Während die Branche einzelne Verschlechterungen der Rahmenbedingungen immer gut abfedern konnte, kommt derzeit alles zusammen: ein hohes Zinsniveau und gleichzeitig unnötig strenge Vergabekriterien für Immobilienkredite, hohe hausgemachte Inflation und damit zusammenhängende Kostensteigerungen für Bauleistungen und Löhne, nach wie vor hohe Grundstückspreise und ständig steigende Bürokratie in Widmungs- und Bauverfahren sowie neue Berichtspflichten. Die Liste ist fast endlos.
Und jetzt auch noch ein Mietpreisdeckel, der für die Bestandshalter unter den Entwicklern – gewerblich wie gemeinnützig – die nächste Kostenexplosion bringen würde.
Was in der Diskussion gern hintangestellt oder erst gar nicht mit in Betracht gezogen wird: Es sind Kredite zu bedienen, es sind Häuser zu erhalten und zu sanieren - und das alles bei deutlich gestiegenen Kosten. All diese Faktoren erfordern entsprechend Kapital, das bei der Berechnung des Mietpreisdeckels nicht berücksichtigt wird. Die bereits bestehende Schieflage zwischen preisregulierten und frei vereinbarten Mieten, der sogenannte „Mietadel“, wird damit weiter einzementiert, statt ein modernes, gerechtes und zukunftsorientiertes Mietrecht zu schaffen, das auch Investitionen in Sanierungs- und Klimaschutzmaßnahmen belohnt.