Was sind Ihre persönlichen Erfahrungen und die für das Unternehmen durch Covid-19?
Markus Ritter: Da wir uns in den letzten Jahren auch dem Thema „Unternehmensabsicherung“ widmeten, konnten wir uns Gott sei Dank weiterhin um unser Kerngeschäft kümmern. Wir nutzten den Lockdown hervorragend zur Weiterentwicklung unserer zukünftigen Projekte. Natürlich hielten wir uns an die entsprechenden Vorgaben der österreichischen Bundesregierung. Als modernes Unternehmen sind Themen wie Homeoffice oder dergleichen für uns nichts Neues – so konnten wir ungebremst weiterarbeiten. Als persönliche Erfahrung nehmen wir definitiv mit, dass unser Vorhaben zur Unternehmensabsicherung zu 100 Prozent richtig war – und wir müssen ehrlich sagen, dass Krisenabsicherung wichtig ist –, aber dass sie sich in so kurzer Zeit bewährt hat, damit haben wir natürlich nicht gerechnet.
Bei welche Immobilien-Assets sehen Sie derzeit eine starke Nachfrage?
Markus Ritter: Die klassische Vorsorgewohnung ist weiterhin attraktiv. Auch aufgrund der aktuellen Ereignisse gehen wir davon aus, dass beispielsweise die Inflation entsprechende Werte spiegeln wird, noch dazu werden die Zinsen entsprechend niedrig bleiben – nur zwei Punkte, die für eine Vorsorge im Immobilienbereich entsprechende Bedeutung haben. Diese Art von Vorsorge war, ist und wird auch weiterhin für verschiedene Veranlagungsziele wie etwa „Generationenvorsorge“ oder „Alters-/Pensionsvorsorge“ attraktiv bleiben. Natürlich müssen die entsprechenden Parameter immer wieder angepasst werden. Zum Beispiel: Was verlangt der Markt zukünftig? Wie wird sich Wohnen aufgrund der Generationenentwicklung verändern?
Im Mai wurde die Logistikhalle Kalsdorf bei Graz fertiggestellt. Eine ganz andere Assetklasse. Sind weitere Schritte außerhalb des Wohnbereichs geplant?
Markus Ritter: Das Logistikprojekt passt perfekt in unseren eigenen Assetbereich, den wir zukünftig auch weiterhin auffüllen werden. Ja, wie bereits bekannt, werden wir neben der klassischen Vorsorgewohnung auch ein neues Produkt für uns, die „touristische Vorsorgeimmobilie“, auf den Markt bringen – entsprechende Grundstücke wurden auch schon angekauft. Wann wir damit starten werden, steht aber noch nicht fest. Außerdem sind wir als innovatives Unternehmen bekannt, und entsprechend werden wir uns zukünftig auch innovativen Arbeits- bzw. Wohnprojekten widmen – mehr dazu in den nächsten Monaten.
Gibt es ein Projekt, das Sie gerne errichten würden, wenn es „so und in der Lage“ möglich wäre?
Markus Ritter: Wir errichten all unsere Projekte mit enormer Freude an der Umsetzung – ein spezielles Projekt ist da nicht zu erwähnen.
Das Büro der Zukunft: das neue Headquarter der C&P AG. Hat das Headquarter von der Idee her die Covid-Krise bisher gut gemeistert?
Markus Ritter: Unser Headoffice hat die Covid-Krise perfekt gemeistert – das Konzept passt zu 100 Prozent. In der Zwischenzeit haben wir auch unserer Offices in Wien und Berlin nach dem gleichen Schema errichtet – topmoderne Arbeitsplätze mit kurzen Wegen und schnellen Kommunikationsmöglichkeiten standen auch ganz oben auf der Agenda.
Wie wird sich der Wohnungsmarkt entwickeln? Was könnte sich bei Wohnbauten in Zukunft verändern?
Markus Ritter: Wir versuchen bestmöglich, zukünftige Trends aufzunehmen, zu projektieren und umzusetzen. In unseren bereits umgesetzten Projekten spiegelt sich dieser Erfolg auch wider. Unsere Leerstandsquote liegt weiterhin deutlich unter einem Prozent – das ist das beste Indiz für eine gut funktionierende Vorsorge im Immobilienbereich. Aber wir bleiben nicht stehen. Wir haben einen eigenen C&P-Portfoliobereich zum Thema „Innovation“ installiert – dort beschäftigen wir uns ausschließlich mit zukünftigen Wohn- und Arbeitsformen. Wir freuen uns schon aufs erste Projekt.
Welcher Sprung war schwieriger? Der von Graz nach Wien oder der von Österreich nach Deutschland?
Markus Ritter: Der Sprung von Graz nach Wien war zwar schwer, aber von Österreich nach Deutschland zu gehen, das war dann doch noch einmal eine andere Nummer. Wenn wir Berlin hernehmen – da ist ein Markteintritt aufgrund der Mitbewerber natürlich schwer. Die größte Herausforderung liegt jedoch im Aufbau eines Topteams vor Ort und in der Anpassung an die anderen rechtlichen Gegebenheiten für unser Produkt. Inzwischen sind wir gut in Berlin angekommen und auch dort voll auf Wachstum ausgerichtet. Tolle Projekte in Berlin, aber auch im attraktiven Berliner Speckgürtel wurden bereits umgesetzt – und viele folgen noch.
Sehen Sie bei der Projektentwicklung derzeit Unterschiede in den jeweiligen Städten?
Markus Ritter: Nein nicht wirklich – die Schwierigkeiten bei der Grundstücksakquise sind weiterhin hoch. Aufgrund der aktuellen Situation werden die Baupreise auch nicht günstiger werden – eher steigen sie.