Für diese enorme Entwicklung braucht es Infrastruktur und insbesondere Wohnraum. Zu dieser Nachfrage kommt die Corona-Krise: Mehr denn je wird jetzt in Betongold investiert. Wo sind die Stadtteile, die boomen, wo lohnt es sich am meisten? Der Trend zeigt: Die Donaustadt löst die Innergürtel-Bezirke ab.
Die KE Wohnimmobilien GmbH hat die Zahlen und Fakten der im Moment zum Verkauf stehenden Neubauwohnungen in Wien erhoben und auf den aktuellen Mietpreisspiegel der Immo-Vermittlungsplattform „willhaben“ auf Bezirke und Rendite umgelegt. Geschäftsführer der KE Wohnimmobilien Ernst Kovacs: „Die zwei größten Flächenbezirke Wiens, nämlich Favoriten im Süden und die Donaustadt im Nordosten, führen im Ranking mit Renditen-Erwartungen von jeweils 3,9 Prozent p. a.“ Interessant ist, dass im 22. Bezirk sowohl die Verkaufspreise als auch die Mietpreise höher sind als bei den anderen Bezirken mit hohen Renditen – die Grundlage der Erhebung sind Angebotspreise. Das Ergebnis könnte also auch darauf hindeuten, dass in der Donaustadt die Vorstellungen der Bauträger etwas zu optimistisch sind.
Run auf die Bobo-Gegenden (Bezirke innerhalb des Gürtels) in Wien hält an
Fläche und Boden sind begrenzte Ressourcen, und sowohl Favoriten als auch die Donaustadt bieten Potenzial für Neubau – was deren „Pole-Position“ in dem Bereich erklärt. Was aber die Lage betrifft – also die Verfügbarkeit lokaler Infrastruktur, öffentlichen Verkehrs, von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen –, genießen Favoriten und die Donaustadt einen weniger guten Ruf als die „Bobo-Bezirke“ innerhalb des Gürtels (mit „Bobostan“ sind gemeinhin Neubau, die Josefstadt und der Alsergrund gemeint). Trotzdem verlangen Bauträger hohe Preise für „die Peripherie“ – möglicherweise sind die Erwartungen da überhöht.
Ein klassisches Bild geben die „Altes-Geld-Bezirke“ ab meint Ernst Kovacs: „Die Innere Stadt verzeichnet durchschnittliche Quadratmeterpreise von über 19.000 Euro – ein Wert wie die Bezirke Favoriten, Simmering, Donaustadt und Liesing zusammengerechnet.“ Die Rendite nimmt sich dafür bescheiden aus: Mit 1,3 Prozent errechneter Rendite p. a. liegt das „Betongold im Ersten“ an letzter Stelle im Bezirksranking.
Die detaillierte Aufstellung aller Bezirke führt die KE Wohnimmobilien auf ihrer Website an: https://www.ke-wohnimmobilien.at/post/wiener-renditen-ranking