David Breitwieser war bei EHL Immobilien, Alexander Fenzl bei Otto Immobilien und Felix Zekely bei SIGNA: Was hat Sie bewegt, sich von Ihren jeweiligen Unternehmen zu trennen?
Breitwieser: Wir sind alle an dem Punkt angekommen, dass wir etwas Eigenes machen wollten. Wir haben schon lange die gleichen Ideen und Vorstellungen gehabt, wie man sich am Markt über Qualität und eine konsequente Vermarktungsstrategie positionieren kann.
Fenzl: Ich kenne David und Felix schon sehr lange, und wir drei hatten das gemeinsame Interesse, uns zu verändern. Ich habe immer den Wunsch gehegt, etwas Selbstständiges zu machen – es war aber bis jetzt noch nicht der Zeitpunkt da, diesen Wunsch konkret umzusetzen. Dann hat sich das sehr kurzfristig Ende letzten Jahres herauskristallisiert.
Breitwieser: Für mich war es auch so, dass ich eine Managementposition erreicht habe, bei der ich nicht mehr direkt am Kunden dran war. Ich habe festgestellt, dass mir die Marktnähe fehlt. Außerdem konnte ich meinen Qualitätsanspruch, den ich habe, in dieser Konstellation nicht mehr hundertprozentig erfüllen.
Zekely: Der Wunsch, es anders zu machen, ist der Ursprung unserer Zusammenarbeit.
Was möchten Sie anders machen?
Zekely: Wir haben für uns eine USP definiert, die uns differenziert und neben den großen Immobilienkanzleien eine Nische im Markt abdeckt. Wir engagieren uns nur bei Projekten, bei denen wir überzeugt sind, der beste Dienstleister und Partner zu sein. Wir übernehmen nicht nur die Vermarktung, sondern beraten am liebsten auch bereits bei der Entwicklung von Projekten, von der Positionierung über die Produktgestaltung bis zur Kommunikation.
Breitwieser: Am liebsten ist es uns, wenn wir von Anfang an, also schon beim Erstentwurf eines Wohn- oder Büroobjekts, als Partner dabei sind. Hier können wir unsere Expertise am besten einbringen und somit auch für den Entwickler das optimale Ergebnis erzielen.
Zekely: Wir haben auch für alle anderen Assetklassen – wie zum Beispiel Retail – einen „Preferred Partner“, um jedem Kunden eine interdisziplinäre Betrachtung zu garantieren. So können wir auch gemischte Nutzungsarten durchdenken und als Gesamtdienstleister etwa für Mixed-Use-Projekte auftreten.
Wie wurde OPTIN am Markt aufgenommen?
Zekely: Das Feedback vom Markt war sehr gut, und wir arbeiten unter anderem bereits für zwei Projektentwickler an zwei großvolumigen Projekten. Es geht dabei im Wesentlichen darum, ein Produkt zu gestalten, dieses am Markt zu positionieren und schlussendlich zu vermarkten. Das eine ist ein Redevelopment, und das andere war – sagen wir einmal – am Markt nicht ideal aufgestellt.
Breitwieser: Wir haben im Wohnungsbereich auch die ersten Mandate bekommen und verkaufen bereits jetzt laufend Einheiten. Des Weiteren begleiten wir unter anderem ein Investorenprojekt mit einem Forward Funding.
Haben Sie die Projekte aus den alten Unternehmen mitgenommen?
Fenzl: Nein. Wir haben alle Mandate nach der Gründung der Firma erhalten. Wir wollten eine klare und saubere Trennung von den Firmen, bei denen wir vorher waren. Die Aufträge sind sehr stark mit uns als Person verbunden.
Wie ist überhaupt der Umgang mit dem „alten“ Unternehmen?
Breitwieser: Wir sind alle im besten Einvernehmen von unseren alten Unternehmen weggegangen, und das war uns ganz wichtig.
Fenzl: Der Markt ist sehr klein, und man trifft sich immer wieder. Es muss außerdem eine klare Linie zwischen neuer Firma und altem Angestelltenbereich geben.
Zekely: Der beste Beweis ist, dass wir weiterhin gemeinsam mit unseren ehemaligen Unternehmen zusammenarbeiten, und „we are still friends“.
Woher kommt der Name OPTIN?
Fenzl: Wir wollen OPTimale Arbeit mit Mehrwert auf Partnerebene leisten, daher das OPT. Das IN steht für insistieren. Wir wollen damit ausdrücken, dass wir „nicht nachlassen“ und „dabeibleiben“ bei den Projekten – bis zum Schluss. Es geht um die konsequente Umsetzung bis zur letzten Einheit.
Breitwieser: Für den Projektentwickler sind die letzten Einheiten wesentlich. Und das ist auch unser Anspruch, den wir außerdem vertraglich bei den Projekten, die wir begleiten, festlegen.
Zekely: Bei den Aufträgen, die wir übernehmen, bleiben wir bis zur Vermietung der letzten Fläche im Projekt.
Lässt sich nach der kurzen Zeit schon ein Resümee ziehen?
Breitwieser: Selbständigkeit ist eine herrliche Sache. Es ist ein anderes Arbeiten, und es macht Spaß miteinander, Wir erweitern unser Netzwerk optimal. Wir sprechen immer unseren internen Barometer ab. Unsere Zufriedenheitsstufe ist immer knapp unter zehn gelegen, und zehn ist das Höchste.
Fenzl: Wir sind sehr konservativ an die Idee herangegangen, mit realistischen Erwartungen. Aber das, was passiert, übertrifft unsere Erwartungen. Es läuft auftragsmäßig besser als erwartet.
Zekely: Es gab nie eine Diskussion, ob wir es anders hätten machen sollen.