Im neuen Ausbildungscampus auf dem Hauptstandort der Wiener Linien in Simmering erhalten Lehrlinge eine Fachausbildung in den Bereichen Elektrotechnik/Mechatronik und Maschinenbautechnik. Der Campus ist Schule und Werkstätte zugleich. Wichtig war es in der Planung, eine offene, lichtdurchflutete und behagliche Atmosphäre im gesamten Gebäude zu schaffen.
Offenes Arbeiten und Lernen
Diese Offenheit spiegelt sich schon im Eingangsbereich wider, der als großes überdachtes Areal gestaltet ist. Dieser Bereich, strukturiert von V-förmigen Holz/Stahlträgern, bietet Ankommenden viel Platz und dient gleichzeitig den Lehrlingen als Pausenraum im Freien. Dafür steht noch zusätzlich ein großzügiger Ballspielplatz zur Verfügung.
Das Innere des Gebäudes empfängt die Lehrlinge und Auszubildende mit einem 240 Quadratmeter großen Foyer, das auch für gemeinsame Veranstaltungen genutzt werden kann.
Im Erdgeschoss befinden sich neben den Werkstätten für Maschinenbautechnik auch Büro-, Schulungs- und Besprechungsräume. Im Gegensatz zum Erdgeschoss mit seinen weitläufigen Räumen ist das erste Obergeschoss von seiner Raumaufteilung durch Einzelräume geprägt. Die Anordnung der Büros und Schulungsräume erfolgt durch zwei Erschließungsgänge. Sie werden von oben durch Lichtschächte zusätzlich natürlich belichtet.
Die verwendeten Materialien wie roher Stahl und Beton im Stiegenbereich unterstreichen den Werkstätten-Charakter. Behaglichkeit und Wärme bringt hingegen das Material Holz.
Ressourcenschonend und energieeffizient
Holz kommt den Architekten von Zechner & Zechner aus mehreren Gründen entgegen. „Neben der behaglichen Atmosphäre im Inneren konnten wir mit Holz den enormen Zeitdruck meistern“, erzählt Projektleiter Bernhard Jünger. „Durch die Vorfertigung vieler Elemente, kombiniert mit einer speziellen Transportlogistik, konnte der Zeitplan bestens eingehalten und die Ausführungsqualität gehoben werden“, so Jünger.
Neben der CO2-sparenden Holzbauweise setzen die Architekten auf weitere ressourcenschonende und energieeffiziente Maßnahmen, die dem Gebäude das klimaaktiv Gold Zertifikat einbrachte: So wird im gesamten Gebäude auf den Estrich verzichtet und Böden aus Recyclingmaterialien kommen zum Einsatz.
Beheizt wird das Gebäude über Erdwärme und der Strom kommt aus der eigenen Photovoltaikanlage, hat eine Leistung von 92 kWp und erstreckt sich fast über die gesamte Dachlänge des Gebäudes von 103 Metern.