--}}
 

SIGNA – „Baudenkmäler“ für die Ewigkeit?

„SIGNA ist gelaufen.“ Man mag ja schon gar nicht mehr mitzählen, wie viele Insolvenzen im Zuge des „Domino-Day“ schon angemeldet worden sind, oder überlegen, wie viele noch kommen werden. Allein von der SIGNA und ihren Töchtern. Da stehen die anderen Unternehmen noch aus, die bereits ihr Geld, Know-how und Material in die Projekte gesteckt haben.

© aurena.at

Die Insolvenzmeldungen bei der SIGNA-Gruppe ziehen immer weitere Kreise. Nun trifft es die SIGNA Real Estate Management GmbH, eine Tochter der bereits insolventen Immobiliengesellschaft SIGNA Prime, und die ebenfalls zur SIGNA Prime gehörende SIGNA REM Transactions GmbH. Im Unterschied zu SIGNA Prime und SIGNA Development sowie zur Dachgesellschaft SIGNA Holding, für die ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung läuft, sollen diese beiden Unternehmen nicht gerettet und fortgeführt werden.

Unüberblickbar

Man kann die Insolvenzen schon nicht mehr überblicken. Alle Medien berichten von ihnen, etliche Beiträge davon liest man (in der Hoffnung, etwas Neues zu erfahren), und schon sind es bereits gefühlt noch mehr Insolvenzen als ohnehin. Die Firmen sind ja auch schwer auseinanderzuhalten. Ausgenommen die Galeria Karstadt Kaufhof (GKK). Die macht mittlerweile die dritte Insolvenz innerhalb von weniger als vier Jahren durch.

Alle die gleichen Verbrecher

Ein riesiger Schaden ist in der Immobilienwirtschaft entstanden. Sicherlich wirkt sich das Thema SIGNA negativ auf die gesamte Branche aus, die wieder einmal in Bausch und Borgen verurteilt wird: „Alle die gleichen Verbrecher.“ Und dann werden schon einmal eine Maklerin, ein Makler oder eine Hausverwaltung von hitzköpfigen Leuten in dieses Licht gerückt, weil man doch die aktuelle Schlagzeile gerade im Kopf hat – eben alle die gleichen!

Versteigerung des Interieurs

Der Schaden ist angerichtet und wird noch einige Zeit nachwirken, bis wieder Gras über die ganze Sache gewachsen ist. Da will man anscheinend schnell hin, denn es ist doch sehr auffällig, dass die Unterschrift unter dem Konkursantrag kaum trocken war, als das Palais Harrach bereits geräumt wurde. Vom Elbtower im Miniaturformat bis zur Fußmatte können Schnäppchenjäger beherzt zugreifen – wie die FAZ schrieb.

Mit den erzielten Erlösen irgendwelche Schulden zu decken, ist eher wie der Tropfen auf den heißen Stein. Vielmehr dürfte Interesse bestehen, die SIGNA-Insolvenz so rasch wie möglich aus den Köpfen der Menschen zu bekommen. Das hat eventuell mit der Wahl im heurigen Jahr zu tun. Wenn es damit zu tun hat, dann ist ohnehin klar, wer mit wem und überhaupt …

Die Tage danach

Aber in dem ganzen Gezerre um die letzten Souvenirs einer großen Zeit und dem Auswalzen der Insolvenzen wird der „Tag danach“ übersehen. Beziehungsweise die Tage danach. Das betrifft faktisch alle laufenden Projekte, die nicht mehr weitergeführt werden. In den Tagen danach ist nämlich das große Aufräumen angesagt. Was macht man mit halbfertigen Projekten oder Unternehmen wie der GKK? Vor allem aber: Was hätte man daraus machen können, wenn man sie statt an die SIGNA damals an ein anderes Unternehmen verkauft hätte?

Sicherlich hätte man bei dem einen oder anderen Projekt Betreiber, Investoren oder Entwickler gefunden, die – wie sich im Nachhinein herausstellt – weitaus verlässlichere Partner gewesen wären als die SIGNA. Tatsache war, dass die SIGNA am Wiener Projektentwicklungs- und Investmentmarkt eine Machtposition einnahm, die es in dieser Form noch nie gegeben hatte. Der Vollständigkeit halber muss man sagen, dass viele wirklich gute Projekte verwirklicht wurden, aber bei den Projekten, die in den letzten zwei bis drei Jahren gestartet wurden, schaut es eher schlecht aus. Das eine oder andere Projekt oder Stadtquartier werden die Übriggebliebenen jetzt alleine stemmen müssen, oder man versucht, neue Unternehmen zu finden, die sich daran beteiligen – in welcher Form auch immer.

Glück im Unglück

Dabei sind wir in Österreich bzw. ein Wien noch ganz gut weggekommen. In Österreich bleibt unter anderem das „Lamarr“ als Baustelle übrig – anders als in Deutschland, wo es mehrere Projekte gibt, die dem Stadtbild nicht wirklich förderlich sind und als „Baudenkmäler“ – vielleicht nicht für die Ewigkeit –, aber doch sehr lange – bestehen bleiben.

Welch blühende Projekte und funktionierende Konzepte hätte man in den Innenstädten und den außergewöhnlichen Lagen schaffen können! Stattdessen gibt es jetzt Baustellen, wo florierende Standorte hätten entstehen können. Auch die GKK hätte man in einem vernünftigen Verfahren in eine andere Richtung bringen können. Jetzt – in dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation – neue Wege einzuschlagen, wird doppelt schwer werden.

So bleiben von der SIGNA-Insolvenz zahlreiche Baustellen über, die lange dem Stadtbild erhalten bleiben werden – und damit den Menschen in Erinnerung. So gesehen hätte man sich beim Verscherbeln des Interieurs nicht wirklich beeilen müssen.

31.03.2025

Firstfeier für das “GRÜN DER ZEIT HAUS JUREKGASSE” Projekt von CITA Immobilien

Im aufstrebenden 15. Wiener Gemeindebezirk erreichte kürzlich das innovative Revitalisierungsprojekt “GRÜN DER ZEIT HAUS JUREKGASSE” von CITA Immobilien einen bedeutenden Meilenstein. Die Firstfeier markierte den erfolgreichen Abschluss der Rohbauphase für dieses anspruchsvolle Sanierungsvorhaben.

29.03.2025

Die MeinungsführerInnen – Führungskräfte auf LinkedIn

LinkedIn ist die mit Abstand wichtigste Businessplattform im Netz. Exklusiv für den Bau & Immobilien Report hat das Marktforschungsunternehmen BuzzValue die LinkedIn-Aktivitäten der heimischen Branchenführungskräfte analysiert. Das Ergebnis zeigt, wer die Themen setzt und den größten Impact auf die Branche hat.

28.03.2025

Wie es nach dem Aus der KIM-Verordnung weitergeht

Das Ende der KIM-Verordnung wurde von der Branche sehnsüchtig erwartet und mit großer Erleichterung aufgenommen. Auch die Banken begrüßen das Ende der Verordnung. An der tatsächlichen Kreditvergabepraxis wird sich vorerst aber nur wenig ändern, wie eine Bankenbefragung des Bau & Immobilien Report zeigt.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    10.01.2024
  • um:
    06:00
  • Lesezeit:
    4 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:852

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 13/2025

Wir Gratulieren IMMOcontract zu erreichten 150 Punkten!

Platz 2

Immobilienrendite AG

Hollandstraße 14, 1020 Wien

Die Immobilienrendite AG sucht unterbewertete Immobilien, um mit kreativen Lösungen neuen Nutzen für Mieter, Investoren, Banken und Käufer zu schaffen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News