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Wer soll das bezahlen - wenn überhaupt etwas übrig bleibt?

Die Entwicklungen der letzten Zeit stimmen nachdenklich. Dass der Bau im Allgemeinen derzeit eine – von den meisten noch nicht erlebte - Konjunkturdelle erfährt, ist schon problematisch an sich. Aber dass dies scheinbar niemanden abschreckt, den Bausektor weiter mit Zertifikaten und teilweise sinnlosen Vorgaben zuzumüllen, darf kritisch gesehen werden.

Fotocredit: donut3771

Keine Frage, in Zeiten höchster Konjunktur und einer gesättigten Gesellschaft darf, kann und muss man sich mit vielen gesellschaftlichen Themen beschäftigen. Wenn allerdings diese Phase aufgrund äußerer Einflüsse endet - noch dazu abrupt - dann ist Eile geboten, sich mit der Realität zu beschäftigen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das heißt Prioritäten setzen und überlegen, wie wir unsere Gesellschaft durch diese Phase manövrieren.

Als Beispiel sei an dieser Stelle das EU-Lieferkettengesetz genannt, das uns im Baustoffbereich noch massiv beschäftigen wird. Und natürlich jedem Bau­stoffhersteller Geld kosten wird, das wiederum Zertifizierer, Berater und andere Dienstleister verdienen. Dieses Gesetz ist im Grunde keine schlechte Idee. Eine Art Nachhaltigkeitsnachweis in der Prozesskette ist ja im Grunde nichts Schlechtes. Wenn aber plötzlich die heimischen Rohstoffbetriebe einen Nachweis führen müssen, dass in ihren Betrieben (und jenen entlang der gesamten Wertschöpfungskette) beispielsweise keine »Kinder« arbeiten, dann kennt die Systematik den Begriff der behördlichen Überprüfung nicht. An den Details darf daher Kritik geübt und Vernunft eingefordert werden.


Rückkehr zur Vernunft

Gleiches gilt für diverse Gebäudezertifikate, deren es eine Vielzahl gibt. Produkte müssen dabei ihren ökologischen Fußabdruck nachweisen, diese kostspieligen Nachweise fließen dann in die Bewertung des Gebäudes ein. Grundsätzlich eine gute Idee, vor allem dann, wenn man im Überfluss lebt. Wenn die Ressourcen aber knapp werden oder bewusst verknappt werden, wünsche ich den Zertifizierern wie den Projektentwicklern viel Spaß für die Zukunft. Es braucht dringend Einkehr zur Vernunft und die Reduktion von immer ausschweifenderen Vorgaben. Denn was bringt es heute jungen Menschen, wenn das ohnehin zu knappe Angebot an Wohnraum mit tollen Zertifikaten versehen ist, deren Erwerb oder Miete hingegen nicht mehr möglich ist, weil Produzenten diese Mehrkosten natürlich dem Endkunden weitergeben müssen?


Heuschrecken Zertifizierer

Eines muss uns allen klar sein. Zertifikate und Labels aller Art können nur auf Produkten angebracht werden, die auch tatsächlich produziert wurden und verteuern diese unweigerlich. Viele Bauprodukte sind derzeit schon aufgrund der geringen Nachfrage Ladenhüter und der Wohnraum-Engpass nimmt gleichzeitig zu. Aber dem Zertifizierer ist das egal, der zieht wie eine Heuschrecke ins nächste Dorf und labelt eben andere Produkte.

 

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Geschrieben von:

Andreas Pfeiler

Andreas Pfeiler ist Geschäftsführer des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich.

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  • Erschienen am:
    01.03.2024
  • um:
    07:00
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