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Forschungsprojekt INFINITE: Wärmewende im urbanen Wohnbau?

National und international gibt es – befeuert vom Übereinkommen von Paris 2015 – immer mehr Bestrebungen den CO2 Ausstoß zu reduzieren. In Österreich wird z.B. das Instrument der Energieraumplanung von den Gebietskörperschaften verstärkt genutzt, sodass Vorgaben oder Verbote für Energieträger in die Planung einfließen (aktuell plant die Stadt Wien in der Bauordnungsnovelle ein Verbot von Heizöl zu Wärmebereitung).

In einigen Jahren wird es üblich sein, dass Heizöl und Erdgas als Energiequelle für Raumwärme im Neubau von Wohnungen nicht mehr eingesetzt wird. Neben der Fernwärme – im verdichteten Gebiet mit höherer Wärmenachfrage – sind aktuell Energiekonzepte im Vormarsch, die ein gebäudeübergreifendes Niedertemperatur-Wärmenetz nutzen und lokal verfügbare Energieressourcen berücksichtigen.

Diese Konzepte sind noch umstritten, weil die Komplexität höher ist und die Erstinvestitionskosten steigen. Doch wie schauen die ökonomischen Auswirkungen über einen längeren Betrachtungszeitraum aus, da die Betriebskosten im Vergleich zu Fernwärmelösungen geringer sind? Wie schaut die ökonomische Belastung aus Sicht der EndkundInnen, den BewohnerInnen aus?

In dem Forschungsprojekt INFINITE (INnovative FINanzierungsmodelle für nachhaltige urbane EnergIesysTEme), das vom BMVIT im Rahmen von Stadt der Zukunft gefördert wird, wurde diesen Fragen nachgegangen.

Dazu wurden für ein fiktives Wiener Stadtentwicklungsgebiet mit einer realen Bebauungsstruktur Vergleichsstudien durchgeführt. Auf der einen Seite wurde eine Wärmebereitstellung mit überwiegend lokal verfügbaren erneuerbaren Energieressourcen untersucht und mit unterschiedlichen Finanzierungsmodellen durchgerechnet. Diese Varianten wurden auf der anderen Seite mit einer derzeit gängigen Fernwärmelösung verglichen. Bei beiden Lösungen wurden Investitions- und Betriebskosten erhoben und die Lebenszykluskosten für einen Betrachtungszeitraum von 30 Jahren berechnet.

Die Annahmen für die Geschäfts- und Finanzierungsmodelle waren:

  • Var 1 | Fernwärme Wien, Investitionskosten bei rund 39 EUR/m² NF, Wärmetarif von Wien Energie
  • Var 2 + 3 |Privater Betreiber, ohne sowie mit 39 EUR/m² NF Baukostenzuschuss (entspricht in etwa den Baukosten der Fernwärme im Untersuchungsgebiet): 8,0% Eigenmittelfinanzierung, 2,5% Fremdfinanzierung
  • Var 4 | Gemeinnütziger Bauträger: 3,5% Eigenmittelfinanzierung, 1,5% Fremdfinanzierung, kein Baukostenzuschuss
  • Var 5 |Kombination zwischen privatem Betreiber und gemeinnützigem Bauträger: ca. 80 % der Erstinvestition übernimmt Bauträger
Abbildung 1: Gesamtkosten der Wärmeversorgung für MieterInnen, in EUR/m²NF/Monat (Quelle: Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen gbv, e7 Energie Markt Analyse GmbH)

Die Höhe des Baukostenzuschusses ist für aktuelle Verhältnisse relativ hoch. Es liegt die Annahme zu Grunde, dass die Erstinvestitionskosten für Wärmenetze bei der Fernwärme durch den Baukostenzuschuss abgedeckt werden.

Das Ergebnis der Gegenüberstellung sind Kosten der Wärmeversorgung für EndkundInnen in der Miete sowie in den Betriebskosten. In Variante 2 – 5 wird der Betrieb durch einen externen Betreiber sichergestellt. Daher sind die Kosten für Wartung und Instandsetzung sowie für den Betrieb gleich. Bei einer alleinigen Finanzierung durch einen gemeinnützigen Bauträger (Var. 4) liegt keine Erhöhung der Gesamtbelastungen für die Endkundinnen – im Vergleich zur Fernwärme – vor. Bei einer anteiligen Finanzierung durch einen Betreiber (Var. 5) wurde eine Kostenerhöhung um 8% ermittelt. Bei einer Finanzierung durch einen externen Betreiber kommt die Erhöhung auf 16% (Var. 3, mit Baukostenzuschuss) sowie 41% (Var. 2, ohne Baukostenzuschuss).

Da noch keine Förderungen berücksichtigt wurden und durch die Weiterentwicklung von Technologien geringere Investitionskosten erwartet werden, können diese zusätzlichen Kosten noch reduziert und gegebenenfalls gar vermieden werden. Der aktuelle Entwurf für die Novelle der Neubauförderung in Wien geht genau in diese Richtung. Er sieht einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von bis zu 50 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche für die überwiegende Abdeckung des Gesamtwärmebedarfs mit erneuerbaren Energieträgern vor. Gleichzeitig muss hier ergänzt werden, dass der Energieverbrauch in den Gebäuden – im Vergleich zum angenommenen Szenario – künftig niedriger ausfallen wird. Die Anstrengungen hinsichtlich Energieeffizienz in Gebäuden werden weiterhin zunehmen.

Darüber hinaus muss hier ergänzt werden, dass – insbesondere im Vergleich mit einem Konzept mit Gaskessel – eine deutlich höhere regionale Wertschöpfung vorliegt und einen volkswirtschaftlichen Nutzen bringt.

Nähere Informationen zum Projekt Infinite finden Sie auf der Projektwebsite .

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  • Erschienen am:
    09.05.2018
  • um:
    07:00
  • Lesezeit:
    3 min
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