Aktuellen Daten zufolge schwächte sich das jährliche Wachstum der Wohnimmobilienpreise sowohl in Österreich als auch in CESEE nach einer langen Periode außerordentlich rascher Preisanstiege ab. Die Dynamik der Wohnimmobilientransaktionen und der Wohnbaukreditvergabe deutet ebenfalls auf eine Abkühlung der Wohnungsmärkte hin. Das sind gute Nachrichten für all jene, die den Kauf einer Wohnimmobilie planen, da sich für sie durch das langsamere Preiswachstum ein gewisser finanzieller Spielraum ergibt. Doch gleichzeitig zeichnen sich neue Herausforderungen ab. Die privaten Haushalte sind derzeit mit steigenden Lebenshaltungs- und Finanzierungskosten konfrontiert, wodurch Wohnraum immer weniger erschwinglich wird. In Zukunft könnten jedoch Risiken im Hinblick auf die Finanzmarktstabilität stärker im Fokus stehen. Dies liegt unter anderem an der hohen Verschuldung der privaten Haushalte und den steigenden Zinsen für variabel verzinste Kredite, die die Schuldendiensttragfähigkeit der Kreditnehmer:innen erwartungsgemäß belasten.
Generell zeichnen sich die Wohnimmobilienmärkte derzeit durch einen hohen Grad an Unsicherheit aus. Der 91. East Jour Fixe der OeNB am 27. Juni 2023 wird unter dem Titel „Housing markets in Austria and CESEE: Homing in on prices, affordability and financial stability“ aktuelle Entwicklungen an den Wohnungsmärkten in den Blick nehmen. Bei der halbtägigen Veranstaltung werden sich Vertreter:innen aus Forschung und Politik zur aktuellen Entwicklung der Wohnimmobilienpreise, zu Finanzstabilitätsrisiken im Zusammenhang mit den Wohnungsmärkten sowie zur Leistbarkeit von Wohnraum austauschen. Laura Valderrama aus der Abteilung Europa des IWF, wo sie derzeit Analyseprojekte zu den europäischen Wohnungsmärkten führt, wird die Keynote Speech halten; zu den Themen Mietpreisbindung und Leistbarkeit von Wohnraum wird Jaime P. Luque, Professor of Real Estate bei der ESCP Business School in Madrid, referieren.