Einige der schönsten Naturoasen dieser Art hat das Forum mineralische Rohstoffe zusammengestellt. Bei der Auswahl haben wir uns auf Seen beschränkt, an denen Baden bzw. Freizeitaktivitäten erlaubt sind.
Zu ihrer Entstehung
Die meisten Badeteiche sind aus Nassbaggerungen entstanden. Dabei füllen sich die einstigen Gewinnungsstätten mit Grundwasser und werden landschaftlich gestaltet und bepflanzt. So entstehen die geliebten Schotterteiche in unterschiedlichen Formen und Größen, die gerne zum Schwimmen und Baden genutzt werden. Übrigens: Baggerseen aus ehemaligen Tonstichen und Lehmgruben werden auch Ziegelteich genannt.
Unsere Auswahl - malerische Schotterteiche:
1. Windradlteich Guntramsdorf (NÖ)
Mit ungefähr 1,8 Hektar Wasserfläche, umgeben von Schilf und naturbelassenen Liegeflächen, präsentiert sich der sandige, geschotterte Badeteich und bietet mit den Schattenplätzen und einem abgegrenzten Nichtschwimmerbereich eine willkommene Auszeit vom Alltag.
Der Ringstraße sei dank, denn ohne sie würde es auch den Windradlteich nicht geben. Ursprünglich ist der künstlich angelegte Teich durch den erhöhten Bedarf an Lehm, welcher für die Ziegelherstellung zum Bau der Ringstraße in Wien benötigt wurde, entstanden.
Adresse: Windradlteich Guntramsdorf Danfoss Straße 7 2353 Guntramsdorf [www.guntramsdorf.at] (http://www.guntramsdorf.at/)
2. Badeteich Hirschstetten (W)
Der Badeteich Hirschstetten ist aus einer ehemaligen Schottergrube entstanden. In den 1960er Jahren begann man an der Grenze zu Breitenlee eine solche Schottergrube auszuheben. Man erreichte bald Grundwasser und so entstand ein Teich.
Heute liegt er inmitten des wachsenden Wohngebiets von Hirschstetten und punktet vor allem mit seiner guten Wasserqualität und der grünen Szenerie entlang von Ufer und Liegewiesen. Am Süd-West-Ufer des Teichs, im unteren Bereich der Spargelfeldstraße, gibt es eine Hundezone mit Auslauf und Hundebadezone. Das Gewässer ist rund 128.000 m2 groß und bis zu 10 Meter tief. Der Eintritt ist frei, der See ganzjährig und rund um die Uhr zugänglich.
Adresse: Badeteich Hirschstetten Spargelstraße/Bibernellweg/Ziegelhofstraße 1220 Wien [https://www.ots.at/redirect/hirschstetten2] (https://www.ots.at/redirect/hirschstetten2)
3. Badesee Rossau (T)
Der Badesee am Rand von Innsbruck im Stadtteil Amras wird Baggersee Rossau oder Baggersee Innsbruck genannt. Mit einer Fläche von 2,8 ha ist er nach dem Lanser See der zweitgrößte See im Stadtgebiet. Das Angebot kann sich sehen lassen und reicht von 53.000 m² Liegefläche über einen Abenteuerspielplatz mit Rutschen und einem Indianerlager bis zu Grillstationen und Restaurant.
Auf dem Gelände des heutigen Baggersees wurde früher von einem Unternehmen Schotter gewonnen. Nach dem Auslaufen des Pachtvertrags im Jahr 1975 wurde der Weiterbestand als Badesee beschlossen. Die Ufer wurden abgeflacht, die Fläche bepflanzt und eine erste Infrastruktur eingerichtet
Adresse: Badesee Rossau Josef-Mayr-Nusser-Weg 29 6020 Innsbruck [https://www.ikb.at/baeder/baggersee-rossau] (https://www.ikb.at/baeder/baggersee-rossau)
4. Silbersee (K)
Kärnten kann mit einer Vielzahl an wunderschönen Seen aufwarten. Aber auch Schotterteiche finden sind dort. So etwa der Silbersee, der sich Rande der Ortschaft St. Ulrich und in unmittelbarer Nähe zur Drau befindet. Dieser Schotterteich erstreckt sich auf einer Fläche von 8,4 Hektar und hat eine maximale Tiefe von 7 Metern. Der Silbersee ist einer der wenigen Seen in Kärnten mit ganzjährig freiem Zugang. Im Sommer wird gratis gebadet, im Winter lockt das Eislaufen.
Übrigens: Der See entstand Anfang der 1970er Jahre im Zuge des Baus der [Südautobahn] (https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdautobahn) im Bereich Villach. Der Name des Silbersees stammt ursprünglich nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, vom gleichnamigen See in Karl Mays Roman „Der Schatz im Silbersee“, sondern spielt auf die einstige Wasserfarbe an. Früher, als die Umgebung noch eine reine Schotterlandschaft war und das Wasser noch sehr wenige organische Schwebstoffe enthielt, konnte man bei tiefem Sonnenstand das Wasser silbrig glänzen sehen.
5. Salzachseen (SBG)
Unter der Bezeichnung „Salzachseen“ versteht man eine Reihe von kleineren künstlichen stehenden Gewässern, die im Wesentlichen um 1940 in Salzburg als Baggerseen entstanden sind. Grund für den Aushub war der Bau der damaligen Autobahn nach Wien.
Der Badesee Liefering ist der kleinste der Salzachseen und hat eine Fläche von 22.000 m². Er ist maximal drei Meter tief und wird ausschließlich von Grundwasser gespeist. Rund um den See bieten großzügig angelegte Liegeflächen Platz zur Entspannung. Umkleidekabinen und Kaltwasserduschen sind vorhanden.
6. Baggersee Paspels (VBG)
Der Naturbadesee im Vorarlberger Rheintal hat sich über die Jahre zu einem begehrten Erholungsgebiet entwickelt. Das in einem Kiesbecken liegende, saubere Grundwasser wird zum Fischen und Baden genutzt. Der See kann großteiles umwandert werden und ist sogar Teil des Jakobsweg. Die idyllische Umgebung spricht für sich - an sonnigen Tagen hat man vom Badeplatz aus einem imposanten Ausblick auf die Schweizer Gipfel.
Entstanden ist das beliebte Gewässer im Vorarlberger Rheintal ist durch Kiesbaggerungen in den 1960er Jahren. Der Untergrund besteht aus posttektonischen Lockersedimenten (Kies mit Sand und Schluff wechseln). Der See wird durch Grundwasser gespeist und weist eine Fläche von rund 15 Hektar und eine maximale Wassertiefe von ca. 28 Meter auf.
Adresse: Baggersee Paspels Gisinger Straße 6830 Rankweil
7. Badeteich Apetlon (BGLD)
Relativ versteckt in der flachen Landschaft des Seewinkels liegt der Apetloner Badeteich. Die ehemalige Schottergrube lockt im Hochsommer mit angenehmen 23 Grad und an manchen Stellen bis zu acht Meter tief.
Auf der zirka acht Hektar großen Anlage, die mitten im Nationalpark Neusiedler See liegt, spenden viele Bäume Schatten. Es ist ein wahres Kleinod für Naturliebhaber. Für das leibliche Wohl sorgt ein Strandbuffet. Aber auch Aktivitäten wie Volleyball, Tischtennis, ein Kinderspielplatz und ein Floß werden geboten.
Adresse: Badeteich Apetlon Kirchengasse 3 7143 Apetlon
8. Pleschinger Badesee (OÖ)
Durch seine unmittelbare Lage neben der Stadtgrenze zu Linz ist der Badesee ein beliebtes Naherholungsgebiet. Sogar als im Jahr 1976 noch ein Schotterbagger mit Greifer am Seil am Seeufer stand, ließen sich die Menschen nicht abhalten und nutzten den See zum Schwimmen.
Damas war das Gewässer noch durch einen schmalen Steg zweigeteilt und die frischen Böschungen wiesen noch kaum Bewuchs auf. Über die Jahre hat sich das Gebiet zu einer wahren Naturoase entwickelt.
Das Areal umfasst den Badesee, den Grüngürtel mit diversen Parkplätzen, Restaurants und Imbissbuden sowie Spielplätze, einen Zeltplatz und eine Kleingartenanlage. Für Freunde der Freikörperkultur gibt es bereits seit 1982 ein direkt am See gelegenes FKK-Gelände.
Adresse: Pleschinger See Seeweg 10 4040 Linz
9. Tieber See (STMK)
Das heutige Tieber Freizeit Zentrum ist von jeher in Familienbesitz der Familie Tieber und entstand in den 70er Jahren als Schotterteich. Nach Ausschöpfung der Schottervorkommnisse wurde der Schotterteich 1987 offiziell zum Badeteich. Viele Sport-Möglichkeiten (Fußball, Basketball und Beach-Volleyball-Platz), Campingplatz mit Fixstandplätzen, Bootsverleih, Gastronomie und Seepavillon locken die Badegäste.
Die Wassertiefe von 3-10 Metern ist Garant für die gleichbleibende Wasserqualität des Teichs, die zudem regelmäßig durch das Hygieneinstitut Graz geprüft wird. Das Tieber Freizeitzentrum liegt nahe Frohnleiten, nur 25 Kilometer nördlich von Graz.
Adresse: Tieber Freizeitzentrum Grubenweg 46 8131 Röthelstein
Wissen - Mineralische Rohstoffe in Österreich
Österreich ist rohstoffreich. Unser Land verfügt über reiche Vorkommen an Natursteinen. Auf das ganze Land verteilt gibt es rund 950 Sand- und Kiesgruben und 350 Steinbrüche. Dort werden Granit, Gneis, Kalkstein, Marmor, Dolomit, Mergel, Quarz, Quarzit, Konglomerat und Sandstein, etc. gewonnen. Das ist auch gut so, denn damit kann Österreich seinen Bedarf aus eigener Produktion decken und kurze Transportwege garantieren. Das schont vor allem die Umwelt. Die durchschnittliche Transportweite – also von Gewinnungsstätte bis zum Einsatzort – liegt hierzulande bei nur etwa 25 Kilometer.
Was passiert mit diesen Rohstoffen?
Sie werden zu hochwertigen Produkten weiterverarbeitet und finden sich sowohl in Mobiltelefonen, Medikamenten oder Kosmetika wieder. Das gewonnene Gestein wird zudem vor allem als Baurohstoff gebraucht. Schotter, Splitte, Sande oder Gesteinsmehle werden zu Asphalt und Beton weiterverarbeitet und dienen als stabiles Schüttgut im Erdbereich. Zur Erzeugung von gebranntem Kalk, Gips und Zement braucht es ebenfalls unsere Gesteinsrohstoffe.
Täglicher Pro-Kopf-Verbrauch
Eine Abhängigkeit von Importen gibt es bei mineralischen Baurohstoffen bislang nicht. Im Durchschnitt benötigt jeder Einwohner Österreichs täglich ca. 33 Kilogramm Sand, Kies und Schotter. Zur Veranschaulichung: In einem Einfamilienhaus stecken durchschnittlich 440 Tonnen mineralische Rohstoffe, ein Meter Autobahn braucht 33 Tonnen und für jeden Meter Brückenkonstruktion werden bis zu 85 Tonnen benötigt.
Schottergruben - was heißt das für die Umwelt?
Dafür gibt es also die zahlreichen Sand- und Kiesgruben und Steinbrüche, wo die Rohstoffe im Tagebau abgebaut werden. Diese erfordern anfangs natürlich einen Eingriff in die Natur und stoßen daher bei Umweltschützern und örtlichen Bürgerbewegungen immer wieder auf Widerstand. Dabei ist die heimische Rohstoffgewinnung sehr nachhaltig und setzte auf hohe ökologische Standards. Einerseits gibt strenge Auflagen und Umweltbestimmungen. Andererseits ist es das Interesse der Unternehmer selbst, die natürliche Ressourcen in den Ökosystemen zu nutzen und dabei für Generation zu erhalten. Ihre Betriebe verstehen sie als Organismus, der in Balance natürlicher Prozesse und Umwelt arbeitet.
Nach Beendigung oder Unterbrechung der Rohstoffgewinnung werden Gewinnungsstätten sukzessive renaturiert. Die umweltgerechten Wiedernutzbarmachung der Flächen – oftmals als Naturschutz- oder Naherholungsgebiet wie etwa ein Schotterteich, ist sogar gesetzlich vorgeschrieben und im Sinne der Unternehmer, die mit und für die Natur leben.
Über das Forum mineralische Rohstoffe
Das Forum mineralische Rohstoffe ist eine freiwillige Plattform in der Wirtschaftskammer Österreich. Es werde die Interessen von derzeit 117 mineralische Rohstoffe gewinnenden Unternehmen vertreten. Gemeinsam gewinnen die Mitglieder jährlich rund 45 Mio. Tonnen Sand, Kies und Naturstein. Trägerorganisationen sind der Fachverband Steine-Keramik und die Bundes- und Landesinnungen der Bauhilfsgewerbe. Die gesamten Rohstoffe gewinnende Branche beschäftigt rund 15.000 Arbeitnehmer und deckt damit den jährlichen Bedarf an mineralischen Rohstoffen in Österreich von 100 Millionen Tonnen ab. Zentral sind der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen zu Themen wie Rohstoffpolitik, Gewinnungstechnik, Produktion, Vertrieb, Recycling sowie der allgemeine Dialog mit der Umwelt, insbesondere der betroffenen Bevölkerung und den Anrainern.