Vom Möglichen und Unmöglichen – ein Beispiel
In einem Portfoliokauf, den die Conwert Immobilien Invest SE vor einigen Jahren getätigt hatte, befanden sich auch Immobilien, die damals nicht der Kernkompetenz des Unternehmens entsprachen– unter anderem ein Bürohaus der Niederösterreichischen Versicherung an der Rossauer Lände. Der damalige Conwert-Vorstand Thomas Rohr beauftragte zwar Architekten, sich eine Neuausrichtung des Gebäudes zu überlegen, doch fehlte letztendlich die Gesamtbetrachtung des Projekts auch in Verbindung mit seiner Umgebung.
Nachhaltige Lösung
Eine Standortprüfung und Evaluierung durch die Firma Tecno Office Consult brachte schließlich eine Lösung. Die sehr unattraktive Einkaufsmall im Erdgeschoß hatte durch ihre Nähe zur Friedensbrücke durchaus ihre Berechtigung und wurde attraktiviert und aufgewertet. Die unteren Geschoße ließen aufgrund ihrer Trakttiefe und der Gebäudestruktur eine Weiternutzung als Büroflächen zu, die sich auch auf dem Markt behaupten konnten und wettbewerbsfähig waren. Die oberen Geschoße– vor allem das Dachgeschoß mit Dachschrägen– waren allerdings für marktkonforme Büroflächen ungeeignet und wurden zu Eigentumswohnungen umgewidmet, die sich dank der zentralen Lage schnell verkauften. Zusätzlich zum Umbau wurden auch die Innenhöfe aufgewertet, verschönert und begrünt. Als zusätzlicher Spot wurde im Haus ein Fitnesscenter angesiedelt, das mittlerweile auch gut ausgelastet ist.
Gebäude unter Denkmalschutz
Beim Gebäude hielten sich die Herausforderungen laut Tecno Office Consult in Grenzen, was zu tun hatte, dass es keinen Denkmalschutz gab. Dieser kann nämlich für größere Probleme sorgen, wie das Philips-Bürohaus am Wienerberg beweist. Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich steht diese Immobilie unter Denkmalschutz und erschwert damit noch zusätzlich ein ohnehin schon schwieriges „refurbishment“. Seitdem feststeht, dass Philips in der Euro Plaza 5 auszieht, versucht man, eine neue Lösung für das Haus zu finden. Allerdings fallen neben dem Denkmalschutz auch noch andere Probleme an: Die Technik ist veraltet, die Flächen ineffizient, und vor allem handelt es sich um einen schlechten Standort, wenn es um die– immer wichtiger werdende– öffentliche Erreichbarkeit geht. So ist zu erwarten, dass dem Philips-Haus das gleiche Schicksal droht wie dem alten T-Mobile-Gebäude in der Ghegastraße im dritten Wiener Gemeindebezirk. Seit dem Auszug des Telekom-Unternehmens vor vielen Jahren steht das Gebäude leer.