Nach aktuellen Hochrechnungen der Statistik Austria wurde in Österreich im Jahr 2013 ein neuer Nächtigungsrekord erzielt. Insgesamt gab es im ganzen Land 132 Millionen Nächtigungen, wobei 12,7 Millionen Nächtigungen auf Wien entfielen – und auch das bedeutet einen neuen Rekord. Vor allem Russland ist ein starker Wachstumsmotor für die Donaumetropole. 709.000 Nächtigungen im Jahr 2013 entsprechen einem Wachstum von 11,7 % im Vergleich zu 2012 und bedeuten im Fünf-Jahres Vergleich 250 % mehr Nächtigungen. Laut dem Tourismusberatungsunternehmen Kohl Partner belegt Russland damit bereits den dritten Platz im Länderranking hinter Deutschland und Österreich.
Glamourfaktor Hotel
Aber nicht nur bei den Nächtigungen, auch bei den Investoren spielen Russen eine entscheidende Rolle. „Bei Hotelimmobilien wird der Markt durch das starke Interesse osteuropäischer, vor allem russischer Investoren getrieben“, erklärt Franz Pöltl, Geschäftsführer der zur EHL-Gruppe zählenden EHL Investment Consulting. Dabei handelt es sich sowohl um institutionelle als auch um private Investoren. Pöltl: „Neben wirtschaftlichen Überlegungen spielt hier sicher auch der Glamourfaktor dieses Segments eine bedeutende Rolle. Daher werden mitunter Preise geboten, bei denen etwa österreichische oder deutsche Investoren nicht mithalten können.“
Trotzdem sind die Renditen höher als bei klassischen Gewerbeobjekten, und laut CBRE lag im vergangenen Jahr die Spitzenrendite für Drei- bis Vier-Sterne-Hotels bei 5,8 %.
Sicherer Hafen –gute Nachfrage
Im Jahr 2013 wurden in Österreich Hotels mit einem Gesamtvolumen von etwa 330 Millionen Euro veräußert. „Aufgrund fehlender Portfoliodeals oder Trophy-Verkäufen lag das Ergebnis zwar unter den Vorjahreswerten, dennoch ist es beachtlich“, erklärt Lukas Hochedlinger, Geschäftsführer von Christie + Co Austria. Ein guter Teil der Summe wurde in Wien investiert, und auch „2014 könnte aufgrund der großen Nachfrage ein ähnliches Ergebnis erzielt werden“, so Hochedlinger. Österreichs Hotelinvestmentmarkt gilt nach wie vor als sicherer Hafen für viele Anleger, da er aufgrund der vorherrschenden Rahmenbedingungen als stabil eingestuft wird. Daher wird das Interesse von Investorenseite am Wiener Hotelmarkt auch in Zukunft gegeben sein. Auch als Urlaubsdestination wird Wien weiterhin geschätzt – laut Befragung der Österreichischen Hoteliervereinigung erwarten sich 75 % der Hauptstadt-Hoteliers bei den Nächtigungen einen weiteren Zuwachs.