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Von großen und kleinen Unterschieden

Sie ist die Grande Dame der heimischen Immobilienwirtschaft und eine der Mitbegründerinnen des Salon Real, eines Netzwerks von Frauen in einer männerdominierten Branche.

Ihre Einschätzung von Immobilien als Anlageform?

Funk: Ich rechne mit einer stabilen Preissituation auf dem Eigentumssektor mit leicht steigenden Tendenzen. Die Nachfrage nach Immobilien als Anlageform wird weiterhin hoch bleiben, diese stößt bei einem breiten Publikum auf Interesse.

Auch bei Frauen?

Funk: Absolut. Ich merke, dass es immer mehr werden und Frauen auch gerne mit Frauen aus der Immobilienwirtschaft reden und die Geschäfte machen. Es ist eindeutig das Vertrauen in die immer schon vorhandene Kompetenz der Frauen gestiegen. Also das deklarierte Vertrauen.”]

Wie meinen Sie das?

Funk: Früher haben sich das viele nur gedacht, jetzt sagen sie es auch. Ich als Frau habe es bei anderen Frauen als Geschäftspartner relativ leicht.

Warum?

Funk: Es gibt untereinander ein Basisverständnis, wir denken zielgerichtet und es ist eine emotionale Vertrauensbasis vorhanden.

Wenn ein Paar eine Immobilie sucht, entscheiden dann auch die Frauen?

Funk: Immer. Die Frauen sind die Entscheidungsträger im Immobilienbereich. Im privaten sowieso, aber auch im Anlagebereich. Sie suchen aktiv und die Männer werden dann hinzugezogen. Läuft das Spiel verkehrt herum, dass die Männer suchen und die Frauen dann hinzuziehen, so kann es auch passieren, dass das Geschäft nicht zustande kommt, weil der Frau die Immobilie nicht passt.

Investieren Frauen anders?

Funk: Ja. Im Anlagebereich gibt es Männer, die wollen die Immobilie gar nicht sehen, solange es sich rechnet. Bei den Frauen ist das fast nie der Fall. Sie müssen die Immobilie sympathisch finden, das Wohnumfeld, das Haus, sie überlegen, ob die Immobilie nicht nur für sie ad personam gut ist, sondern auch für andere emotional angenehm ist, die diese Immobilie zum Beispiel als Mieter nutzen werden.

Wie ist das „standing“ der Frauen in der Immobilienwirtschaft?

Funk: Der Anteil der Frauen in der Immobilienwirtschaft ist auf der ganzen Welt sehr hoch. In den östlichen Nachbarländern sind auch sehr viele Technikerinnen in der Immobilienbranche, in der westlichen Welt sind sie mehr auf der ökonomischen Seite vertreten. Prinzipiell ist das Verhältnis Mann zu Frau 50:50, was aber nicht heißt, dass in den großen Strukturen nicht oftmals noch die Männer das Sagen haben. Allerdings ist jetzt in den USA in der großen Vereinigung der „National Association of Realtors“ eine Frau Präsidentin, was 98 Jahre nicht der Fall war.

Haben wir in Österreich auch ein 50:50-Verhältnis?

Funk: Nein, noch nicht. In den Führungspositionen sowieso nicht und sonst ist es vielleicht 65:35.

Und in Ihrem Unternehmen?

Funk: Fünf Frauen, drei Männer, wobei ich mich nicht dazugerechnet habe. Allerdings ist dieses Verhältnis bei mir sehr unterschiedlich und wechselt auch immer. Mir ist es egal, wie viele Männer und wie viele Frauen es sind. Mir geht es um die Persönlichkeit meiner Mitarbeiter, um ihre menschliche Qualität und die fachliche ist sowieso selbstverständlich. Wahre Gleichberechtigung gibt es dann, wenn ein Mann vorgezogen wird, weil er besser ist. Prinzipiell ist aber ein entscheidender Wandel zu bemerken. Ich führe das darauf zurück, dass die Frauen ein anderes Identitätsverständnis von sich selbst haben.

Inwiefern?

Funk: Jede Frau ist sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst und setzt das ein. Es ist kein Abkupfern von anderen und dann will man besser sein. Frauen sagen eher: Ich bin, wie ich bin. Jeder soll seine Stärken und Schwächen mit sich tragen und sich nicht verstellen, sondern das, was eine Persönlichkeit ausmacht, deutlich machen. Das ist die Zukunft und wir sind ja schon mittendrin.

Was macht den Reiz der Immobilienbranche für Frauen aus?

Funk: Die Branche ist interessant, weil das Produkt Immobilie für Frauen an sich ein interessantes ist. Man kann hineingehen, man kann es angreifen. Es ist kein virtuelles Produkt, sondern ein reales. Eine Immobilie ist zum Wohnen, zum Arbeiten, zum Leben an sich und dieser Bezug ist Frauen sehr nahe. Da kann man sagen, was man will.

Was ist im Immobiliengeschäft neben dem Fachwissen noch wichtig für Sie?

Funk: Respekt. Respekt vor der Person des anderen, meines Geschäftspartners, seinen Möglichkeiten. Auch wenn der Kunde keine großen finanziellen Mittel zur Verfügung hat, so muss man doch Respekt haben vor dem Vermögen, das er bereit ist einzusetzen. Es muss immer eine Geschäftsbeziehung auf gleicher Augenhöhe sein. Ich habe auch ein paar unangenehme Erlebnisse in meinen Geschäftsbeziehungen gehabt und da bin ich eben gegangen. Es ist aber auch spürbar mehr Respekt vorhanden und das ist allgemein eine positive Veränderung, die wir jetzt haben.

Wie sehen Sie die Entwicklungen in den letzten Jahren in der Branche?

Funk: Sehr positiv. Der Fortschritt seit den frühen 80er-Jahren in diesem Geschäft ist enorm. Das hängt auch sehr mit der Qualität in der Immobilienwirtschaft zusammen– da hat sich viel geändert– und wenn die Menschen besser ausgebildet sind, dann haben sie eine andere Haltung zum Geschäft.

Wie wichtig sind internationale Beziehungen für Sie?

Funk: Das ist eine Sache, die zum Teil unterschätzt wird. Das Immobiliengeschäft ist immer ein lokales Geschäft, aber das gesamte Beziehungswerk ist zumindest europaweit zu verstehen und wenn Österreich da nicht mitspielen würde, dann wäre das doch fad. Darum ist Netzwerken ein wesentlicher Faktor. Ich habe auch in den USA und Deutschland die Frauen-Netzwerke näher kennengelernt und die sind alle aus der gleichen Idee heraus entstanden. Um sich zu stärken und sich zu unterstützen und auch, um jüngere Frauen zu stärken und ihnen einen Halt zu geben.

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Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:

Margret Funk

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    07.11.2011
  • um:
    13:53
  • Lesezeit:
    4 min
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