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Pionier: Neue Ideen – neue Wege

45 Jahre ist Georg Spiegelfeld in der Immobilienbranche, und so ist es verständlich, dass er seinen Beruf „learning by doing“ erlernt hat – so wie alle, die zu dieser Zeit ihre Karriere begonnen haben. Aber er war auch ein Vorreiter, denn viele Projekte und Ideen setzte er zum ersten Mal in dieser „neuen“ Branche um. Dinge, […]

45 Jahre ist Georg Spiegelfeld in der Immobilienbranche, und so ist es verständlich, dass er seinen Beruf „learning by doing“ erlernt hat – so wie alle, die zu dieser Zeit ihre Karriere begonnen haben. Aber er war auch ein Vorreiter, denn viele Projekte und Ideen setzte er zum ersten Mal in dieser „neuen“ Branche um. Dinge, die heute faktisch selbstverständlich sind, aber damals ein Novum waren. So auch bei seinem ersten Job in der Immobilienwirtschaft. Der hatte es bereits in sich.

 

Vom Staplerfahren bis zum Regalschlichten

Bevor er aber mit Immobilien zu tun hatte, war er noch in der „Logistik“ tätig. Einen Tag nach der Matura fing er bei AGM an. Als „Assistent der Geschäftsführung“ fielen ihm alle Aufgaben zu, „vom Staplerfahren, Regalschlichten bis zur Kassa und Einkaufsabteilung“. Eine Zeit, die ihn sehr früh geprägt hat. „Es war eine sehr interessante Zeit. Man lernt viele Leute aus den unterschiedlichsten Schichten kennen, und ich habe gesehen, dass jeder in seinem Beruf versucht, das Beste zu geben. Und das muss man auch anerkennen.“ Zwei Jahre lang fuhr er eine Doppelschicht: Tagsüber arbeitete er bei AGM, abends studierte an der Uni.

 

Der Start der SCS

Über Kontakte lernte er Hans Dujsik, den Gründer der Shopping City Süd, kennen. Georg Spiegelfeld wurde sein Assistent, und damit startete seine Karriere in der Immobilienwirtschaft. „Ich war sein erster Mitarbeiter, und ich war von Anfang an dabei, als die SCS entwickelt wurde.“ Damals noch auf der grünen Wiese. „Wir mussten den Leuten erst erklären, was ein Shopping Center ist, und was wir eigentlich planen.“ Anregungen für ihre Ideen holten sich sein Chef und er in der Schweiz und in Frankreich, wo es schon einige Center gab. In Österreich waren diese völlig unbekannt. „Hans Dujsik war ein grenzgenialer Verkäufer und Unternehmertyp, für mich der beste Lehrherr, den man sich vorstellen kann. Und ein väterlicher Freund.“

Verwaltung, Geschäftsführung und Management

„Ich habe damals viel gearbeitet“, meint Georg Spiegelfeld, aber das hat er nicht nur damals, sondern sein Leben lang, da es ihm auch immer Freude bereitete und weiterhin bereitet. Daher blieb es nicht nur bei seinem Engagement in der SCS. Er war außerdem noch bei unterschiedlichen Unternehmen tätig. Als Geschäftsführer des deutschen Jagdausrüsters „Eduard Kettner“ war er ebenso erfolgreich wie bei der Verwaltung der SCS oder bei der Integration von DELKA ins Firmengeflecht von Stiefelkönig. Was ihm dabei immer wichtig war: „Die Hierarchien waren sehr flach, und ich hatte viele Freiheiten.“

 

Mit 30 mache ich mich selbstständig

Trotz seiner Erfolge in den Unternehmen war Georg Spiegelfeld aber eines klar: „Mit 30 mache ich mich selbstständig.“ Nach einem Gespräch mit seinem Vater fiel die Entscheidung auf Immobilien, und gemeinsam eröffneten sie ein Maklerbüro. Die ersten Vermittlungsgeschäfte „machten wir noch mit dem Vierteltelefon auf der Stiege sitzend im Haus meiner Eltern“. Das Büro begann zu florieren, und während dieser Zeit holte ihn Hans Dujsik wieder in die SCS zurück. Um die Arbeit koordiniert abzuwickeln, verlegte er das Maklerbüro kurzerhand in die Shopping City Süd. Wie so oft in seinem Leben liefen beide Berufe nebeneinander her. Dass er für die Vermarktung eines Gewerbegebietes in Wien Liesing den ersten Image-Folder produzierte, sei nur noch am Rande erwähnt.

 

Eine weitere neue Herausforderung …

„Bei einer Reise durch Kanada haben wir festgestellt, dass es auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt Gewerbeparks gibt. So etwas wollten wir in Österreich auch realisieren.“ Nach einigem Suchen fand man ein geeignetes Grundstück, organisierte die Planung und die entsprechenden Widmungen, und Raiffeisenübernahm das Projekt und entwickelte es schlussendlich fertig – sein damaliger Ansprechpartner war Karl Heinz Strauss.

 

… der Concorde Business Park

Der Concorde Business Park in Schwechat, Wiens erster Gewerbepark, wurde aus der Taufe gehoben. Und dann stand schon das nächste neue Projekt in den Startlöchern. Hans Dujsik gewann den Experten für Geschäftsflächen, der Spiegelfeld mittlerweile war, für die Umsetzung einer komplett neuen Idee in Österreich: Das Multiplex Kino Center in der Shopping City. „Das erste Kinocenter in dieser Art in Österreich auf dem SCS-Gelände. Alle waren der Meinung, das geht nicht“, resümiert Spiegelfeld heute: „Aber es war ein Volltreffer und sehr aufregend.“

 

Das Multiplex-Kino im Millenium Tower

Es war mitten in den 90er Jahren, und das Maklergeschäft lief auch weiterhin. Nachdem das Multiplex in der Shopping City „voll vermietet“ war, wandte sich Georg Stumpf an Spiegelfeld. Der Errichter des Millennium Towers brauchte bis zur Eröffnung seines Millenium Kino-Centers ebenfalls ein voll vermietetes Haus. Und es war nicht viel Zeit. „Das war ein Wahnsinn, aber es war eine Erfolgsstory. Wir hatten das Center bei der Eröffnung voll.“

 

Die Expansion nach CEE

Dann kam allerdings erst die größte Herausforderung – im positiven wie im negativen Sinn. Die Expansion nach CEE. In einer Zeit, in der alle nach Osteuropa drängten, „gab es eigentlich nur eine Möglichkeit: ganz oder gar nicht“,meint Spiegelfeld heute. Aber die Zeichen standen gut, und so hatte das Unternehmen in kürzester Zeit in elf Ländern eigene Niederlassungen, inklusive Ukraine und Russland, in St. Petersburg. Das Geschäftsmodell: für österreichische Unternehmen Grundstücke für deren Projekte zu organisieren und aufzubereiten. „Das war eine unheimlich aufregende Zeit. Wir waren dank unserer Marktpräsenz enorm erfolgreich. Es war ein durchgehender Adrenalinschub, und ich war faktisch jeden Tag in einer anderen Stadt. Ich bin vor fünf Uhr Früh aufgestanden und um sechs Uhr mit vielen anderen Österreichern im Flugzeug gesessen.“ Die Geschäfte liefen hervorragend, und einem großen Erfolg stand nichts mehr im Wege.

 

Die Wirtschaftskrise 2008

Doch die „Lehman“-Pleite und die darauf folgende Krise bereiteten 2008 der Expansion in CEE ein jähes Ende. „Wir haben von einem Tag auf den anderen null Umsatz gehabt. Am Anfang habe ich noch versucht, alles weiter zu finanzieren. Von 2010 bis 2012 bin ich dann zurückgerudert, und das war emotional ein Wahnsinn.“Nicht nur die finanziellen Probleme mussten gelöst werden, sondern es wurden auch viele Mitarbeiter entlassen. „Ich hatte damals viele schlaflose Nächte – im Aufbau der Struktur war es aufregend, jetzt ging es ums Überleben. Und man konnte ja nicht einmal etwas dafür.“ Es waren schwierige Jahre, in denen aber alles ordnungsgemäß beendet wurde. Erst 2013 kehrte wirklich wieder Ruhe ein. Geblieben ist eine Niederlassung in Belgrad sowie Kooperationspartner in einigen CEE-Ländern und in Deutschland, wo Spiegelfeld ein Mitglied der DIP (Deutsche Immobilien Partner) war.

Mit seinem Maklerbüro bietet er weiterhin seinen Klienten ein umfassendes Leistungsportfolio, hat eines der führenden Gutachterbüros für Immobilienbewertung aufgebaut, und – wie es sich für einen klassischen Unternehmer gehört – realisiert er mit Umsicht auch heute das eine oder andere Immobilien-Projekt.

Über all seine Erfahrungen – ob gut oder schlecht – resümiert Georg Spiegelfeld: „In Wirklichkeit habe ich immer ein riesen Glück gehabt. Ich habe zwar nie den großen Deal gemacht, aber ich bin total zufrieden. Ich habe eine großartige Familie, ein tolles Mitarbeiterteam und hoffe noch lange und mit Freude in der Immobilienwirtschaft und für unsere Kunden einen Beitrag leisten zu dürfen.“

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Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:

Georg Spiegelfeld

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    27.02.2017
  • um:
    16:02
  • Lesezeit:
    6 min
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