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Nachfrage und Mangel treiben die Preise bei Wiener Wohnungen

Wo und wie schnell die Preise in Wien steigen, hängt mehr denn je von der Lage – und vor allem von der Mikrolage – ab.

Ein Drittel aller im Jahre 2017 in Österreich umgesetzten Eigentumswohnungen befindet sich in Wien beziehungsweise in der Immoregion Wien, wie sie von IMMOunited erfasst wurde. Dazu zählen nämlich auch einige Gegenden im Umland von Wien, landläufig „Speckgürtel“ genannt. „Wien ist eine Region, und da gehört das Umland einfach dazu“, so die Argumentation des ÖVI, der diese von IMMOunited zur Verfügung gestellten Daten verwendet. Während in den anderen großen Immoregionen wie Salzburg, Graz und Linz die Nachfrage gleich blieb, war Wien mit rund 17.000 verkauften Einheiten neben Innsbruck die einzige Region, in der ein weiterer Anstieg der Nachfrage zu verzeichnen war. „Die Anziehungskraft der Ballungszentren bleibt also ungebrochen hoch“, stellt Gerald Gollenz, stv. Obmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, fest.

2018 mehr Dynamik

Daher haben die Preise in Wien angezogen, und für gebrauchte Wohnungen liegen sie aktuell im Schnitt bei 3.200 Euro pro Quadratmeter, Neubauten gibt es um durchschnittlich 4.100, wobei die Preise in den Bezirken stark variieren, und das auch innerhalb der Bezirke. So kostet eine Neubauwohnung „über der Donau im Durchschnitt zwischen 3.500 bis 3.700 Euro pro Quadratmeter, in Oberdöbling hingegen zwischen 4.600 und 6.000 Euro“, fasst ÖVI-Präsident Georg Flödl den Immobilienmarkt 2017 zusammen. Massiv mehr Dynamik erwartet Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von RE/MAX Austria, im laufenden Jahr. Nämlich ein Nachfrageplus von 5,1 Prozent und ein Plus beim Angebot von 1,7 Prozent. „Weniger zur Freude der Kaufinteressenten wird daher der Anstieg von 5,1 Prozent sein“, so Reikersdorfer. „Eine boomende Nachfrage und ein ohnedies knappes Angebot, das nicht entsprechend mitwächst, treiben den Preis.“[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_gallery interval=”3″ images=”20274,20275″ img_size=”large”][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

Druck auf die günstigen Bezirke

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen immer stärker in die günstigen Bezirke drängen. Laut der Immobilienplattform FindMyHome war Favoriten im Bereich der kleinen bis mittelgroßen Wohneinheiten der gefragteste Bezirk. Galt Anfang des Jahres noch Ottakring als Spitzenreiter, so hat sich bereits im Sommer herauskristallisiert, dass der südliche Bezirk der neue Trendbezirk sein wird. „Die plötzliche Beliebtheit liegt vor allem – aber nicht nur – an den günstigen Objekten, die in diesem Bezirk zu haben sind: Favoriten ist Topregion in Sachen ‚viele Quadratmeter für wenig Geld‘, gleichzeitig gibt es aber auch sehr lebenswerte Grätzel mit guter Infrastruktur“, analysiert Bernd Gabel-Hlawa, Geschäftsführer von FindMyHome.at. Johanna Prosenik, Immobilienbüro-Betreiberin von RE/MAX First in Wien, stellt fest, dass es prinzipiell „keinen einzigen Bezirk mehr gibt, der nicht gefragt ist“.

Mangel an kleinen Wohnungen

Der gesellschaftliche Wandel – immer weniger Personen leben in einem Haushalt – ist deutlich am Immobilienmarkt zu spüren und geht schneller voran, als der Bestand geändert werden kann. So sind Wohnimmobilien im Schnitt 60 bis 80 Jahre alt und mit durchschnittlich fast 100 Quadratmetern Wohnfläche zu groß für eine steigende Anzahl von Einpersonenhaushalten, und dadurch ergibt sich weiterhin ein Mangel an kleinen Wohnungen, denn „diese werden nachgefragt mit zwei Zimmern auf 46 Quadratmetern oder als Mikrowohnungen“, so Gerald Gollenz. Laut Michael Pisecky, Geschäftsführer von s Real, ist es daher für Bauträger „sinnvoll, kleine Wohnungen auch bis in die obersten Stockwerke zu errichten und so diese Nachfrage auch zu bedienen“.

Grundstückspreise und Baukosten

Die gestiegenen und weiterhin steigenden Grundstückspreise machen dem ohnehin angespannten Markt ebenfalls sehr zu schaffen und werden in den nächsten Jahren die Preise noch weiter nach oben treiben. Diesem Problem wäre durch eine Senkung der Neubaukosten entgegenzutreten. „Bis zu 25 Prozent geringere Baukosten sind ohne Qualitätsverlust und somit ohne Nachteile für Bewohner und Bewohnerinnen möglich“, weiß Pisecky. Kostentreiber sind vor allem Bauauflagen seitens der öffentlichen Hand und die Überwälzung von Infrastrukturkosten.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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  • Erschienen am:
    22.02.2018
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