Greenwashing mit respACT diskutieren: Green Claims Directive gibt Unternehmen Anlass eigene Botschaften zu reflektieren

respACT – austrian business council for sustainable development bringt Rundumblick zum Thema Greenwashing – Expert*innen aus Unternehmen, Kommunikation, Wissenschaft und Recht diskutierten am Donnerstag in Wien
Bild  von 

Greenwashing schadet, soviel ist klar. Schaden tragen aber nicht nur Konsument*innen und möglicherweise das Unternehmensimage, auch unternehmerische Bemühungen zur Erreichung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) leiden unter der Verwässerung des Nachhaltigkeitsbegriffs. „Österreichs Unternehmen setzen sich vielfach für zukunftsfähiges Wirtschaften ein. Sie ändern nicht nur das Corporate Mindset oder optimieren Energienutzung und Mobilität, sie setzen auch gezielte Maßnahmen zur Reduktion ihres CO2-Ausstoßes und kompensieren - wo nicht anders möglich - durch Investitionen in Klimaschutzprojekte. All diese Bemühungen können und sollen auch weiterhin in nachvollziehbarer Weise kommuniziert werden. Es wäre verfehlt, wenn die wegweisende Vorbildfunktion für andere Unternehmen und Branchen zum Erliegen kommt“, betont Daniela Knieling, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Unternehmensplattform, die nicht nur eine Vielzahl an informativen und vernetzenden Veranstaltungen rund um das Thema Nachhaltigkeit und Wirtschaft organisiert, sondern ihre Mitglieder auch mit Expertise unterstützt. „Die kommende Green Claims Directive wird Unternehmen hier noch mehr Klarheit und der Kommunikation einen überprüfbaren Rahmen geben“, ist Knieling sich sicher.  

Anti-Greenwashing

Die Green Claims Directive wurde 2023 im EU Parlament als Vorschlag zur Regulierung von Grünen Versprechen („Green Claims“) eingebracht und im März diesen Jahres auch von diesem angenommen. Nachhaltige Werbebotschaften sind zwar bisher bereits EU weit einheitlich im Wettbewerbsrecht geregelt und werden in letzter Instanz vor dem EuGH entschieden, sollen aber in der neuen Direktive gezielter reglementiert werden. Die Green Claims Directive wird voraussichtlich Anfang Juni noch im EU-Rat zur Abstimmung gebracht und danach den Mitgliedsstaaten zur Umsetzung übergeben.  

Irreführende Werbebotschaften oft vermeidbarer Fehler in der Kommunikation  

Jüngste Gerichtsurteile in Österreich und Deutschland zeigen schon jetzt, worauf es ankommt: die gezielte Information von Konsument*innen über die Bedeutung und Wirkung der Werbebotschaft und gegebenenfalls die Angemessenheit der kommunizierten Maßnahme. Alles, was es aktuell zum Thema zu wissen gilt, hat respACT in Kooperation mit der Kanzlei Binder Grösswang in einem Fact Sheet zusammengefasst. 

Greenwashing in der Berichtserstattung 

„Viele EU-Bestimmungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wurden in den letzten Monaten und Jahren auf den Weg gebracht.“, fasst Brigitte Frey, Wirtschaftsprüferin und Expertin für Nachhaltigkeitsberichterstattung, zusammen. „Auch wenn die Bewältigung dieser neuen Anforderungen teilweise übermächtig scheint, so zeigt sich doch ein immer deutlicheres Bild, auf welchem neuen Konsens erfolgreiches unternehmerisches Handeln beruht.“ Frey ist weiters davon überzeugt, dass „die Sensibilisierung gegen Greenwashing rasch zu Veränderungen in der Kommunikation führen wird.“ 

Panel im Tenor: Gemeinsam neue Praktiken entwickeln

Elisabeth Dal-Bianco, Communication Operations Manager bei IKEA Österreich und Vorstandsmitglied und Diversity, Equity & Inclusion Beauftragte beim PR Verband Austria (PRVA), fasste zusammen: „Die wachsenden Reglementierungen werden eine Erweiterung der Aufgabenbereiche und zusätzliche Expertise bedeuten. Durch Vernetzung und Weiterbildung können wir gemeinsam aus Best Practices und Fehlern lernen."

„Für Marketingabteilungen heißt es Sinne schärfen und von allgemeinen umweltbezogenen Werbebotschaften hin zu konkreten umweltbezogenen Aussagen zu gehen und dabei immer sicherzustellen, dass diese auch nachgewiesen werden können.“, riet Anwalt Edgar Langeder und ergänzte: „Auch Nachhaltigkeitslabels oder -gütesiegel müssen nach der Umsetzung der letzte Woche in Kraft getretenen Richtlinie in nationales Recht auf einem Zertifizierungssystem beruhen oder von staatlichen Stellen festgesetzt worden sein.“

„Die Rolle des Nachhaltigkeitsmanagement und der Nachhaltigkeitskommunikation in Unternehmen müssen sich weiter professionalisieren. Unsere aktuellen Untersuchungen zeigen, dass Nachhaltigkeit noch kein Berufsfeld ist – wir beobachten aber, dass es sich dort hin entwickelt. Besonders gefragt sein werden Trainingskompetenzen für die interne Kommunikation und Weiterbildung“, schloss Franzisca Weder, Universitätsprofessorin für Organizational and Sustainability Communication an der WU Wien an.

Gabriela Straka, Vorstandsmitglied bei respACT und Österreichs Innovator der Weltklimakonferenz COP28 teilte die eigenen Learnings: „Es gilt Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen, so wie die respACT Academy diese anbietet – und zwar in der Sprache und mit praktischen Beispielen, die auf der jeweiligen Organisationsebene verstanden werden. Es empfiehlt sich die Themen aus der Wesentlichkeitsanalyse aus der ESG-Berichterstattung abzuleiten.“

respACT Lounge „Greenwashing im Rundumblick” am 4.4. diskutierten im CAPE10, Wien: Elisabeth Dal-Bianco (IKEA, PRVA), Edgar Langeder (RPCK), Gabriela Maria Straka (Brau Union) und Franzisca Weder (WU Wien) mit fachlicher Moderation von Brigitte Frey. 

respACT - austrian business council for sustainable development

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

18.05.2024

Artikel

Bauherrenmodell – Trends und veränderte Ansprüche der Investoren

Das Bauherrenmodell bleibt weiterhin gefragt, allerdings zeigen sich Veränderungen bei den Ansprüche der Investorinnen und Investoren. Anbieter wie die IFA AG reagieren darauf, wie Vorstand Gunther Hingsammer im Interview erklärt.

16.05.2024

Artikel

Energiegemeinschaften bei PV Anlagen

Energiegemeinschaften bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die es ihnen ermöglichen, ein effizientes und nachhaltiges Energiesystem zu schaffen. Diese Vorteile lassen sich in drei Säulen einteilen: Synergieeffekte, smarte Finanzierungen sowie wirtschaftliche und soziale Förderungen. Beginnen wir mit den Synergieeffekten, die durch Energiegemeinschaften entstehen.

14.05.2024

Artikel

Wohnbau: Viele offene Fragen …

Das angekündigte Wohnbaupaket der Bundesregierung hat in der heimischen Bau- und Immobilienwirtschaft große Hoffnungen geweckt, dass endlich ein wirksames Instrument gegen die Konjunkturflaute gefunden wurde. Aber noch sind viele Details ungeklärt und die kritischen Stimmen werden lauter.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    06.04.2024
  • um:
    17:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Aufrufe:
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Keine weiteren Inhalte in dieser Pressemappe.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 19/2024

Wir Gratulieren eMentalist zu erreichten 42 Punkten!

eMentalist

Bauernmarkt 10, 1010 Wien

Willkommen bei eMentalist, Ihrem Spezialisten für strategische Konzeption und Beratung bei Digitalisierungsvorhaben. Wir unterstützen Unternehmen verschiedener Branchen dabei, ihre Ziele in der digitalen Transformation zu erreichen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

DWK DIE WOHNKOMPANIE GmbH

Hohenstaufengasse 6, 1010 Wien

Als österreichischer Bauträger übernimmt DIE WOHNKOMPANIE gerne die Verantwortung für nachhaltige und wertorientierte Wohnprojekte. Der Fokus liegt beim Wohnungsneubau, bei der Quartiersentwicklung und Schaffung neuer Wohnareale. Zu unseren Stärken zählt auch die sensible Einbindung von Bestandsimmobilien.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

BUWOG Group GmbH

Rathausstraße 1, 1010 Wien

Die BUWOG ist der führende Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungssektors ab.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News