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Rechnen mit Christian Hrdliczka

Pauschale und falsche Vorwürfe, denen sich die Maklerinnen und Makler ausgesetzt sehen, dienen nur der Stimmungsmache. Ein paar Rechenbeispiele zeigen, wie absurd die Vorwürfe sind.

Es gibt Argumente, die sind so logisch und liegen so klar auf der Hand, dass sie nicht zu leugnen sind. KommR Christian Hrdliczka, Vorsitzender der Fachvereinigung Immobilien des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes, hat einige zusammengestellt, um die vielen pauschalen und falschen Vorwürfe, denen sich die Maklerinnen und Makler ausgesetzt sehen, kurz und klar zu klären und diese absurde Stimmungsmache als das erscheinen zu lassen, was sie ist.

Sein Vorschlag an die Verantwortlichen: das Gruppenbashing gegen Maklerinnen und Makler einfach sein zu lassen – und ein wenig mehr nachzudenken. „Um nach guten gemeinsamen Lösungen zu suchen, reiche ich gerne meine Hand!“

„Der private Vermieter verteuert den Markt in Wien!“ 

Hrdliczka: Wie soll das funktionieren? Wenn wir in Wien rund 900.000 Hauptsitzwohnungen haben, von denen laut Stadt Wien knapp 60 Prozent „sozialer Wohnbau“ sind, wie kann es dann sein, dass bei einem dermaßen großen Überhang an sozialem Wohnraum – den es in dieser Form in keiner anderen europäischen Stadt gibt – es keinen günstigen Wohnraum für diejenigen gibt, die ihn benötigen? Das muss ja am System liegen, wenn das nicht funktioniert. Außer natürlich, es wären in Wien mehr als 60 Prozent der Menschen bedürftig und bräuchten sozialen Wohnbau. Das kann ich mir in einem reichen Land wie Österreich nicht vorstellen. Ich glaube viel eher, dass viele in einem sozialen Wohnbau leben, die ihn nicht mehr benötigen.

„Die Maklerprovision ist zu hoch und verteuert die Wohnkosten!“

Hrdliczka: Bei einer Standardwohnung mit 65 Quadratmetern und 700 Euro Miete macht der Anteil der Maklerprovision bei einem Dreijahresmietvertrag umgerechnet monatlich 2,8 Prozent der Monatsmiete aus. Bei einem Fünfjahresvertrag wären es 3,3 Prozent, bei zehn Jahren sind es 1,7, Prozent, und bei unbefristeten Verträgen kommt die Provision ohnehin nicht mehr zum Tragen. (Was ist mit dem Vergleich zum Anteil/zur Steigerung von BK/Kanal/Wasser?)

Mir konnte noch niemand von den politisch Verantwortlichen vorrechnen, wie der Entfall einer Einmalleistung Wohnen auf Dauer billiger machen kann. Die Logik habe ich nicht verstanden und warte noch immer auf den Experten, der mir das vorrechnet.

„Die Maklerprovision gehört gekürzt, denn Makler verdienen zu viel für diese Leistung.“

Hrdliczka: Was die Berechnung der Provision betrifft, scheint sich in der Politik noch nicht herumgesprochen zu haben, dass Umsatz und Einkommen NICHT dasselbe sind. Provision ist nämlich gleich Umsatz und NICHT Einkommen – Basiswissen Wirtschaft!

Wenn die AK fordert, dass die Maklerprovisionen gekürzt gehören, dann müsste sie konsequenterweise auch gleichzeitig die AK-Beiträge der betroffenen Mitarbeiter kürzen oder ganz weglassen. Außerdem ist es eine Unsitte der AK, auf die eigenen Mitglieder loszugehen.

„Wir brauchen mehr leistbaren Wohnraum!“

Hrdliczka: Vor knapp 15 Jahren hat man um einen gewissen Geldbetrag eine rund 120 Quadratmeter große Wohnung bekommen – heute bekommt man für den gleichen Betrag nur noch 75 Quadratmeter. Das ist kein Zeichen, dass nur die Preise gestiegen sind. Es ist hingegen ein sehr eindeutiges Zeichen dafür, dass das Einkommen mit den Immobilienpreisen wie auch den Lebenshaltungskosten nicht mehr Schritt gehalten hat und die Einkommensschere deutlich aufgegangen ist.

Ich frage mich, wo die Gewerkschaften und die Arbeiterkammer waren, als es darum ging, die Einkommenssituation der Österreicher zu verbessern? Oder wenn es um prekäre Arbeitsverhältnisse ging? Warum wächst das Einkommen nicht in dem Ausmaß mit wie die Lebenskosten?

Grundsätzliches zum Berufsgruppen-Bashing wegen dauernder „Probleme“

Hrdliczka: In Österreich haben wir zirka 120.000 Kauffälle von Immobilien pro Jahr, Mieten noch gar nicht berücksichtigt. Wenn wir davon ausgehen, dass zwischen 40 und 50 Prozent über Maklerinnen und Makler laufen, dann sprechen wir von rund 50.000 bis 60.000 Verkäufen, die von einem Makler begleitet werden.

Das sind rund 150 Transaktionen pro Tag, wenn ich hier 365 Tage als Ausgangsbasis nehme. Für diese Masse an Transaktionen, die von Maklern bearbeitet werden, sind die Fehler marginal. Auch wenn es immer wieder Problemfälle gibt, gibt es trotzdem keine Berufsgruppe, die so gebasht wird wie die der Immobilienmakler. Sollte jemand Berufsgruppen kennen, denen aufgrund des Fehlverhaltens einzelner Unternehmen die Einkommensgrundlage generell entzogen wird, ersuche ich um Information, mir wäre keine bekannt.

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Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:

Christian Hrdliczka

Head of Training RE/MAX

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    07.03.2019
  • um:
    07:00
  • Lesezeit:
    3 min
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