Der Report „Mapping ESG: Landscape Review of Certifications, Reporting Frameworks and Practices“ wurde von der European Association for Investors in Non-Listed Real Estate Vehicles (INREV), den Principles for Responsible Investment (PRI) und dem Urban Land Institute (ULI) initiiert und von PwC mit Unterstützung einer Reihe von Experten führender Immobilienfondsmanager und Investoren durchgeführt.
Ökologische und soziale Herausforderungen stellen die größten Risiken für unsere Gesellschaft weltweit dar. Mangels globaler Regelungen und einheitlicher Definitionen hat die Immobilienwirtschaft ihre eigenen Berichtsstandards und Gebäudezertifizierungen entwickelt, die in jüngster Zeit durch eine zunehmende Zahl regionaler und nationaler Vorschriften ergänzt wurden. Somit wird es immer schwieriger, einen Überblick über die verschiedenen Vorschriften und freiwilligen Standards zu erhalten, insbesondere bei zusätzlichen individuellen Anforderungen durch Investoren.
Nach einer umfassenden Bestandsaufnahme und zahlreichen Interviews mit Branchenexperten untersucht die Studie den Zweck der verschiedenen ESG-Anforderungen. Sie beleuchtet, wie sich diese Anforderungen überschneiden und wo es Möglichkeiten für eine Entlastung bei der ESG-Berichterstattung gibt.
Der Bericht zeigt neue Herausforderungen bei regulatorischen Innovationen auf, die nicht harmonisiert und abgestimmt sind. Die Neuerungen betreffen den gesamten Lebenszyklus von Immobilien und alle Teilsektoren der Branche. Die fehlende Harmonisierung und die teilweise nicht definierten Rechtsbegriffe stellen eine große Herausforderung dar.
Aktuell existiert kein universeller Berichtsstandard, woran sich kurz- bis mittelfristig nichts ändern wird, da ESG breit gefächert und komplex ist, so dass sich das Thema aufgrund von weiteren wissenschaftlichen Erkenntnissen und einer breiteren gesellschaftlichen Akzeptanz weiterentwickeln wird. Zukünftig werden sich trotz aller Konsolidierungsbemühungen die Berichtsstandards und -rahmen an neue Anforderungen anpassen müssen. Dementsprechend sollten Branchenteilnehmer die Standards auswählen, die ihre ESG-Strategie angemessen widerspiegeln und soziale Mindeststandards für den gesamten Lebenszyklus von Immobilien einhalten.
Um bei der Auswahl verschiedener Bestimmungen und Standards unterstützend zu wirken, werden in der Studie Fallbeispiele aufgezeigt. Ein Fragenkatalog zur Selbsteinschätzung ergänzt den Report, um ein stärkeres Bewusstsein für die Kernthemen der ESG-Strategie von Unternehmen zu bewirken.
Bei der Erreichung von Klimazielen spielen Daten eine Schlüsselrolle, die bislang teilweise geschätzt und zukünftig messbar sein sollten. Glaubwürdige Daten, insbesondere zu Umwelt- und Scope 1-, 2- und 3-Treibhausgasemissionen, sind grundlegend für wissenschaftsbasierte Metriken und Ziele, die für Regulierungsbehörden, Investoren und alle weiteren Beteiligten auf dem Weg zu Netto-Null und zur Bekämpfung des Klimawandels wichtig sind.
Die Studie skizziert neue Best Practices in diesem Bereich, wie beispielsweise die Offenlegungspflichten der EU-Taxonomie und der SFDR (Sustainability Finance Disclosure Regulation), die einen Wechsel zu messbaren, standardisierten und vergleichbaren Daten, insbesondere für Investoren, erfordern.