Kreditbearbeitungsgebühr: Erste Klagen gegen Banken eingebracht

Laut einem neuen Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH) können Kreditbearbeitungsgebühren rechtswidrig sein. Eine Wiener Kanzlei startet eine Sammelklage! Kreditbearbeitungsgebühren – auch Kreditgebühren oder Bearbeitungsgebühren genannt – sind Gebühren, die Banken häufig bei der Aufnahme eines Kredits verlangen.

© envato elements

Die Banken verrechnen Bearbeitungsgebühren zwischen zwei bis vier Prozent der gesamten Kreditsumme. Laut einem neuen Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH) können diese Gebühren rechtswidrig sein.

Wie bereits aus dem Medien bekannt ist, gibt es gravierende Bedenken hinsichtlich der Zulässigkeit dieser Bearbeitungsgebühren. Die Gebühren belasten Kreditnehmer und Kreditnehmerinnen neben steigenden Zinsen enorm. Hoffnung für eine zumindest kleine Kreditkostenbremse gibt es jedoch bereits - in einer aktuellen Entscheidung beurteilte der OGH folgende Klausel als unzulässig: 

  • Einmalige Bearbeitungsgebühr von vier Prozent des Kreditbetrags, die dem Kreditkonto angelastet wird
  • Erhebungsspesen in Höhe von 75 Euro, Überweisungsspesen in Höhe von 15 Euro und Kosten für Porto und Drucksorten in Höhe von 25 Euro, die vom Kreditauszahlungsbetrag abgezogen werden.

Laut dem Höchstgericht wären in dieser Klausel der WSK-Bank neben der Bearbeitungsgebühr weitere Gebühren verrechnet worden, die ebenfalls typischerweise mit Aufnahme eines Kredits anfallen. Daher kommt es zu einer Doppelverrechnung und es ist für den Verbraucher unklar, welche Gebühren nun wofür konkret bezahlt wurden. Diese Intransparenz führt zur Unwirksamkeit der Klausel und Verbraucher können die Gebühr zurückfordern. 

Nun betrifft dieser Fall nicht nur Kundinnen und Kunden der WSK-Bank, denn auch andere Banken haben derartige Klauseln mit Zusatzgebühren in Ihren Kreditverträgen: "Das aktuelle Urteil des Höchstgerichts hat Auswirkungen auf alle Banken", sagt Rechtsanwalt Dr. Oliver Peschel.

Die Wiener Rechtsanwaltskanzlei Dr. Oliver Peschel startet nun eine österreichweite Sammelaktion – Betroffene können sich unter www.deinerechte.at anmelden und ihren Kreditvertrag kostenlos einer Erstprüfung unterziehen lassen.  

„Wir haben zahlreiche Anfragen erhalten und in vielen Kreditverträgen sehen wir unzulässige Klauseln und Gebühren. Daher werden wir in diesen Fällen Klagen einbringen und erwarten die ersten Urteile bereits im Herbst“, so Rechtsanwalt Dr. Oliver Peschel zu den laufenden Verfahren. 

Sollten neben einer Bearbeitungsgebühr noch weitere Gebühren im Kreditvertrag verrechnet worden sein, die ebenfalls typischerweise bei Aufnahme eines Kredits anfallen, so kann eine Rückforderung der gesamten Bearbeitungsgebühr möglich sein. Die Rückforderung von unrechtmäßig eingehobenen Bearbeitungsgebühren ist 30 Jahre lang möglich und betrifft nicht nur laufende, sondern auch bereits abgeschlossene Kreditverträge.

Rechtsanwaltskanzlei Dr. Oliver Peschel

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

12.06.2025

Wie man der Nachhaltigkeitsdebatte den Sinn nimmt

Kaum ein Begriff wird mehr strapaziert als jener der Nachhaltigkeit: regelmäßig missinterpretiert, oft unscharf oder verkürzt verwendet und doch meist strategisch eingesetzt.

11.06.2025

Politik mit angezogener Handbremse baut keine Wohnungen

Der neue Koalitionsvertrag der großen Koalition in Deutschland umfasst 144 Seiten. Gerade einmal drei davon beschäftigen sich mit dem Thema, das für Millionen Menschen in Deutschland existenziell ist: dem Wohnen. Dabei geht es mir nicht um die bloße Seitenanzahl. Weniger Regulierung wäre hier mehr gewesen. Statt überflüssiger Detailsteuerung hätte ein starker Impuls gereicht, um privates Kapital für den Neubau zu mobilisieren. Doch genau das ist nicht passiert.

10.06.2025

Windenergie in Österreich – Ein Sektor mit unausgeschöpftem Potenzial

„Schon jetzt haben wir 16 % des Stromverbrauchs abgedeckt aus Windenergie. Und das kann mehr werden", betont Florian Maringer, Geschäftsführer des Österreichischen Windenergieverbandes, im Rahmen der TPA Energy Tomorrow 2025. Ein Gespräch über Herausforderungen, Potenziale und die Notwendigkeit politischer Konsequenz.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    15.05.2024
  • um:
    11:00
  • Lesezeit:
    2 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 23/2025

Wir Gratulieren ARWAG Holding-AG zu erreichten 20 Punkten!

ARWAG Holding-AG

Würtzlerstraße 15, 1030 Wien

Wir schaffen Orte mit Leidenschaft und Lebensfreude. Sozial. Ökologisch. Innovativ. Leistbar und nachhaltig.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

RegioData Research GmbH

Theobaldgasse 8, 1060 Wien

RegioData Research recherchiert, berechnet und analysiert seit über 20 Jahren Daten und Strukturen in europäischen Consumer- und Real-Estate Märkten.Das Leistungsportfolio umfasst länderspezifische Marktdaten, kleinräumige Strukturdaten, Standort- und Frequenzdaten und Softwaretools zur Auswertung für Marketing, Vertrieb, Controlling und Expansion. 

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3