Die 1 085 installierten Module werden in Deutschland von der Firma Meyer Burger mit erneuerbarer Energie hergestellt und decken bei optimaler Sonneneinstrahlung 55% des Strombedarfs eines rund 700 kW starken Datacenters ab. Das Schweizer Unternehmen setzt sich für eine nachhaltige Digitalisierung ein und wird noch in diesem Jahr ein drittes Kraftwerk mit 364 Modulen installieren, um bis 2030 50% seines jährlichen Gesamtstromverbrauchs selbst zu erzeugen.
Auf dem Weg zu einer energieautarken Schweizer Cloud
Infomaniak ist wirtschaftlich bereits unabhängig und kontrolliert seine Infrastrukturen und die Entwicklung seiner Cloud- und Produktivitätslösungen vollständig. Nun will das Unternehmen auch im Hinblick auf erneuerbare Energien autark werden.
"Wir möchten jedes Jahr ein neues Solarkraftwerk installieren, um bis 2030 50% unseres jährlichen Stromverbrauchs selbst zu decken. Es ist wichtig, den Mix aus erneuerbaren Energien zu diversifizieren, um Wasserkraft intelligenter zu nutzen. Solarenergie kann genutzt werden, um Wasser aus Fliessgewässern erneut hochzupumpen und wieder den Turbinen zuzuführen, sodass auch nachts oder bei schlechtem Wetter Energie erzeugt wird. Gletscherwasser ist kostbar und sollte als Batterie genutzt und nicht nur einmal verbraucht werden", macht Boris Siegenthaler, Gründer und strategischer Direktor von Infomaniak, deutlich.
Bei intensiver und direkter Sonneneinstrahlung auf die Module decken die in Betrieb befindlichen Kraftwerke aktuell 55% des Strombedarfs von Infomaniak im Jahr 2023. Auf das Jahr hochgerechnet werden die beiden Kraftwerke unter realen Bedingungen 6-7% des verbrauchten Stroms erzeugen.
Zwei Kraftwerke in Betrieb
- Anzahl Hochleistungsmodule: 1085
- kWp (Leistung): 420
- kWh (Energie): 400000
Anderes Kraftwerk für 2024 geplant
- Anzahl Hochleistungsmodule: 364
- kWp (Leistung): 130
- kWh (Energie): 120000
"Die von Infomaniak erzeugte Solarenergie wird sofort verbraucht, ohne das Netz zu nutzen. Infomaniak leistet damit einen Beitrag zu den Zielen der Energiestrategie 2050 des Bundesamts für Energie (BFE), die unter anderem auf den Ausbau erneuerbarer Energien in der Schweiz abzielt",[1] stellt Claude Cornaz, Verwaltungsrat von SwissElectricity, klar.
In Europa gefertigte kohlenstoffarme Solarmodule
Die in der Schweiz entwickelten und in Deutschland von Meyer Burger hergestellten Solarmodule von Infomaniak haben einen CO2-Fussabdruck von 478 kg CO2eq/kWp, wohingegen gleichwertige in Asien hergestellte Module auf 750 kg CO2eq kommen.[2] Diese Verringerung der CO2-Emissionen um 36.27% ist hauptsächlich auf kurze Transportwege, vollständig mit erneuerbarer Energie betriebene Werke und eine lokale Lieferkette zurückzuführen.[3] Auch die Photovoltaik-Wechselrichter der Kraftwerke werden von der SMA Gruppe in Deutschland hergestellt.
"Solarenergie in unseren Breitengraden mit asiatischen Solarmodulen zu erzeugen, ist heutzutage im Hinblick auf den Wirkungsgrad und den CO2-Fussabdruck unsinnig. Zu bedenken ist, dass für den Import und die Herstellung mineralische Ressourcen abgebaut werden müssen. Deshalb sollten lokale Hersteller bevorzugt werden, die ihre Auswirkungen so gering wie möglich halten", erläutert Boris Siegenthaler.
Das Werk von Meyer Burger befindet sich in Süddeutschland, verzichtet vollständig auf Blei, verbraucht weniger Lösungsmittel, trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei und garantiert stabile Erträge und 92% Modulleistung nach 25 Jahren. Zudem können die von Meyer Burger weiterentwickelten HJT-Zellen[4] mehr Solarenergie absorbieren als herkömmliche Zellen, sodass bei bewölktem Wetter mehr Strom erzeugt wird.
Wirtschaftlich wettbewerbsfähige Energie
Bis dato wurden in die in Betrieb befindlichen Solarkraftwerke insgesamt 868 350 Franken investiert.
"Als Infomaniak beschloss, eigene Kraftwerke mit Modulen von Meyer Burger zu bauen, waren die Gestehungskosten nicht vorteilhaft. Die Auswirkungen des russischen Einmarsches in die Ukraine auf die Energiemärkte und der neue Liefervertrag von Infomaniak haben die Lage verändert und machen erneuerbare Energien nunmehr wettbewerbsfähiger als zuvor", schlussfolgert Claude Cornaz.
Während des Abschreibungszeitraums sollten die Gestehungskosten des von Infomaniak erzeugten Solarstroms durchschnittlich dem aktuellen Bezugspreis auf dem freien Markt entsprechen, zumal kein Stromtransport zu zahlen ist. Nach zwölf Jahren wird die Energie aus Solarkraftwerken praktisch "gratis" sein, wenn berücksichtigt wird, dass ein Solarkraftwerk eine Lebensdauer von 30 Jahren hat.
Eine nachhaltige und für den Planeten verträgliche Digitalisierung umsetzen
Die globalen Cloud-Investitionen dürften 2024 um 20.4% steigen.[5] Diese umweltbelastende Branche stösst jedes Jahr mehr CO2 aus und verbraucht mehr Energie. Mit einem Anstieg des Stromverbrauchs um 15.9% im Jahr 2023 macht auch Infomaniak bei diesem Trend keine Ausnahme.
Seit 2007 ergreift Infomaniak nach und nach messbare Massnahmen, um seine CO2-Emissionen, seinen Stromverbrauch und seine Umweltbelastung zu senken:
- 100% erneuerbare Energie eingekauft.
- Förderung der sanften Mobilität mit einer Jahresprämie.
- Doppelt kompensierte CO2-Emissionen (100% in der Schweiz, 100% im Ausland).
- Verlängerung der Lebensdauer der Server auf bis zu 15 Jahre.
- Entwicklung von ohne Klimatisierung gekühlten Datacentern mit einem Energieeffizienz-Indikator (PUE) unter 1.1 (europäischer Durchschnitt: 1.8).
- Entwicklung eines neuartigen Datacenters, das die verbrauchte Energie vollständig für die Beheizung von Haushalten wiederverwertet.
- Beschaffung möglichst lokal hergestellter Komponenten.
- Kontinuierliche Verbesserung der Umweltauswirkungen des Unternehmens und der Energieeffizienz mit den Normen ISO 14001 und ISO 50001.
Ressourcen
- Impressionen der Solarkraftwerke
- Ökologischer Ansatz von Infomaniak
- Pressedossier
Infomaniak - The Ethical Cloud
Infomaniak ist der führende Entwickler von Web-Technologien in der Schweiz. Mit einem Wachstum von 18% im Jahr 2023 beschäftigt das Unternehmen 233 Mitarbeitende in Genf und Winterthur.
Infomaniak setzt sich für die Privatsphäre, die lokale Wirtschaft und den Umweltschutz ein und entwickelt eine Online-Suite kollaborativer Tools sowie Cloud-Hosting-, Streaming-, Marketing- und Eventlösungen. Es gehört einem wachsenden Teil seiner Mitarbeitenden und deckt seine Ausgaben nur mit seinen Kunden*innen.
Infomaniak nutzt ausschliesslich erneuerbare Energie, baut eigene Datacenter und entwickelt seine Lösungen in der Schweiz - ohne Standortverlagerung. Infomaniak ist ein von der ICANN akkreditierter Registrar, und seine Lösungen werden von Millionen von Nutzer*innen verwendet. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen unter anderem die Website des belgischen Rundfunk- und TV-Senders (RTBF) und streamt TV und Radio für mehr als 3000 Radio- und TV-Sender in Europa.
2023 erhielt Infomaniak den Schweizer Ethikpreis und den Nachhaltigkeitspreis des Kantons Genf für sein neues Datacenter, das die verbrauchte Energie vollständig wiederverwerten wird, um jährlich 6000 Haushalte zu beheizen.
[1] https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home/energie/grundsaetze-der-energiepolitik.html
[2] https://ots.ch/U1yRkN
[3] https://www.meyerburger.com/de/nachhaltigkeit
[4] Hetero Junction Technology
[5] https://ots.ch/nfrPE8