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Interessante Hauspreisentwicklung in Österreich

Ein auffälliges Ost/West-Gefälle zeigt sich bei den Immobilienpreisen für Einfamilienhäuser. Während der Osten mit Steigerungen bis zu 6,5 % (in Oberösterreich) aufwarten kann, zeigt sich der Westen bzw. Südwesten von einer anderen Seite. Salzburg hat einen Einbruch von im Schnitt 9,2 %. Während es in Tirol auch statistische Gründe für den Rückgang gibt, sind sie in Salzburg schon handfester.

4.021 Einfamilienhäuser im Wert von 924,7 Millionen Euro wurden im ersten Halbjahr 2014 im Österreichischen Grundbuch verbüchert. Das sind um 3,4% mehr als im Vorjahreszeitraum, aber um 4,6% weniger als 2012. Zu diesem Ergebnis kommt der RE/MAX ImmoSpiegel (1–6 2014) auf Basis der Daten von IMMOunited.

Niederösterreich

Der mit Abstand wichtigste Markt für Einfamilienhäuser ist Niederösterreich mit 1.010 (–4,4%) verbücherten Häusern im ersten Halbjahr 2014. Typischerweise kostete ein niederösterreichisches Einfamilienhaus 158.550 Euro und damit um 5,6% mehr als im ersten Halbjahr 2013. In Niederösterreich ist die Preisschere zwischen den billigsten und den teuersten Einfamilienhäusern zugleich so groß wie in keinem anderen Bundesland. Ein Viertel der Einfamilienhäuser in Niederösterreich kostete im ersten Halbjahr 2014 weniger als 75.000 Euro und ein Viertel mehr als 238.000 Euro. Der Grund für diese außergewöhnlich große Preisdifferenz liegt im Preisabstand zwischen den Bezirken Waidhofen/Thaya, Zwettl und Hollabrunn, wo die Preise für Einfamilienhäuser im Schnitt zwischen 48.000 und 68.000 Euro betragen, und den Wiener Umlandbezirken Baden, Mödling und Wien-Umgebung (inkl. Klosterneuburg, Purkersdorf, Schwechat), wo die Einfamilienhäuser zwischen 257.000 Euro und 312.000 Euro kosten.

Oberösterreich

In Oberösterreich ziehen in fast allen Bezirken die Preise für Einfamilienhäuser an. Ausnahmen von diesem landesweiten Trend sind nur die Bezirke Linz und Linz-Land, Perg und Urfahr-Umgebung, wo die Einfamilienhauspreise in der ersten Jahreshälfte 2014 entgegen dem Landestrend nicht gestiegen sind, sondern nachgegeben haben. Die Anzahl der verbücherten Einfamilienhäuser lag im ersten Halbjahr 2014 bei 758, die der „sonstigen Gebäude“ bei 745. Das entspricht einem Wert von 157 Millionen Euro für die Einfamilienhäuser und von 230 Millionen Euro für die übrigen Gebäude.

Wie dynamisch der Markt für Einfamilienhäuser in OÖ ist, zeigt auch die Tatsache, dass die Anzahl der verbücherten Einfamilienhäuser um 13% und der Durchschnittspreis im Jahresvergleich um 6,5% auf 189.533 Euro gestiegen sind. Das ist bundesweit übrigens der höchste Preisschub bei den Einfamilienhäusern, weit über dem „friedlichen“ Bundesschnitt von +1,5%. In absoluten Euro vorne liegt natürlich Linz mit 293.699 Euro pro Einfamilienhaus, danach folgen aber schon die Bezirke Vöcklabruck mit 248.827 Euro und Gmunden mit 216.042 Euro, knapp vor Linz-Land mit 213.247 Euro.

Tirol

Das Bundesland hat bei den Einfamilienhäusern im ersten Halbjahr 2014 mit 126 Millionen Euro den 4. Platz im Bundesländer-Ranking nach dem Gesamtverkaufspreis für Einfamilienhäuser erreicht. Und das, obwohl Tirol mit 266 Einfamilienhäusern mengenmäßig nur auf dem 6. Platz liegt. Der 4. Platz ergibt sich deshalb, weil Tirol mit 355.922 Euro den höchsten Durchschnittsverkaufspreis pro Bundesland ohne Wien aufweist, auch wenn dieser im Vergleich zum Vorjahr um 3,5% gesunken ist.

Das Minus bei den Tiroler Einfamilienhaus-Preisen im Jahresvergleich kommt aus zwei Bezirken: Während alle anderen Bezirke positive Vorzeichen beim Preisvergleich 2013/2014 liefern, drücken die Bezirke Kufstein und Landeck das Bundesland ins Minus. Bei Landeck handelt es sich um statistische Ausreißer aufgrund der geringen Stückzahl und in Kufstein um eine echte Preiskorrektur des enormen Aufschwungs der beiden Vorjahre.

Die meisten Einfamilienhäuser wurden im Bezirk Innsbruck-Land verbüchert, danach folgen die Bezirke Kufstein und Kitzbühel.

Salzburg

Beim Preis für Einfamilienhäuser liegt Salzburg mit 315.385 Euro gleich hinter Tirol. Die Preise erlebten nach dem rasanten Anstieg eine Korrektur und sind in der ersten Jahreshälfte 2014 im Jahresvergleich um 9,2% gefallen. An der Nachfrage und der Kauflust ist es wohl nicht gelegen, denn mit 204 Einfamilienhäusern im ersten Halbjahr wurden um 3% mehr als in den ersten sechs Monaten 2013 verbüchert. Tatsächlich gaben aber im ersten Halbjahr 2014 die Preise für Einfamilienhäuser gerade in den Bezirken mit den meisten Verkäufen am stärksten nach: Jedes vierte Einfamilienhaus wechselte im Pinzgau (Zell am See) den Eigentümer, und zwar im Schnitt um 275.654 Euro, was um 15,3% billiger ist als im Vorjahr. In Salzburg-Umgebung (Flachgau), wo jedes fünfte Salzburger Einfamilienhaus verkauft wurde, sank der typische Einfamilienhauspreis sogar um 21,4%. Trotzdem sind die Preise hoch geblieben, denn in Euro bedeutet das immer noch einen Kaufpreis von 334.699 Euro pro Einfamilienhaus. Dieser Preis wird nur überboten von den verbücherten Einfamilienhäusern in der Stadt Salzburg selbst mit 597.008 Euro. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 blieben die Preise in der Stadt Salzburg damit relativ konstant.

Einen kurzen Ausblick für Österreich gibt noch Wilhelm Fetscher, Geschäftsführer der RE/MAX-Donau-City-Immobilien-Gruppe: „Die Entwicklungen in den letzten Monaten sowie die aktuelle Marktsituation und das historisch niedrige Zinsniveau sprechen für die Käufer. Wir erwarten bei Einfamilienhäusern in Österreich keine steigenden Preise, im Gegenteil, in vielen Regionen ist mit leichten Rückgängen zu rechnen.“

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Geschrieben von:

Ferdinand Kalt

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  • Erschienen am:
    15.09.2014
  • um:
    10:18
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