IMMOunited Grundbuchanalyse: Verbücherungen gingen 2022 um knapp 11 % zurück

Vergangenes Jahr wurden 17.500 weniger Immobilien verbüchert als noch 2021. Der Trend setzt sich fort: Im Jänner 2023 wurden 18 % weniger Objekte ins Grundbuch eingetragen als im Jänner 2022

Roland Schmid, Owner und CEO der IMMOunited GmbH

© IMMOunited GmbH / Monika Fellner

  • Besonders stark war der Rückgang bei Grundstücken und Bauträgerwohnungen. Den größten Zuwachs erlebten Verbücherungen von Zinshäusern.

  • Die stärkste Abnahme unter den Landeshauptstädten verzeichneten Salzburg und Graz, in St. Pölten wurden 2022 sogar mehr Objekte verbüchert als im Jahr davor.

 Die Ereignisse der letzten Jahre - seien es Pandemie, Ukraine-Krieg oder auch Zinserhöhungen und neue Kreditvergabe-Richtlinien - wirken sich auf den Handel mit Immobilien aus. So wurden 2022 österreichweit knapp 11 % weniger Objekte ins Grundbuch eingetragen als noch im Jahr davor. Das zeigt eine Auswertung der Kaufvertragsdaten von IMMOunited. Verglichen wurde die Anzahl an verbücherten Immobilien aus den Jahren 2021 und 2022. 

Verbücherungsrückgang im zweiten Halbjahr 2022 deutlich verstärkt

In der Regel zeichnen sich weltpolitische und wirtschaftliche Ereignisse nicht sofort, sondern immer mit etwas Verzögerung in den Immobilienkaufverträgen ab. So wurden im ersten Halbjahr 2022 insgesamt knapp 5 % weniger Objekte verbüchert als im gleichen Zeitraum 2021. Das zweite Halbjahr 2022 zeigte schließlich ein Minus von 16 %. Insgesamt ergab der Rückgang eine absolute Differenz von ca. 17.500 Objekten. Die aktuellsten Zahlen zeigen: Dieser Trend scheint sich fortzusetzen. Im Jänner 2023 gab es 18 % weniger verbücherte Objekte als noch im Jänner 2022.

Reduktion je nach Objekttyp unterschiedlich deutlich

Am stärksten ging die Verbücherung von Grundstücken (-17 %) zurück. Aber auch bei den Bauträgerwohnungen gab es ein Minus von 16 %. Zum Vergleich: Der Rückgang bei den gebrauchten Wohnungen lag im Gegenzug dazu „nur“ bei 6 %. Einen leichten Anstieg gab es hingegen u. a. bei Büros (6 %). Der größte Zuwachs zeigte sich allerdings bei den Zinshäusern. 2022 wurden fast 76 % mehr Zinshäuser verbüchert als noch im Jahr 2021. Waren es 2021 knapp 400 Objekte, betrug die Zahl 2022 knapp 700.

Sankt Pölten als Ausnahme von der Regel, Bregenz, Eisenstadt und Linz stabil

Nicht überall in Österreich war der Verbücherungs-Rückgang gleich stark. Während beispielsweise St. Pölten einen Zuwachs von rund 27 % verzeichnete, ging in Salzburg und Graz die Anzahl der ins Grundbuch eingetragenen Objekte um ca. 16 % zurück. In der Bundeshauptstadt Wien wurden 2022 fast 10 % weniger Verbücherungen festgestellt als noch 2021. Ein vergleichsweise stabiler Trend zeigte sich in Bregenz, Eisenstadt und Linz. In allen drei Landeshauptstädten gab es nur geringfügige Veränderungen.

 

Alle Details im Überblick

Zeitraum

Differenz der verbücherten Objekte 2021 vs. 2022

1. Halbjahr

-4,5 %

2. Halbjahr

-16,4 %

Abb. 01: Differenz zwischen der Anzahl verbücherter Objekte 2021 und 2022 nach Zeitraum

 

Ausgewählte Objektkategorie

Differenz der verbücherten Objekte 2021 vs. 2022

Büro

6,5 %

Einfamilienhaus

-10,8 %

Geschäftslokal

-11,4 %

Grundstück

-16,7 %

Wohnung Gesamt

-10,3 %

- Bauträgerwohnungen

-16,3 %

- gebrauchte Wohnungen

-6,4 %

Zinshaus

76,0 %

Abb. 02: Differenz zwischen der Anzahl verbücherter Objekte 2021 und 2022 nach ausgewählter Objektkategorie – einige Objektkategorien wurden der Übersicht halber ausgespart.

 

Landeshauptstadt (Bezirk)

Differenz der verbücherten Objekte 2021 vs. 2022

Bregenz

0,9 %

Eisenstadt (Stadt)

3,6 %

Graz (Stadt)

-15,9 %

Innsbruck-Stadt

-6,0 %

Klagenfurt Stadt

-6,4 %

Linz (Stadt)

-1,6 %

Salzburg (Stadt)

-16,5 %

Sankt Pölten (Stadt)

27,3 %

Wien

-10,0 %

Abb. 03: Differenz zwischen der Anzahl verbücherter Objekte 2021 und 2022 nach Landeshauptstadt

 

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  • Erschienen am:
    03.02.2023
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
    3 min
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