--}}
 

Europawahl 2019: Claudia Gamon Spitzenkandidatin der NEOS und Ihre Antworten zu den Immobilienfragen des ÖHGB

Österreich wählt am 26. Mai 2019 im Rahmen einer Direktwahl die Abgeordneten zum Europäischen Parlament. Der ÖHGB hat die österreichischen Spitzenkandidaten der wahlwerbenden Parteien rund um das Thema Immobilien befragt. Die Antworten der Spitzenkandidaten finden Sie in dieser Woche auf der Immobilien-Redaktion.

Das Thema „Wohnen“ gewinnt in der politischen Debatte innerhalb von Europa zunehmend an Bedeutung. Dem „Wohnen“ kommt zwar keine eigenständige EU-Kompetenz zu, dennoch werden die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der einzelnen Mitgliedstaaten durch zahlreiche Rechtsvorschriften der EU bestimmt oder zumindest stark beeinflusst. 

Zahlreiche international anerkannte Studien gelangen zu dem Schluss, dass durch Mietenregulierungen nicht mehr Wohnungen auf den Markt gelangen und solche Eingriffe in den Markt mittel- bis langfristig mehr Schaden als Nutzen bringen.Welchen Standpunkt vertreten Sie hinsichtlich einer Liberalisierung und Deregulierung?

Claudia Gamon: Der Wohnungs- und Mietmarkt ist ein Sinnbild für die Fehlentwicklungen des österreichischen Föderalismus. Es gibt 12 Bauordnungen und Bautechnikgesetze für einen Kleinstaat wie Österreich. NEOS orientieren sich am deutschen Vergleichsmietensystem. In bestehende Verträge soll nicht eingegriffen werden, gleichzeitig muss es bei neuen Verträgen möglich sein, eine marktübliche Miete zu verlangen, was im Zusammenspiel mit vielen Neuerungen (Entrümpeln der Bauvorschriften, besserer sozialer Wohnbau, Stärkung der Subjektförderung) zu mehr Angebot am Wohnungsmarkt und damit zu leistbarerem Wohnen für alle führt.

Welche prinzipielle Bedeutung messen Sie dem Privateigentum in der Gesellschaft zu? Wie stehen Sie zu derartigen Enteignungsforderungen wie in der deutschen Bundeshauptstadt? Sollte auf europäischer Ebene etwas für einen verstärkten Schutz des Eigentums unternommen werden und die Europäische Union eine größere Rolle beim Schutz der Grundrechte spielen?

Claudia Gamon: Im wirtschaftlichen Bereich kann sich die Freiheit am besten im Rahmen eines auf Privateigentum, Wettbewerb sowie sozialer und nachhaltiger Marktwirtschaft basierenden Systems entfalten. Leistbares Wohnen soll durch eine Senkung der Steuerbelastung auf Erwerbseinkommen, eine energieeffiziente Baukultur und ein höheres Angebot von Wohnungen auf dem Markt erreicht werden. Der Schutz der Grundrechte ist auf europäischer Ebene durch die EU-Grundrechtecharta und die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes sehr gut verankert. Aus unserer Sicht sollte allerdings der in Art 6 Abs 2 EUV vorgesehene Beitritt der Europäischen Union zur Europäischen Menschenrechtskonvention nun auch tatsächlich so rasch wie möglich erfolgen.

Welche Aufgaben sollen der öffentlichen Hand im Rahmen der sozialen Wohnpolitik in Österreich zukommen?

Claudia Gamon: NEOS bekennen sich zum Prinzip des sozialen Wohnbaus, sehen aber auch Reformbedarf. Zu weit gefasste Eintrittsrechte sollen abgeschafft werden, damit um Gerechtigkeit unter den Mieterinnen und Mietern zu schaffen. Zudem sollen Besserverdiener mehr Miete zahlen als sozial Schwache.

Erscheinen Ihnen Lenkungsmaßnahmen gerechtfertigt, die einen Wechsel der Objektförderung hin zur Subjektförderung vorsehen?

Claudia Gamon: Das ist eine Frage der Treffsicherheit: Die in Österreich dominierende Objektförderung kommt sehr stark Haushalten oberhalb des Medianeinkommens zugute (70 Prozent). 28 Prozent der Fördergelder landen sogar im oberen Einkommensdrittel. Die Subjektförderung ist auf diesen Aspekt bezogen sicherlich treffsicherer. Das Problem einer geringen Angebotselastizität bleibt jedoch. Ein beträchtlicher Teil der Förderung würde so über Umwege in höhere Mieten fließen. Wir glauben daher an einen Mix der Maßnahmen. Viel wichtiger wäre uns eine Zweckwidmung der Wohnbauförderungsbeiträge.

Teilen Sie die Ansicht, dass nur jene Personen eine staatliche Unterstützung erhalten sollen, die einen gerechtfertigten Bedarf haben?

Claudia Gamon: Wer sich mehr leisten kann, soll höhere Miete zahlen. Unser Konzept sieht vor, dass eine jährliche Erhöhung der Mieten im sozialen Wohnbau analog zum durchschnittlichen Anstieg des Lohnniveaus vorgenommen wird. Es obliegt dann den Bewohnern anhand eines Einkommensnachweises diese Erhöhung auszusetzen. Die zu erwartenden Mehreinnahmen würden Investition in neue Wohnbauprojekte ermöglichen (zweckgewidmet).

25.11.2024

Holzbauweise in den USA – Unterschiede und Vorteile im Vergleich zur deutschen Praxis

Während einer Reise in die USA erfuhr ich aus erster Hand, wie unterschiedlich die Bauweisen der beiden Länder sind: Durch die Vermittlung des Immobilienmaklers Derek Smith konnte ich eine Baustelle der Firma BP Builders in Missouri besichtigen und mit den Experten der Firma sprechen. Die Erkenntnisse aus diesen Gesprächen finden Sie in diesem Beitrag.

23.11.2024

Spatenstich für Wohnbauprojekt Donauperle von Jascha Bau in Wien Floridsdorf (Video)

Der Spatenstich für das innovative Wohnbauprojekt Donauperle markiert den offiziellen Baustart in Floridsdorf. Das Projekt der Jascha Bau unterstreicht die dynamische Entwicklung des aufstrebenden Bezirks und setzt neue Maßstäbe im modernen Wohnungsbau. Mit der traditionellen Zeremonie zum Spatenstich präsentiert sich das Bauvorhaben als zukunftsweisendes Projekt, das die wachsenden Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen erfüllt.

21.11.2024

"Wir brauchen keine Politik der Eintagsfliegen, sondern eine gemeinsame Strategie."

Trotz multipler Krisen muss der Wohnbau in Österreich absolute Priorität haben. "Sozialer Friede ist eine Grundlage unserer demokratischen Gesellschaft", meint Klaus Baringer, Vorstandsvorsitzender der GESIBA und Obmann des GBV im Interview mit der Immobilien-Redaktion.

Geschrieben von:
Interview-Partner:

Claudia Gamon

Abgeordnete Nationalrat

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    06.05.2019
  • um:
    07:32
  • Lesezeit:
    3 min
  • Aufrufe: (letzte 90 Tage)
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Kategorie: Inland

Artikel:802

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 47/2024

Wir Gratulieren Otto Immobilien GmbH zu erreichten 45 Punkten!

Otto Immobilien GmbH

Riemergasse 8, 1010 Wien

Seit mehr als 65 Jahren begleiten wir unsere Kund:innen – oft über mehrere Generationen – mit Erfahrung, Engagement und Leidenschaft für unser Handwerk. Heute zählen wir mit unseren Expert:innen und der Partnerschaft mit Knight Frank zu den großen unabhängigen Berater:innen für Vermarktung, Verwaltung und Bewertung von Wohn- und Gewerbeimmobilien – national und international.

Unternehmen

Produkt/Leistung

2 Jobs Profil News

Platz 2

Arnold Immobilien GmbH

Seilergasse 14, 1010 Wien

Arnold Immobilien – im Ausland als Arnold Investments tätig – ist ein multinationales Brokerhaus, das auf die Vermittlung von Immobilieninvestments in zehn europäischen Märkten spezialisiert ist. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien wurde 2009 von Markus Arnold gegründet und zählt heute zu einem der führenden Immobilieninvestment-Maklerunternehmen Europas. Das Unternehmen verfügt über ein breit gefächertes Immobilienportfolio an Zinshäusern, Fachmärkten, Einkaufszentren, Bürohäusern, Hotels und Grundstücken in ganz Europa.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News