Ungarn und 57,7 % der Griechen. Ein viel selteneres Argument ist der bessere Lebensstil im Ausland für die Deutschen (42,0 %), Österreicher (39,1 %), Engländer (37,9 %), aber auch für die Schweizer (35,3 %) und vor allem die Slowenen (34,8 %).

Im Durchschnitt haben die Befragten 2,3 Motive auszuwandern angegeben, die Niederländer mit 1,8 am wenigsten, die Ungarn und die Türken mit 2,8 Motiven am meisten. 

Arbeitsmigration

Europaweit das zweitwichtigste Motiv, sein Heimatland zu verlassen oder im Ausland eine Immobilie zu kaufen, sind bessere Arbeitsbedingungen mit 28,5 %. Wieder zeigt sich eine hohe latente Unzufriedenheit oder eine besondere Arbeitsfreude der Ungarn. Sie liefern den Spitzenwert von 50,4 %. Die Griechen folgen mit 47,7 %, mit 40,2 % die Portugiesen und mit 40,0 % Zustimmung die Türken. Kaum ein relevantes Aussiedlungsmotiv ist dies in den Niederlanden (9,8 %), der Schweiz (13,8 %), in Deutschland (16,5 %) und Österreich (16,9 %).

Ferienimmobilien

Erst an dritter Stelle kommt europaweit der Ferienaspekt ins Gespräch: Für 24,4 % ist das ein wichtiges Argument. Interessanterweise für 40,4 % der Slowenen, 32,4 % der Polen und für 31,9 % der Österreicher. Sie bilden in dieser Fragestellung das Spitzentrio.

Die Deutschen sehen das wesentlich entspannter: Nur 22,2 % sehen Ferienaspekte als ausreichenden Grund an, Immobilien im Ausland zu kaufen.

Verständlicherweise weniger interessant ist der Ferienwohnungsaspekt für die Italiener (17,0 %), die Portugiesen (17,3 %) und die Griechen (18,6 %).

Flucht vor der wirtschaftlichen Situation

Das viertwichtigste Argument auf europäischer Ebene ist die Flucht vor einer schwierigen wirtschaftlichen Situation, mit 21,2 % Zustimmung. Wieder vorne bei diesem Motiv ist die Zustimmung in Ungarn bei 48,1 %, in der Türkei bei 38,4 % und vergleichsweise moderat in Griechenland bei 29,9 %. „Die höchste wirtschaftliche Zufriedenheit dürften die Slowenen haben. Nur für 9,9 % ist eine Übersiedlung aus wirtschaftlichen Gründen denkbar“, sagt Reikersdorfer. Auf ähnlich niedrigem Niveau liegt auch Wales mit 10,8 % und damit immer noch unter den Zustimmungswerten der Schweiz (12,5 %), von Österreich (14,5 %) und Deutschland (15,6 %). 

03.12.2024

Nach SIGNA kommt Stumpf: Wie könnte es mit dem „Lamarr“ weitergehen?

SIGNA ist in Insolvenz, das Kaufhaus „Lamarr“ in der Mariahilfer Straße ist Geschichte, und die Frage, die sich alle stellen, lautet: Was macht Georg Stumpf mit einem halbfertigen Kaufhaus?

02.12.2024

Investment-Trend Ferienimmobilien: Werte mit Charme und Zukunft

Ferienimmobilien sind längst kein Nischenprodukt mehr und erweisen sich als sehr robuste Assetklasse. Die Einbußen durch die Reisebeschränkungen der Corona-Zeit sind bereits nahezu aufgeholt, und auch die aktuellen konjunkturellen Schwankungen scheinen die Nachfrage nach Urlaub kaum zu dämpfen. Für langfristig orientierte Investoren eröffnen sich weiterhin vielversprechende Perspektiven in einem wachstumsstarken Markt mit attraktiven Renditeaussichten.

30.11.2024

IFM Kongress Wien 2024: ESG und Innovationen im Facility Management

Die Facility Management-Branche steht vor ihrer größten Transformation seit Jahrzehnten. Nachhaltigkeit, digitale Innovation und neue Arbeitsplatzkonzepte prägen die aktuelle Entwicklung des Sektors. Der IFM Kongress Wien 2024 adressiert genau diese wegweisenden Themen und bringt führende Experten der Branche zusammen. Der renommierte IFM Kongress an der TU Wien etabliert sich dabei als zentrale Plattform für den Wissensaustausch im deutschsprachigen Raum.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    09.02.2023
  • um:
    13:00
  • Lesezeit:
    5 min
  • Aufrufe: (letzte 90 Tage)
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 48/2024

Wir Gratulieren BUWOG Group GmbH zu erreichten 20 Punkten!

BUWOG Group GmbH

Rathausstraße 1, 1010 Wien

Die BUWOG ist der führende Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungssektors ab.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News

Platz 2

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe-, Investment-, und Wohnimmobilien spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News