Wohnen ist Individualität, und Wohnen ist auch ein Statussymbol. Die Bauträger liefern hier oft bemerkenswerte Projekte ab, um den zukünftigen Eigentümern– aber auch die Mieter sollen nicht vergessen werden– eine entsprechende Wohnsituation zu bieten. „Wohnen mit Flair ist einfach, was sich die Menschen wünschen– das Wohnen soll persönlicher sein“, meint Sascha Kovacevic, Geschäftsführer von Faulhaber+Partner: „Die eigene Persönlichkeit soll sich in der Immobilie manifestieren.“ Dabei ist es ziemlich egal, in welcher Preisliga die Wohnungen „spielen“. In den günstigeren Segmenten wird der Käufer oder Mieter wohl Abstriche machen müssen, aber ,Flair und Individualität‘haben ihre Wichtigkeit. Zwar gibt es auch Menschen, für die diese Aspekte nicht so wichtig ist, „aber deren Zahl ist so gering, dass sie für den Markt nicht relevant sind“, so Kovacevic. Die Bewohner von heute wollen sich wohlfühlen– in einem Ambiente, das Behaglichkeit und Funktionalität vereint. So sind nicht nur die Lage und die Infrastruktur entscheidende Kriterien für die Wohnungswahl, auch Raumkonzept, Ausstattung und Nachhaltigkeit gewinnen zunehmend an Bedeutung. Hermann Klein, Geschäftsführer IG Immobilien: „Die reine Bereitstellung von Wohnraum ohne zusätzlichen Mehrwert funktioniert nicht mehr. Zusätzliche Entscheidungsdimensionen wie Gemeinschaftseinrichtungen, Dienstleistungen oder das Wohnungsumfeld kommen hinzu.“
Gemeinsame Wege
Nicht neben dem Kunden, sondern mit dem Kunden ist die Devise, und letztendlich beginnt der Kauf schon mit dem richtigen Partner oder, wie es Ingmar Schatz, Geschäftsführer von Acoton, ausdrückt: „Bereits bei der Auswahl des Objekts steht neben der Wohnung auch der Bauträger im Rampenlicht: Es wird ein seriöser, verlässlicher Partner mit Handschlagqualität gesucht, der einen jahrelangen Track-Record vorweisen kann.“ Er soll dem Bau schon im Vorfeld eine individuelle Note verpassen. Beim Grundstücksankauf prüfen viele Bauträger, ob es eine gute öffentliche Anbindung an das Zentrum, Naherholungsgebiete in der Umgebung und eine gute Infrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Kindergärten etc. gibt. „Die optimale Ausrichtung des Gebäudes, der Abstand zu den Nachbargebäuden, die Gestaltung der Allgemeinräume und des Gemeinschaftsgarten werden genau durchdacht und geplant“, so Hans Jörg Wippel, Geschäftsführender Gesellschafter der wvg Bauträger GmbH: „Wir versuchen uns in die Kunden hineinzuversetzen und das Bestmögliche aus dem Grundstück herauszuholen, damit Wohnen Wohlfühlen heißt.“
Die angenehm empfundene Atmosphäre
„Flair ist die eine Sache umgebende, als positiv empfundene Atmosphäre“, erklärt Helga Kauf, Geschäftsführerin bei FLAIR Bauträger, und daher spielt neben der eigenen Wohnung auch das Haus und in weiterer Folge die Anlage eine wichtige Rolle. „Auch das Haus braucht eine Seele“, wie es Kovacevic ausdrückt: „Es geht den Bewohnern ja auch um den Besitzerstolz, den sie empfinden, wenn sie vor ,ihrem‘ Haus stehen. Das wirkt sich überdies auf den Werterhalt und im besten Fall auf die Wertsteigerung aus.“ „Besitzerstolz“ gibt es, wie Umfragen ergeben haben, allerdings auch bei Mietern: Wer einen entsprechenden monatlichen Betrag zahlt, dem ist wichtig, dass das Haus auch etwas ausstrahlt.
Was die Anlage betrifft, so hat sich Flair Bauträger auf eine ganz besondere Form spezialisiert. Kauf: „FLAIR-Anlagen sind einer natürlich gewachsenen Struktur nachempfunden– die Gebäude und Wohnungen stehen nicht in einem Raster, sondern sind– jedes für sich– nach Licht und möglichst hoher Privatheit ausgerichtet.“ Zusätzlich wird eine– von den meisten Menschen als sehr angenehm empfundene– Harmonie aus moderner Architektur und lebendem Grün, Holz, Wasser und Farben, geschwungenen Wegen und Verbindungen sowie sehr vielen liebevollen Details verwirklicht. Vor allem in der Großstadt wird Privatsphäre großgeschrieben, so Christiane Weissenborn, Geschäftsführerin von Park Immobilien: „Gegenseitige Uneinsichtigkeit muss so weit wie möglich gegeben sein, daher schaffen wir immer private, intime Bereiche.“ Ein ganz außergewöhnliches Projekt direkt am Wasser wird derzeit von Park Immobilien realisiert: „The Shore“ (siehe Bild) bietet luxuriöses Wohnen in der Kuchelau im 19. Bezirk.?Wohnungsgrößen von 70 bis 330 Quadratmeter sind ab Frühling 2016 verfügbar.
Egal, ob viele oder wenige Quadratmeter
Auf der einen Seite Privatsphäre, auf der anderen die Urbanität. „Die Bewohner schätzen die Lage in der Stadt mit guter Infrastruktur und urbanem Leben heutzutage sehr“, so die SEG-Geschäftsführerin Silvia Wustinger-Renezeder. Und dieser Punkt wird nach Meinung von Markus Neurauter, Sprecher der Geschäftsführung von Raiffeisen evolution, immer wichtiger: „Ich denke, dass die Menschen in Zukunft vermehrt darauf achten werden, dass ihre Wohnumgebung einen abwechslungsreichen Mix an Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten, Shopping und Kultur bietet. Dass sie ihre Besorgungen und ihr tägliches Leben quasi vor der eigenen Haustüre erledigen können, ohne groß Umwege machen zu müssen. Vor allem der Aspekt Erholung und Freizeit wird meines Erachtens wichtiger.“
Für diese Vorteile „verzichten sie auch auf den einen oder anderen Quadratmeter an Wohnfläche“, so Wustinger-Renezeder. Die Tendenz zu eher kleineren Einheiten wird aufgrund der mittlerweile relativ hohen Quadratmeterpreise und gesellschaftlicher Entwicklungen weiter anhalten. So wird der Wohnraum der Zukunft zwar im Verhältnis immer kleiner, aber von der Raumgestaltung immer besser. „Der Bewohner will auf einer kleinen Fläche möglichst viel Raum haben“, erklärt CP-CEO Markus Ritter: „So sehen wir, dass die typische Ein-Zimmer-Wohnung fast ausgestorben ist und der Käufer oder Mieter auch auf 35 Quadratmetern zwei Zimmer haben möchte. Mehrere Zimmer auf kleiner Fläche oder mehr nutzbarer Raum auf derselben Fläche ist das Motto.“ Funktional, gut aufgeteilt und leistbar sind die Stichworte, die den Bewohnern wichtig sind. Hauptsache aber, individuell.
Mehrwert ohne Zusatzkosten
In anderen Fällen können die Wohneinheiten gar nicht so groß sein, dass von den Kunden nicht noch „etwas Besonderes“ erwartet wird. „Wir haben in der Wohllebengasse luxuriöse Wohnungen mit Tiefgarage und Terrasse gebaut, und die Frage war: Wie können wir einen Mehrwert schaffen?“, erklärt Martin Müller,?Geschäftsführender Gesellschafter der J+P Immobilienmakler GmbH. Letztendlich wurde es ein gemeinsamer Weinkeller für alle Hausparteien mit absperrbaren Kühlschränken für jeden Käufer. „Man muss sich auch in diesem Segment etwas Neues einfallen lassen, um Mehrwert und Wohnen mit Flair zu generieren.“ Was für Müller allerdings klar ist: „Es dürfen keine wirklichen Zusatzkosten entstehen.“ So haben sich Indoor-Schwimmbäder oft als Kostenalbtraum herausgestellt, denn auch im „Luxussegment schauen die Leute auf das Geld“, so Müller. Und natürlich darauf, dass die Wohnträume erfüllt werden. So meint Ernst Karoly, Geschäftsführer Avantgarde Properties: „Der Trend bei neuen Projekten geht in Richtung ,Tailor-Made Living‘, was bedeutet, dass bereits in der Bauphase Kundenwünsche, soweit sie technisch realisierbar sind, vom Bauträger umgesetzt werden.“
Was allerdings allen Bewohner wichtig erscheint, ist nicht zu kaufen, nämlich „eine Hausgemeinschaft, in der man sich wohlfühlt“, so Kovacevic.