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Woman-Power in der Stadtentwicklung

Als Direktorin der Wien Holding trägt Sigrid Oblak einen guten Teil zur Entwicklung der Bundeshauptstadt bei– und ist zu Recht stolz darauf. Daneben ist sie aber auch für andere Ressorts zuständig.

Wie viele andere NiederösterreicherInnen kam auch die aus Scheibbs stammende Sigrid Oblak zum Studium nach Wien. An der TU Wien studierte sie Raumplanung und Raumordnung und startete kurz nach dem Ende des Studiums– im Jahr 1989– ihre Karriere bei der Stadt Wien als Sachbearbeiterin in der Stadtteilplanung und Flächenwidmung. 25 Jahre später befindet sie sich als Direktorin der Wien Holding am „anderen Ende der Hierarchie“, wie sie meint, und hat nicht nur eine beeindruckende Karriere durchlaufen, sondern hat in den vergangenen Jahren auch maßgeblich die Entwicklung der Stadt mitgeprägt. Was anders ist als früher? „Zu Beginn meiner Tätigkeit hat es sehr einfache, aber klare Strukturen und Verantwortlichkeiten gegeben, und das Magistratsgefüge war stark hierarchisch aufgebaut. Jetzt, 25 Jahre später, sind die Themen um einiges komplexer, und es wird viel vernetzter gearbeitet.“

Visionärer Masterplan „Verkehr 2003“

Die Arbeitsweise hat sich geändert, das Weltkulturerbe z.B. war vor 25 Jahren kein Thema, von einer Wirtschaftskrise war noch keine Rede und der Bereich Verkehr wurde auch anders gesehen. Aber es bedarf eben innovativer Konzepte, um etwas zu verändern: Im Jahr 2001 hatte Sigrid Oblak die Projektleitung für den „Masterplan Verkehr 2003“ inne, und „wir haben damals Neuland betreten“. Unter dem Motto „intelligente Mobilität“ setzte man auf Grundsätze wie Nachhaltigkeit, Kooperation, Akzeptanz, Innovation und Effektivität; die Arbeit wurde projektorientiert durchgeführt, mit intensiver Beteiligung der Bevölkerung, es gab thematische Gruppen in den Bezirken mit zahlreichen Sitzungen und vor allem eine Vision der Aufteilung des Verkehrs in 75% öffentlichen und 25% privaten. Mit diesen neuen Planungsansätzen und vor allem dieser visionären Verkehrsmittelverteilung „waren wir damals sehr mutig“, so Oblak heute: „Aber das Konzept ist in nahezu allen Punkten im Gemeinderat einstimmig beschlossen worden, und das war für uns alle ein sehr schöner Erfolg.“ Dabei darf nicht vergessen werden, dass die 75:25-Aufteilung ein Blick weit nach vorne war. Heute, 15 Jahre später, scheint sie uns weitaus näher.

Projekte mit Mehrwert

Die zahlreichen Projekte, die sie begleitet hat oder in die sie involviert war, sind „wie eigene Kinder“, aber diejenigen, bei denen nicht nur auf die Rendite geachtet sondern auch ein gewisser Mehrwert kreiert wird, gefallen ihr am besten. So waren das in jüngster Zeit für sie die Ankerbrotfabrik, Magdas Hotel in Wien Leopoldstadt, aber auch das von der Wien Holding selbst geplante Projekt Star 22. Jeder Stadtteil braucht ihrer Ansicht nach eine Vielfalt an Funktionen: „Wenn in einem neuen Stadtteil Leben entstehen soll und die öffentlichen Räume wirklich belebt werden sollen, dann bedarf es unterschiedlichster Nutzungsmöglichkeiten.“ Durchmischte Gebiete sind entscheidend– keine Monostrukturen. Wichtig ist für sie im Bereich der Stadtentwicklung außerdem, dass auch eine soziale Durchmischung möglich ist und gefördert wird. Am wichtigsten ist aber ihrer Meinung nach für eine soziale Integration die gemeinsame Sprache.

Der Weg der Mitarbeiter

Unabhängig von ihrer Tätigkeit für die Stadt Wien gibt es noch einen ganz besonderen Aspekt ihrer Arbeit: „Was mir persönlich große Freude macht, ist, dass ich mittlerweile erlebe, dass viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die ich begleitet habe oder die in meinen Abteilungen gearbeitet haben, erfolgreiche Berufslaufbahnen eingeschlagen und gute Positionen erreicht haben.“

Mehr Mut für gute Projekte

Schade findet sie, dass „sich viele gute städtebauliche Projekte in die Länge ziehen, indem– initiiert von den unterschiedlichsten Interessengruppen– intensiv darüber diskutiert wird– wobei man oft nicht mehr zwischen Eigeninteressen und Allgemeininteresse unterscheiden kann. Etwas mehr Mut bei allen Beteiligten würde hier nicht schaden!“

1.000 Wohnungen pro Jahr

Die Chefin der Wien Holding ist innerhalb des Konzerns für den Medienbereich mit u.a. dem Wiener Stadtfernsehen W24, den Immobilienbereich mit z.B. der Umnutzung für die Krankenhausareale und für den Umweltbereich zuständig, dazu gehört auch Wiens größtes Umweltprojekt E_OS. Mit diesem Projekt wird die Hauptkläranlage in Simmering– die immerhin ein Prozent des Wiener Stromes benötigt– energieautark werden. Zudem investiert die Wien Holding jedes Jahr rund 100 Millionen Euro in den Immobilienbereich und stellt rund 1.000 Wohnungen pro Jahr fertig. Oblak: „Das geht immer ein wenig unter, weil es schon so selbstverständlich ist.“ Daneben wurden im vergangenen Jahr noch neun Schulzubauten für die Stadt errichtet.

Entwicklung der Stadt

„Es ist Freude und Stolz, dass man einen Teil zur Entwicklung dieser Stadt beitragen darf“, meint Oblak, und deshalb ist es für sie persönlich nicht nachvollziehbar, wenn es so viele Wiener und Wienerinnen gibt, „die gar nicht zu schätzen wissen, was wir an Wien eigentlich haben“.

Ob sie gerne in einer anderen Stadt leben würde, und wenn ja, in welcher? Sigrid Oblak überlegt bei dieser Frage sehr lange: „Darüber habe ich noch nie nachgedacht, weil ich mir die Frage nie stelle. Aber– neben Wien– gehört definitiv New York zu meinen Lieblingsstädten. Eine Stadt, die für mich persönlich Wien Konkurrenz bieten könnte.“ Aber letztendlich wird „die Freude, nach einem Auslandsaufenthalt nach Wien zu kommen, von Mal zu Mal größer, je älter ich werde“. Und was ist jetzt das Besondere an Wien? „Es ist so vielfältig, man hat schöne historische Anlagen, Gründerzeitviertel, sehr neue und moderne Stadtviertel, viele Grünflächen und tolle Menschen– es passt alles gut zusammen.“

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Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:

Sigrid Oblak

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    22.10.2015
  • um:
    16:04
  • Lesezeit:
    4 min
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