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Schmerzgrenze in Salzburg und Tirol erreicht

Mieten, Einfamilienhäuser und Neubauwohnungen stagnieren preislich auf hohem Niveau. Bei den gebrauchten Eigentumswohnungen ist aber noch Luft nach oben– und im Luxussegment.

Das Ende der Preisrally nach oben scheint erreicht: Bei hochwertigen Immobilien in Salzburg und Tirol gibt es kaum noch Steigerungen zu beobachten. Aktuelle Marktanalysen von IMMOBILIEN.NET zeigen, dass in den vergangenen zwölf Monaten die Preise für die meisten Immobilienformen kaum gestiegen sind. Durchschnittlich 3.790 Euro pro Quadratmeter* kostet aktuell eine Neubauwohnung im Bundesland Salzburg. Das entspricht einem Anstieg von lediglich 0,8% gegenüber dem Vorjahr. In Tirol sanken die Preise sogar um 5,5% auf 3.570 Euro pro Quadratmeter bei Neubauwohnungen. Bei Einfamilienhäusern gibt es ähnliche Tendenzen. Um 4% stiegen die Preise im vergangenen Jahr in Salzburg auf aktuell 3.051 Euro pro Quadratmeter. In Tirol gab es einen leichten Rückgang um 0,5% auf 2.958 Euro.

Auch die Mieten stagnieren

Mit 10 Euro pro Quadratmeter in Salzburg und 10,9 Euro in Tirol gab es de facto keine Veränderungen der Mietpreise im letzten Jahr. Lediglich bei den gebrauchten Eigentumswohnungen erfolgte eine deutliche Bewegung nach oben. In Salzburg stiegen die Preise um 6,4% auf 2.800 Euro pro Quadratmeter, in Tirol um 14% auf 2.936 Euro. „Bei knapp 3.800 Euro für den Quadratmeter sehen wir aktuell die Grenze bei den Immobilienpreisen in Tirol und Salzburg. Hier ist einfach das obere Spektrum des Leistbaren für die Bevölkerung erreicht. Wird diese Linie überschritten, gehen die Preise zurück oder stagnieren, einzelne Luxusstandorte ausgenommen. Bis zu dieser Grenze werden wir aber weiter– teilweise starke– Preissteigerungen beobachten können“, analysiert Andreas Besenböck, Pressesprecher bei IMMOBILIEN.NET, die aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt.

Kitzbühel sprengt weiterhin den Rahmen

Obergrenzen scheinen für den Bezirk Kitzbühel und seinen Nobelskiort nicht zu gelten. Bei gebrauchten Eigentumswohnungen stieg der durchschnittliche Quadratmeterpreis im vergangenen Jahr um 14,7% auf 4.083 Euro. Bei neu gebauten Wohnungen kletterte er sogar auf 5.335 Euro, was einer Steigerung von 3,3% entspricht. Auch bei den Hauspreisen gab es einen sehr starken Anstieg um 22% auf 4.586 Euro. Mietwohnungen verteuerten sich im Schnitt um 0,6% auf 12 Euro pro Quadratmeter. „Kitzbühel ist ein Sonderfall in Tirol. Ähnlich wie im 1. Bezirk in Wien gelten hier andere Marktregeln. Das weltbekannte Skigebiet und die Jetset-Society ziehen eine zahlungskräftige, internationale Klientel an, die bereit ist, Preise weit über dem Durchschnitt zu zahlen“, erklärt Besenböck die Ausnahmesituation. Aber auch der Immobilienmarkt in und um die Landeshauptstadt hat in den vergangenen zwölf Monaten eine turbulente Entwicklung erlebt. Während in Innsbruck-Land die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen mit 14,4% auf 2.334 Euro pro Quadratmeter kräftig stiegen, stagnierten die Preise in Innsbruck-Stadt bei 3.396 Euro. Ganz anders war die Entwicklung bei Neubauwohnungen. Im Schnitt fielen die Preise in Innsbruck-Stadt um 12,4% auf 3.644 Euro pro Quadratmeter, während in Innsbruck-Land die Preise bei 3.214 Euro stagnierten. Bei den Hauspreisen gab es in der Umgebung der Tiroler Landeshauptstadt einen leichten Rückgang um 2,4% auf 2.833 Euro pro Quadratmeter.

Hallein wird zum Top-Einzugsgebiet

Top-Skigebiete und das hochkulturelle Zentrum Westösterreichs definieren große Teile Salzburgs. Das schlägt sich auch in den Immobilienpreisen nieder. Neubauwohnungen in der Stadt Salzburg kosten mittlerweile 4.539 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt, verloren aber im Vergleich zum Vorjahr um 1% an Wert. In Salzburg-Umgebung stagnierten die Preise auf hohem Niveau bei 3.509 Euro. Im Bezirk Zell am See liegen die durchschnittlichen Neubauwohnungspreise sogar bei 3.787 Euro pro Quadratmeter, nach einer Preissteigerung um 1%, was aber vor allem an hochwertigen Neubauprojekten in den Tourismus-Orten Saalbach, Mittersill und Zell am See liegt. Besonders spannend ist die Preisentwicklung im Bezirk Hallein, südlich der Landeshauptstadt. Neubauwohnungen haben in den letzten zwölf Monaten um 2% auf 2.968 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt zugelegt. Gebrauchte Wohnungen stiegen um 9% auf 2.410 Euro, Einfamilienhäuser um 7% auf 2.902 Euro. Damit liegt Hallein nur noch knapp hinter Salzburg-Umgebung. Dort kostet eine gebrauchte Eigentumswohnung im Schnitt 2.620 Euro, was einem Anstieg von knapp 6% entspricht. Die Hauspreise liegen bei 2.950 Euro pro Quadratmeter, plus 0,3% gegenüber dem Vorjahr. Nur bei Neubauwohnungen liegt Salzburg-Umgebung noch klar vor Hallein, mit 3.508 Euro im Durchschnitt. „Wegen der Nähe zu Salzburg ist Hallein sehr attraktiv. Deutlich niedrigere Preise für Eigentum bewegen immer mehr Menschen dazu, Wohnraum im Einzugsgebiet der Mozartstadt zu suchen“, erklärt Besenböck die steigenden Preise in Hallein.

* Bei den angegebenen Preisen handelt es sich um Angebotsnettopreise. Die Datengrundlage für die Analyse inkludiert alle Wohnimmobilien, die im Zeitraum vom 1.4.2012 bis zum 31.3.2013 über www.immobilien.net durch einen gewerblichen Anbieter offeriert wurden.

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Geschrieben von:

Ferdinand Kalt

Interview-Partner:
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  • Erschienen am:
    29.04.2013
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    10:03
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