Charme, Flair, Sicherheit und Kultur – das sind die Attribute, die der österreichischen Bundeshauptstadt Wien nachgesagt werden. Kein Wunder, dass Wohnen in der Stadt an der Donau nicht nur begehrt, sondern im Luxussegment auch relativ teuer ist. Die Preise für Immobilien steigen in Österreich seit Jahren. Besonders starke Zuwächse gibt es speziell in der Wiener Innenstadt. Hier kostet der Quadratmeter bei neuen Eigentumswohnungen über 8.000 Euro, bei Luxusimmobilien liegen die Quadratmeterpreise natürlich noch deutlich höher.
Laut Engel Völkers führt Wien das Preisranking bei den exklusivsten Wohnstandorten in Österreich an. An erster Stelle der hochpreisigsten Domizile steht das „Goldene Quartier“ des Tiroler Immobilieninvestors und Signa-Chefs René Benko in den Tuchlauben. Für hochwertig ausgestattete Penthouse- und Dachgeschoßwohnungen mit Blick über die Stadt sind dort bis zu 30.000 Euro zu bezahlen. Auf Rang zwei folgt der im ersten Bezirk von Wien gelegene Kärntner Ring. Hier werden für ein neues Wohnimmobilienensemble Spitzenpreise von bis zu 26.000 Euro pro Quadratmeter erreicht.
See statt Meer
Österreich liegt zwar nicht am Meer, aber dafür hat Österreich eine Vielzahl an Seen, die in wunderbare Landschaften eingebettet sind und auch für ihre Sauberkeit bekannt sind. Verständlich, dass nach Wien die österreichischen Seelagen zu den teuersten und begehrtesten des Landes zählen. Der Mondsee in Oberösterreich ist derzeit bei den heimischen Gewässern der Spitzenreiter. Er zählt nicht nur zu den wärmsten Seen des Salzkammerguts, auch die Immobilien rund um ihn gehören zu den teuersten. Für Objekte mit direkter Seelage werden Quadratmeterpreise von bis zu 25.000 Euro bezahlt. Wohnen hat hier eine lange Tradition, denn bereits 3500 Jahre vor Christus siedelten bereits Menschen am Seeufer – allerdings noch in Pfahlbauten.
Der Wohnimmobilienmarkt am Wörthersee in Kärnten wird wie das Salzkammergut durch einheimische Investoren geprägt. Dazu trägt vor allem die schnelle Anbindung an Wien bei, die aus dem Wörthersee eine ähnliche Lage macht wie Long Island für New York oder die Insel Sylt für Hamburg. Für Objekte in Bestlage mit Seezugang in Velden am Wörthersee werden Quadratmeterpreise von bis zu 20.000 Euro erzielt.
In den Bergen
In Lech am Arlberg sind es ebenfalls bis zu 20.000 Euro pro Quadratmeter für außergewöhnliche Immobilien, und in Kitzbühel muss man mit 17.500 Euro rechnen. Da kommt in den Top-Lagen ein exklusives Landhaus im Tiroler Stil schon einmal auf bis zu 20 Millionen Euro. „Der Angebotsengpass ist in erster Linie auf mangelnde Baugrundstücke in den 1A-Lagen von Kitzbühel zurückzuführen“, sagt Wolfgang Böhm, geschäftsführender Gesellschafter von Engel Völkers in Kitzbühel. Zu den begehrtesten Objekten in der Wintersporthochburg Kitzbühel zählen jene in den Lagen am Sonnberg, wie zum Beispiel am Römerweg. Die gesuchten Immobilien am Fuße des Kitzbüheler Horns sind meist Landhäuser im Tiroler Stil, die einen unverbaubaren Blick auf die Stadt und den Zielhang der Streif bieten. Eine Neubautätigkeit in den stark nachgefragten Lagen ist nur eingeschränkt möglich, da die Landschaftsreserve naturgemäß begrenzt ist und viele Bereiche dem Naturschutz untergeordnet wurden. Daher rangieren die Preise bei Bestlagen für Baugrundstücke zwischen 3.500 und 4.500 Euro pro Quadratmeter.
Land oder Stadt
Im Kitzbüheler Stadtzentrum selbst liegen die Top-Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. In den verwinkelten Gassen des historischen Stadtkerns werden gut ausgestattete Eigentumswohnungen mit großzügigen Grundrissen und Parkmöglichkeiten stark nachgefragt. Für exklusive Wohnungen in den sehr guten Lagen erreicht der Preis pro Quadratmeter bis zu 15.000 Euro. Viele Kaufinteressenten kommen aus dem gesamten europäischen Ausland sowie aus der Hauptstadt Wien. Die häufigsten Anfragen ausländischer Käufer registriert Engel Völkers Kitzbühel aus Deutschland. Die meisten Käufer erwerben Immobilien übrigens zur Eigennutzung und verfügen über ein ausreichendes Barvermögen. „Wir haben es mit einer ,echten‘ Nachfrage zu tun, die auf ein zu knappes Angebot trifft“, berichtet Böhm.
Käufer und Ausblick
In Wien selbst, zentrale Drehscheibe mit bester internationaler Fluganbindung, ist der Käuferkreis breit gefächert und hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter ausgedehnt. Waren es anfangs eher Investoren aus der CEE-/SEE-Region, so kommen die Nachfrager für Luxusimmobilien mittlerweile auch aus dem arabischen und dem asiatischen Raum. Einer der Gründe für die Popularität von Wien und Österreich sind sicherlich die – im internationalen Vergleich – günstigeren Preise. Im Vergleich zu anderen internationalen Destinationen fehlen Österreich einige Tausender, und es ist noch ein weiter (Preis-)Sprung nach London Knightsbridge mit 93.000 Euro pro Quadratmeter oder an die Côte d’Azur mit 70.000 Euro. Aber Österreich hat aufgrund seiner stabilen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und demokratischen Strukturen durchaus Potenzial zu Wertsteigerungen im Luxussegment. Immerhin wurde Wien zum vierten Mal in Folge in der „Mercer-Studie“ als lebenswerteste Stadt der Welt ausgezeichnet, und Österreich genießt einen hervorragenden und stabilen Ruf – wichtig für jedes langfristige Investment. „Das hohe Preisniveau in Wien ist auf die starke Nachfrage auch von ausländischen Investoren zurückzuführen, die ihr Kapital aufgrund der stabilen Finanz- und Wirtschaftslage in Österreich vornehmlich in Immobilien anlegen“, bestätigt Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel Völkers AG. Die Knappheit hochwertiger Wohnimmobilien hält in den meisten begehrten Lagen von Österreich an. Selbst dort, wo das Angebot durch exklusive Neubauprojekte zugenommen hat, registriert Engel Völkers weiterhin stabile bis leicht steigende Preise. „Dies wird sich auch künftig nicht ändern, denn Österreich ist ein enorm attraktives Land zum Wohnen, zum Urlaubmachen und für Investitionen“, so Kai Enders.