Wohnbau - Individualität vs. Massenware

Viele Gedanken und viele offene Fragen, die wir in diesem ImmoLive versuchen zu beantworten. Und das mit etwas anderen PodiumsteilnehmerInnen als angekündigt. In Zeiten wie diesen sollte man mit Unerwartetem rechnen und flexibel bleiben. So auch wir.
Gewohnt wird immer, gearbeitet auch. Doch die Grenzen verschwimmen zunehmend – und damit auch die Anforderungen an die Immobilie. Überdies tritt auch ein Generationenwandel ein – die jungen Menschen ticken anders als jene, die bereits voll im Berufsleben stehen und auch Best-Ager. Das sind die Wunschvorstellungen einer individuellen Gesellschaft. Allerdings stehen wir derzeit vor dem Problem der Leistbarkeit. Das betrifft Miete ebenso wie Eigentum. Daher stellt sich auch die Frage, ob es in Zukunft bald nur noch Individualität und Massenware gibt. Oder gibt es noch viel Platz dazwischen?
 
Auch die Lage ist – insbesondere, wenn es um die Verkehrsanbindung geht – ein wichtiger Faktor. Man möchte gut an die Öffentlichen Verkehrsmittel angebunden sein. Zum einen ist das dem zunehmenden Bewusstsein für Klima und Umwelt geschuldet – zum anderen ist wieder eine mögliche Entlastung im Geldbörsel ein Thema. Der Parkplatz, wenn man ihn nicht unbedingt braucht, wird gerne eingespart. Dann geht man eben ein bisschen weiter oder sucht ein bisschen länger und parkt auf der Straße. 
 
Die verschiedenen Anforderungen und Bedürfnisse müssen unter ein Dach gebracht werden. Nicht nur die verschiedenen Lebenskonzepte müssen abgebildet werden, auch die Arbeit selbst verändert sich durch Digitalisierung und Fachkräftemangel – und damit auch die Unternehmenskultur. Ganzheitliche Konzepte sind also gefragt.
 
Laut Zukunftsforschern sind die aktuell boomenden Megatrends Individualisierung, Neo-Ökologie und Gesundheit. Immer stärker kommt auch der Wunsch nach Autarkie. Gemeint ist damit, dass man sich in vielen Bereichen etwas unabhängiger macht – das steigert im konkreten Fall die Nachfrage von Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen oder auch die Möglichkeit zum Anbau von eigenem Gemüse.
 
Laut dem Zukunftsinstituts in ihrem „Homereport 2023“ entwickelt sich das Badezimmer vom sterilen Raum zum Spa. Im Spa-throom wird entspannt und der stressige Alltag vergessen. Der Wertewandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und einem anderen Luxusverständnis zeigt sich in der Integration von multifunktionalen Lösungen im Bad. Denn Lebensqualität und die Maxime „Weniger ist mehr“ müssen sich nicht widersprechen.
 
Schöne neue Lebenswelt, aber ist das auch tatsächlich realisierbar? Sprich finanzierbar. Werden wir nicht auf Grund der gestiegenen Preise eher die Suche nach dem Dach über dem Kopf erleben? Obwohl der gegenwärtige Wohnbau in seiner typologischen und thematischen Bandbreite alle erdenklichen Bedürfnisse abzudecken trachtet, scheint der Raum für experimentelle Ansätze oder für die Bereitschaft, in Unerprobtes zu investieren, eher zu schrumpfen. Oder ist die Bereitschaft da, aber es fehlt an den Umsetzungsmöglichkeiten, da die Entwickler durch die Bauordnung zu sehr eingeschränkt werden?
 
Zu guter Letzt: Ist durch Aufstockung, Umwidmung oder Nachverdichtung nicht ohnehin die Individualität gegeben? Schon auf Grund der vorgegebenen Strukturen?

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