Die Ladenhüter hingegen sind Dachgeschoß-Wohnungen in B-Lagen sowie exklusive Innenstadt-Objekte mit Preisen über 4.000 Euro pro Quadratmeter. Am Häusermarkt sind Liegenschaften aus den 50er bis 70er Jahren besonders unbeliebt.
Einkommen und Kaufpreis passen derzeit nicht
Allerdings sind Wohnungskäufe in Wien oder in den Landeshauptstädten laut Experten im Moment nicht empfehlenswert. Grund dafür ist die aktuelle Wirtschaftslage in Kombination mit den Preisen. Als Faustregel gilt: Wäre eine Eigentumswohnung in weniger als 25 Jahren abbezahlt, so wird zum Kauf geraten, andernfalls ist Miete die günstigere Option. In den vergangenen Jahren haben Preise für Eigentumswohnungen allerdings ein derartiges Niveau erreicht, dass die Ausfinanzierung weit länger als 25 Jahre dauern würde. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen weiter entwickeln werden.
Sorge ums Wohnen
Die wirtschaftliche Entwicklung bereitet mit Blick auf die Zukunft bereits jetzt zahlreichen Mietern Sorge. Denn laut einer „repräsentative Studie zur Urbanisierung in Österreich“ von immowelt.at fürchten rund 41% der Mieter, im Alter umziehen zu müssen. Der Grund: Die Pension könnte für die Miete nicht reichen. Insgesamt sind es 41% der Mieter, die diese Befürchtung haben. Erwartungsgemäß steigt die Sorge, wenn das Einkommen gering ist: Während nur 28% der Besserverdienenden glauben, die Miete im Alter nicht aufbringen zu können, sind es bei den Geringverdienern 44%.
Allerdings will man auch nicht umziehen, und sollte das Ersparte im Alter tatsächlich nicht ausreichen, würde die Mehrheit (52%) dennoch versuchen, die Wohnung zu halten. 36% würden Hilfe vom Staat in Anspruch nehmen und Wohnbeihilfe beantragen. 22% würden weiter arbeiten, um die Pension aufzustocken.
Immerhin 59% der befragten Mieter gehen aber davon aus, dass sie sich ihre Wohnung auch im Alter leisten können. Viele planen, bis dahin selbst eine eigene Immobilie zu besitzen (29%), oder sorgen privat für das Alter vor (25%). Fast ein Viertel (23%) glaubt, dass die gesetzliche Rente ausreichen wird, um die Wohnung zu finanzieren.
Immobilie schlägt Sparbuch
Trotz der aktuell noch hohen Preise werden die Ersparnisse lieber in Immobilien gesteckt, als auf dem Sparbuch Geld zu verlieren. Dieser Trend sei auch international zu bemerken und werde sich fortsetzen, so die Einschätzung der Marktforscher von GfK Austria. „Häuser, Eigentumswohnungen und Grundstücke überholen sogar zum ersten Mal das Sparbuch.“ Das Stimmungsbarometer 2015 der GfK Austria liefert Informationen über das aktuelle Interesse der Österreicher an verschiedenen Spar- und Anlageformen– unabhängig von der tatsächlichen Nutzung.
Luft nach oben
Immobilien stellen somit hinter dem Bausparvertrag bereits das zweitbeliebteste Anlageprodukt in Österreich dar, und 33% der Österreicher halten eine Eigentumswohnung oder ein Haus für eine interessante Geldanlage. Ein Trend, der seinen Höhepunkt aber noch nicht erreicht haben könnte, wie ein Vergleich mit Deutschland nahelegt: In unserem Nachbarland beurteilen 75% Immobilien als attraktiv, in den USA und Großbritannien sind es immerhin über 50%.