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Neue Direktorin des AzW

Ab 1. Jänner 2017 ist überraschend Angelika Fitz zukünftige Direktorin und Nachfolgerin von Gründungsdirektor Dietmar Steiner im Architekturzentrum Wien. Ihre Bestellung wirft einige Fragen auf.
Seit der Eröffnung 1993 hat sich das Architekturzentrum Wien innerhalb der wachsenden öffentlichen Auseinandersetzung mit Baukultur nicht nur als erste Adresse der Architektur in Österreich erfolgreich etabliert, sondern darüber hinaus zum einzigen Architekturmuseum Österreichs entwickelt.

Österreichs einziges Architekturmuseum

In den letzten Jahren wurde die Sammlung kontinuierlich durch Nachlässe erweitert. Es ist schon fast normal, dass ArchitektInnen und deren Rechtsnachfolger in die Sammlung aufgenommen werden wollen. Das Architekturmuseum platzt mittlerweile aus allen Nähten.

Das AzW ist das einzige Museum Österreichs, das gezielt das architektonische Erbe Österreichs nach 1945 sammelt und bewahrt. Langfristiges Ziel ist eine umfassende Sammlung der „Österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts“.

Wer ist nun Angelika Fitz?

Unter 33 Bewerbern aus Österreich, Europa und den USA hat sich Frau Fitz nach der öffentlichen Ausschreibung im Juli 2015 durchgesetzt.

Sie wurde 1967 in Hohenems, Vorarlberg, geboren, hat an der Universität Innsbruck Vergleichende Literaturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Kulturwissenschaft studiert und arbeitet seit 1998 als Kulturtheoretikerin, Autorin und Kuratorin mit eigenem Büro in Wien.

2003 und 2005 war sie Kommissärin für den österreichischen Beitrag zur Architekturbiennale Sao Paulo. Zuletzt kuratierte sie die Ausstellung „Realstadt“ in Berlin sowie die internationalen Plattformen „We-Traders. Swapping Crisis for City“ und „Weltstadt. Who creates the city?“.

Kulturminister Josef Ostermayer, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und der Präsident des AzW-Vorstandes Hannes Swoboda nannten Frau Fitz bei der offiziellen Pressekonferenz eine „hochkarätige Fachfrau und renommierte Autorin“. Frau Fitz will das Haus programmatisch weiterentwickeln und positionieren, und dafür sind ihr alle Daumen zu drücken.

Da die Direktorin des KHM, des kunsthistorischen Museums in Wien, Sabine Haag, auch aus Vorarlberg kommt, stellt sich die Frage, was mit den Wienerinnen los ist. Gibt es nur Vorarlbergerinnen, die in Frage kommen? Warum gibt es nicht ArchitektInnen aus Wien oder anderen Bundesländern, die sich nicht nur theoretisch, sondern auch in praktischer Hinsicht für eine Leitungsfunktion eignen würden?

Warum gerade jetzt?

Der erste Direktor, Dietmar Steiner, der das AzW seit 1993 im damals sanierungsbedürftigen Messepalast bis heute aufgebaut hat, geht in Pension. 23 Jahre lang prägte er die österreichische Architekturszene mit international viel beachteten Ausstellungen, Kongressen und Vermittlungstätigkeiten entscheidend.

Einige Fragen

Wie lange wird uns die neue Direktorin erhalten bleiben? Wird sie an den permanenten Geldsorgen, die Dietmar Steiner stoisch getragen hat, verzweifeln?

Details zur Bestellung von Frau Fitz wurden nicht bekanntgegeben.

Nicht einmal die Dauer der Bestellung auf fünf Jahre ist laut Aussage von Hannes Swoboda schon entschieden. Müssen wir uns mit der gängigen Praxis, dass der auserwählte Kandidat präsentiert wird, und noch nicht einmal die Vertragsdetails fixiert sind, zufrieden geben?In der Privatwirtschaft ist das so nicht möglich. Aber– hier geht es um ein Museum, und da ist Misswirtschaft nicht unüblich.

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Geschrieben von:

Eva Brunnsteiner

Studienrichtung: Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit Kunstgeschichte Forschungsinteressen: Dissertation: Visuelle Kommunikation der Aboriginals Australiens Berufserfahrung: Ich bin selbstständig als PR-Berater.

Interview-Partner:
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  • Erschienen am:
    16.03.2016
  • um:
    23:25
  • Lesezeit:
    2 min
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