Aktuelle Daten zeigen sowohl Schwierigkeiten als auch positive Entwicklungen, die Anlass zur Hoffnung geben.
So waren im Jahr 2023 durchschnittlich 88.608 Zeitarbeitskräfte pro Monat in Österreich beschäftigt - der niedrigste Wert seit dem Ausnahmejahr 2020 und ein deutliches Signal für die Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist: Die volatile Wirtschaftslage und die sich verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes haben dazu geführt, dass viele Unternehmen zurückhaltender bei der Einstellung von Zeitarbeitskräften waren.
Branchenspezifische Herausforderungen
Besorgniserregend ist der Rückgang der Zahl der Zeitarbeitskräfte auf 72.606 im Dezember 2023, was einem Minus von 16,8% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das liege nicht nur an den hohen Kollektivabschlüssen des vergangenen Jahres, erklärt Martin Zauner, Geschäftsführer des Personaldienstleisters APS Group: „Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des nach wie vor akuten Fachkräftemangels stellen viele Unternehmen lieber selbst ein, als auf Zeitarbeitskräfte zurückzugreifen.“ Er berichtet, dass Zeitarbeitskräfte inzwischen schneller übernommen werden als früher - für ihn ein Indiz dafür, dass Unternehmen Menschen schneller an sich binden wollen.
Besonders betroffen vom Rückgang der Zeitarbeit sind unter anderem das Baugewerbe und die Industrie. Früher einer der Hauptabnehmer von Zeitarbeitskräften in Österreich, so Zauner, „ist die Baubranche bereits seit der zweiten Jahreshälfte rückläufig, was nicht nur auf die exorbitant gestiegenen Energiekosten, sondern auch auf aktuelle Konjunkturschwankungen und Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren zurückzuführen ist“. Auch die Automobil- und Zulieferindustrie hat mit Absatzproblemen zu kämpfen - und stellt deshalb weniger Zeitarbeiter ein als früher.
Positive Aussichten für 2024
Trotz des Rückgangs deuten die Prognosen mit einem erwarteten BIP-Wachstum von 0,9 Prozent laut WIFO auf eine bevorstehende Erholung im Jahr 2024 hin. Diese vorsichtig optimistische Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung lässt hoffen, dass sich die Situation in den kommenden Monaten wieder verbessert und sich positiv auf die Nachfrage nach zusätzlichen Arbeitskräften in den Schlüsselbranchen wie Bau und Industrie auswirkt.
Ein Lichtblick in diesen herausfordernden Zeiten ist die Positionierung Oberösterreichs als führendes Bundesland in der Zeitarbeit vor Wien. „Als Industriehochburgen sind Oberösterreich und die Steiermark seit vielen Jahren Hauptabnehmer von Zeitarbeitskräften“, so Zauner. „Vor allem Industrie, Zulieferbetriebe und Gewerbe sind nach wie vor starke Treiber für die Nachfrage nach Zeitarbeitskräften.“
Rekordbeschäftigung bringt neue Herausforderungen
Insgesamt war das vergangene Jahr mit durchschnittlich 4.321.717 unselbständig Beschäftigten ein Rekordjahr und zeigt die Widerstandsfähigkeit des österreichischen Arbeitsmarktes. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zeigt aber auch die Notwendigkeit, die Qualifikationen der Arbeitskräfte den Markterfordernissen anzupassen.
Hier könnten Personaldienstleister mit ihrem breiten HR-Angebot ansetzen, um den Arbeitsmarkt positiv zu beeinflussen, so Zauner: "Unsere Kompetenz liegt nicht nur in der Arbeitskräfteüberlassung, sondern umfasst auch Bereiche wie Weiterbildung, Personalentwicklung und Karrierecoaching.
In enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und Arbeitnehmern könnten so maßgeschneiderte Lösungen entwickelt werden, um Qualifikationslücken zu schließen: „Wir haben den Finger am Puls des Arbeitsmarktes - und wissen genau, welche Berufe und Qualifikationen gefragt sind. Mit dem Sozial- und Weiterbildungsfond kurz SWF, der auch im Arbeitskräfteüberlassungskollektivvertrag verankert ist, haben wir zudem ein geeignetes Instrument, um Facharbeiter gezielt und marktgerecht aus- und weiterzubilden“.
Zwischen Herausforderung und Hoffnung: Perspektiven des Zeitarbeitsmarktes
Der österreichische Zeitarbeitsmarkt steht angesichts der wirtschaftlichen Volatilität und des demografischen Wandels vor großen Herausforderungen, einschließlich eines deutlichen Rückgangs der Zahl der Zeitarbeitskräfte und eines zunehmenden Fachkräftemangels. Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es Anzeichen für eine mögliche Erholung im Jahr 2024, die von vorsichtigem Optimismus hinsichtlich des Wirtschaftswachstums und der widerstandsfähigen Positionierung in industriellen Schlüsselregionen getragen wird.
„Die Zukunft der Branche wird stark von ihrer Fähigkeit abhängen, sich anzupassen und innovative HR-Lösungen zu entwickeln“, sagt Martin Zauner. Bei der APS Group habe man mit HireMeta und Talentra zwei Marken im Angebot, die nicht nur mit digitaler Innovation, sondern auch Branchenerfahrung und starken internationalen Vernetzungsstrategien punkten. „Durch die Kombination von technologischem Fortschritt und tiefem Verständnis für die branchenspezifischen Herausforderungen können wir maßgeschneiderte Lösungen bieten, die genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind.“
INFO
Die APS Group GmbH & Co KG verfügt über 30 Jahre Branchenerfahrung und ist mit zahlreichen Standorten und 2.000 Mitarbeitern österreichweit ein verlässlicher Recruitingpartner für Fach- und Führungskräfte.