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Verkäufe versus Preis

2014 gab es einen rasanten Anstieg bei den Immobilienverkäufen, und das Immobilien-Handelsvolumen wuchs um 21,9 % auf 19,5 Milliarden Euro. Auch das bisherige Rekordjahr 2010 wurde um 2,5 % übertroffen. Auf die Preise hat dieser Anstieg allerdings so gut wie keine Auswirkungen.

Immobilientransaktionen im Wert von 19,5 Milliarden Euro wurden 2014 in ganz Österreich im amtlichen Grundbuch eingetragen, meldet das Immobilien-Netzwerk RE/MAX. Die Grundlagen für die verfügbaren verlässlichen Immobilien-Marktdaten in Österreich liefert das Grundbuch mit seinen öffentlich zugänglichen Kaufverträgen, die von IMMOunited (www.immounited.com) in der Kaufvertragssammlung komplett erfasst und von RE/MAX Austria (www.remax.at) ausgewertet und analysiert werden.

Preise kaum betroffen

„Der Immobilienmarkt hat 2013 aufgrund des eingeschränkten Angebots massiv geschwächelt. Das steigende Angebot, die weiterhin gute Nachfrage nach Immobilien und die deutlich abflachende Preiskurve waren 2014 die Hauptgründe für den rasanten Anstieg von 18,1% bei den Immobilienverkäufen im Vergleich zum Jahr 2013“, erklärt Wilhelm Fetscher, Geschäftsführer der Donau-City-Immobilien-Gruppe, Franchisenehmer von RE/MAX in Österreich. Obwohl das gesamte Handelsvolumen im Jahr 2014 im Vergleich zu 2013 um stolze 3,5 Milliarden Euro angestiegen ist, hat das auf die Preise keine Auswirkungen. Offensichtlich ist in Österreich eine vorläufige Grenze erreicht, die– so sehen es viele Experten– zumindest in den kommenden zwei Jahren bestehen bleiben könnte. Allein die wirtschaftliche Ausgangssituation macht einen weiteren Anstieg der Immobilienpreise eher unwahrscheinlich.

Wien

Knapp ein Drittel (30,6%) des gesamten gehandelten Immobilienwerts wechselte in Wien die Besitzer, nämlich 6,0 Milliarden Euro. Das sind um 23,4% mehr als 2013, und auch die Anzahl der Kaufverträge stieg mit +18,1% im Vergleich zu 2013 kräftig. Die meisten Transaktionen (1.252) waren in der Donaustadt (22.) zu verzeichnen, gefolgt von Floridsdorf (21.) mit 1.118 Verkäufen und Favoriten (10.) mit 1.027 Verträgen. Schlusslichter im Wien-Ranking waren die Josefstadt (8.) und die Innere Stadt. Die Anzahl der Transaktionen hat zwar auch mit der steigenden Nachfrage im 21. und 22. Bezirk zu tun– aufgrund der Neubauten–, aber letztendlich sind der 11., 21. und 22. die bevölkerungsreichsten Bezirke Wiens– die Innere Stadt und die Josefstadt haben die geringste Bevölkerung.

Bei den Immobilienwerten stellt sich die Lage ein wenig anders dar: Die Bezirke mit den höchsten gehandelten Immobilienwerten sind die Donaustadt mit 465,8 Millionen Euro, gefolgt von Döbling (19.) mit 453,7 Millionen und Landstraße (3.) mit 360,8 Millionen Euro.

Niederösterreich

Das größte Bundesland ist unverändert der wichtigste Immobilienhandelsplatz. 20.133 Häuser, Grundstücke und Wohnungen wechselten die Besitzer, um fast 5.000 Immobilien mehr als in Wien.

Die meisten Immobilien wurden im Bezirk Baden verkauft, nämlich 1.760– dies entspricht einem Plus von 14,8% im Vergleich zum Vorjahr. An zweiter Stelle liegt der Bezirk Mödling mit 1.640 Verkäufen und auf Platz drei der Bezirk Gänserndorf mit 1.616. Alle drei Bezirke profitieren eindeutig von ihrer Nähe zu Wien. Schlusslicht im Bezirksranking ist der Bezirk Lilienfeld mit 224 Verkäufen.

Steiermark

Die Steiermark hat mit 2,24 Milliarden Euro Kauf-/Verkaufssumme wieder einen Platz gutgemacht und liegt beim gehandelten Immobilienwert wieder auf Rang drei. Wertmäßig 34,6% über 2013 und 17,8% über 2012, ist das die massivste Steigerung des Immobilien-Transaktionsvolumens österreichweit. Das hat weniger mit Preissteigerungen als mit den zugenommenen Verkäufen zu tun, wie die Daten zeigen: 14.430 Verträge sind gegenüber 2013 eine Steigerung von 24,9% und von 9,4% im Vergleich zu 2012.

Oberösterreich

Spitzenreiter unter den oberösterreichischen Bezirken ist– nach der Landeshauptstadt Linz mit 1.698 Verbücherungen– der Bezirk Vöcklabruck mit 1.343 Objekten. Gmunden und Linz-Land folgen auf den Plätzen drei und vier mit 1.311 und 1.245 Transaktionen. Die Bezirke Schärding mit 503 und Eferding mit 238 Objekten befinden sich am unteren Ende des Rankings.

Tirol

In Tirol kletterten die Verkaufszahlen auf 8.882 Verträge. Das sind stattliche 21,2% über 2013 und sogar 14,3% über dem Rekordjahr 2012. Mit einer Steigerung des Handelswerts von 26,1% auf 2,14 Milliarden Euro verzeichnet Tirol den zweithöchsten Anstieg gegenüber 2013 von allen Bundesländern.

Die meisten Immobilienverkäufe wurden 2014 in Tirol in den Bezirken Innsbruck-Land (2.192), Innsbruck-Stadt (2.013), Kitzbühel (1.084) und Kufstein (1.053) verbüchert. Beim Wert der verkauften Immobilien sind hingegen Innsbruck-Stadt, Innsbruck-Land und Kitzbühel beinahe gleichauf. Vergleicht man die Anzahl der Transaktionen, so sind es in Innsbruck doppelt so viele wie in Kitzbühel, woraus sich schließen lässt, dass die gehandelten Immobilien im Ferienparadies im Schnitt doppelt so teuer sind wie in der Landeshauptstadt.

Salzburg

Im Land Salzburg hat noch zur Jahresmitte 2014 alles darauf hingedeutet, dass zwar die Anzahl, aber nicht der Wert der Immo-Verkäufe massiv in die Höhe gehen würde. Schlussendlich fanden sich zum Jahreswechsel 2014 insgesamt 7.084 Immobilien mit neuen Eigentümern im Grundbuch, das sind um 1.608, also beinahe um ein Drittel mehr als 2013. Der Wert der Immobilienverkäufe stieg gegenüber 2013 jedoch um 25,9% auf 1,72 Milliarden Euro. Insgesamt läuft das zwar auf eine Verbilligung hinaus, jedoch nicht so deutlich, wie noch zur Jahresmitte erwartet.

Erwartungen für 2015

Für das Jahr 2015 erwartet der Immobilien-Experte Wilhelm Fetscher, Geschäftsführer der RE/MAX-Donau-City-Immobilien-Gruppe,stabile Marktverhältnisse: „Die Anzahl der Immobilienverkäufe in Österreich wird sich auch im heurigen Jahr auf hohem Niveau einpendeln. Es ist mit einem leicht steigenden Angebot, einer guten Nachfrage und weitgehend konstanten Preisen zu rechnen. Lediglich bei hochpreisigen Wohnimmobilien und bei Gewerbeliegenschaften wird es vielerorts zu deutlichen Preiskorrekturen nach unten kommen.“

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Geschrieben von:

Ferdinand Kalt

Interview-Partner:
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  • Erschienen am:
    12.03.2015
  • um:
    18:24
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