„Durch den Einsatz moderner Unternehmens-IT wurde eine schnelle und vor allem ausfallsichere Internetanbindung zu einem Grundbedürfnis am Arbeitsplatz“, sagt Sebastian Kohts, Geschäftsführer von WiredScore in Deutschland und einer der Autoren der Studie. „Konnektivität ist für den Büroalltag heute so relevant, da nahezu jeder Prozessschritt IT-seitig unterstützt wird. Aufgrund des Erfolgs von Cloud-Computing ist diese IT zu großen Teilen internetbasiert. Die aktuelle Ausnahmesituation in Folge der Pandemie führt uns das deutlich vor Augen.“
In fast allen Bereichen einer Büroimmobilie möchten die Befragten gut angebunden sein. Das gilt in erster Linie für den Arbeitsplatz selbst (95 %) sowie Meeting- (74 %) und Pausenräume (61 %) und erstreckt sich bis hin zu den Toiletten (44 %) und den Fahrstühlen und Tiefgaragen, wo immerhin noch fast ein Drittel der Studienteilnehmer eine gute Internetanbindung erwartet.
„Die digitale Anbindung ist zum Rückgrat der Arbeitswelt geworden“, sagt Anna Schümann, Senior Manager bei EY Real Estate und Co-Autorin der Studie. „und das nicht nur im Büro. Gerade mit Blick auf die Veränderungen der Arbeitswelt durch COVID-19 ist es ein Wettbewerbsvorteil für Unternehmen, wenn die Mitarbeiter auch remote arbeiten können. Remote arbeitsfähig zu sein und den Mitarbeitern Kollaborationsmöglichkeiten anzubieten ist wichtiger denn je! Hier zeigt die Umfrage, dass es noch deutlichen Nachholbedarf gibt. Dies hat wiederum massive Auswirkungen auf die zukünftige Gestaltung von Mitarbeiterführung und Bürogestaltung. Die Veränderungen in der Arbeitswelt finden auf einer holistischen Ebene statt.“
Zufriedenheit eng mit Konnektivität verknüpft
Rund ein Drittel der Teilnehmer gab an, über eine sehr gute Internetanbindung in ihrem Büro zu verfügen. Dieses Teilnehmerfeld war im Durchschnitt um ein Drittel zufriedener mit der Gesamtsituation als die knapp zehn Prozent der Befragten, die von einer schlechten Internetanbindung berichteten. Kein Wunder: Schließlich verbringen 89 Prozent der Befragungsteilnehmer einen überwiegenden Teil ihres Arbeitstags am Computer – die Hälfte sogar länger als sechs Stunden. Rund ein Drittel der Teilnehmer arbeitet auf onlinebasierten Servern oder direkt im Internet und ist somit zwischen zwei und sechs Stunden täglich online. Zum Vergleich: am Telefon verbringen nur 14 (mobil) bis 23 Prozent (Festnetz) der Büronutzer derart viel Zeit.
Mangelnde Konnektivität schlägt sich somit direkt in der Gesamtzufriedenheit nieder. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer hat bereits Konnektivitätsprobleme im Büro erfahren, jeder fünfte erlebt sie sogar wöchentlich. Ausfälle führen bei 75 Prozent der Betroffenen zu Stress. 71 Prozent der betroffenen Teilnehmer geben an, dass sie dadurch unproduktiv arbeiten und 64 Prozent erkennen bei sich selbst eine sinkende Arbeitsmotivation bei mangelhafter Internetanbindung.
Remote-Zugang ausbaufähig
Remote-Arbeit beispielsweise im Home-Office wird immer wichtiger. Rund die Hälfte der Studienteilnehmer arbeitet auch remote und somit nicht im Büro, sondern zuhause oder unterwegs. Für 45 Prozent davon trifft das mehrmals wöchentlich zu. 15 Prozent der Befragten arbeiten sogar fast ausschließlich von außerhalb des Büros. Die Ausgestaltung der Remote-Arbeit ist in vielen Unternehmen noch ausbaufähig. Zwar haben rund drei Viertel der Befragungsteilnehmer auch außerhalb des Büros Zugriff auf E-Mails und rund zwei Drittel können auch auf Dokumente zugreifen – rund 40 Prozent der Befragten allerdings haben keinen Zugriff auf mindestens eine dieser notwendigen Anwendungen.
Mehr als die Hälfte der Teilnehmer nimmt an Remote-Meetings in Form von Telefon- oder Videokonferenzen teil – wenn auch die Hälfte davon mit einem Mal pro Woche recht selten ist. Aktuell überwiegt dabei noch die Form der Telefonkonferenz, die häufiger genutzt wird als Videokonferenzen (61 % zu 52 %).