Sascha Haimovici bei unserem Executive Talk
Die schlichte Wohnadresse im Sinne des Straßennamens sei nicht mehr bezeichnend, erklärt Haimovici – jedes Gebäude, jede Immobilie brauche „eine DNA, ein Gefühl, dort unbedingt wohnen zu wollen“. Als Beispiel nennt er das Hochhaus-Wohnbauprojekt im dritten Wiener Bezirk in der Schnirchgasse – das Projekt „TrIIIple“. Wenn jemand ins Taxi steige und nach Haus will, müsse es heißen „ich will ins TrIIIple“, und nicht „fahren Sie in die Schnirchgasse“.
Dieser „DNA-Gedanke“ betreffe aber nicht nur Großprojekte wie das TrIIIple. Haimovici beschäftigt ein eigenes Marketing-Team, das sich um jedes (Klein-)Projekt kümmere und im Austausch stehe mit Kunden, die kaufen wollen oder mieten. „Da geht es um Amenities, die von Anfang an eingebracht wurden“, erklärt Haimovici den zuwendungsvollen Zugang zum Objekt.
Nicht zuletzt auch bei Renovierungen gehe es „um die DNA“, erzählt Haimovici und nennt als Beispiel das Schloss Neusiedl im Burgenland, das top wiederhergestellt wurde: „Die Leute wohnen gerne da, sie genießen das Ambiente.“
Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
“Immobilie ist meine Leidenschaft, ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.”
Was brachten Pandemie und Lockdown für ivv?
Haimovici ist sicher: In Zeiten von Corona „muss man noch effektiver, noch effizienter“ sein, und von jedem Lockdown lernen. „Das Prinzip ‚das geht nicht‘ gilt spätestens jetzt nicht mehr“, sagt Haimovici, und meint: „Es reicht kein Plan B mehr. Es braucht auch Plan C und D“ – er habe als Geschäftsführer darauf geachtet, die ivv mit Plan-Abweichungs-Analysen vorzubereiten, um „alle Gegebenheiten messbarQ zu machen.
Jedenfalls stark im Kommen seien Online-Besichtigungen von Immobilien: „Wir nutzen Bodycams, während wir mit dem Kunden telefonieren“ – diese interaktive Live-Video-Besichtigung „kann viel mehr“ als ein „starres“ Video, in dem der Kunde keinen Einfluss „auf die Regie“ habe. Umgekehrt gebe es auch die „kontaktlose Besichtigung“, bei welcher der Kunde die Immobilie selbst besichtige – ohne Makler – und währenddessen mit ebendiesem Makler telefoniere.
Welche Lehren ziehen Sie aus den Lockdowns?
Im Vergleich zwischen „Lockdown 1“ im März und „Lockdown 2“ jetzt im November – der „Überraschungsmoment“ sei weg, sagt Haimovici. Auf den zweiten Lockdown habe er sich und seine Firma ivv vorbereiten können – sowohl im digitalen Bereich als auch im Prozess-Management. Erfreulich sei, dass „wir jetzt in bestimmten Maßnahmen und Prozessen sogar schneller sind“, und die Erkenntnis gewonnen hätten, dass „die Angst vor dem Computer schwindet“. Die Digitalisierung ersetze keine Arbeitsplätze – im Gegenteil, sie unterstütze Menschen bei ihren Tätigkeiten, ist Haimovici überzeugt.
Was geht Ihnen am meisten ab?
Auf diese persönliche Frage meinte Sascha Haimovici es fehlt ihm seine Familie, die sehr groß ist – die Menschen, die man nicht täglich sieht, wieder zu umarmen. Man kann sich derzeit eben nicht regelmäßig treffen. Allerdings geht ihm auch seine berufliche “Familie” im Unternehmen ab. Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen kann derzeit nicht in der Form erfolgen, wie es noch Anfang des Jahres der Fall war. Und was ihm auch fehlt, sind die Veranstaltungen in der Branche.
Fragen aus dem ImmoLive-Chat
Wie immer ist die ImmoLive-Community aktiv an der Diskussion beteiligt und stellt im Chat ihre Fragen. Wie steht es um die Preisentwicklungen, verglichen zwischen Primär- und Sekundärmarkt? Haimovici plädiert eindeutig für den Neubau/Erstbezug und bringt erneut das „TrIIIple“ ins Spiel. Qualitätsmerkmal, Zertifikate etc. machten einen qualitätsvollen Neubau wertvoller „als die Wohnung aus den Siebziger-Jahren“.
Angesprochen darauf, sieht Haimovici das Bestellerprinzip als „nicht sinnvoll für Mieter“. Wenn der Vermieter die komplette Makler-Provision (zweieinhalb bis drei Monatsmieten) bezahlen müsste, würden die Mietpreise steigen – weil der Vermieter den „break-even“ schaffen wolle. „Hier geht es um Leistungen und Garantien, die der Makler für die Immobilie leistet“, sagt Haimovici, „die Dienstleistung bedeutet ja im Wortsinn eine Leistung, und die hat ihren Preis und muss bezahlt werden“.
Ein Blick in die Zukunft – was bringt 2021?
Haimovici freut sich auf Wachstum „seiner“ ivv; spätestens durch Projekte, welche die ivv im laufenden Jahr 2020 aufgenommen habe und die im kommenden Jahr 2021 wohl an Fahrt gewinnen werden. Gerne können sich bei ihm auch Interessentinnen und Interessenten melden, die an einer Mitarbeit im Unternehmen interessiert sind.
Persönlich freut sich Haimovici wieder auf den direkten Kontakt zu Mitarbeitern und Kunden: Es brauche den persönlichen Austausch, das Zusammenkommen, alleine schon für die zwischenmenschliche Ebene. Haimovicis persönliche Hoffnung für 2021: „Corona zurücklassen, und wieder retour zur gewohnten Normalität!“
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