--}}
 

Die Spaltung des Hotelmarkts

Kein Tourismus, keine Veranstaltungen, keine Geschäftsreisen – die Hotelbranche wurde 2020 heftig gebeutelt, und für 2021 schaut es auch nicht sehr rosig aus. Die Nachwirkungen der Krise werden noch jahrelang zu spüren sein.

Aus einer Brache wurden zwei. Bei der Beurteilung von Hotelprojekten muss in dieser für die Branche katastrophalen Zeit zwischen Geschäfts- und Urlaubshotellerie unterschieden werden. „Der Städtetourismus wird – bedingt auch durch die Abhängigkeit von den internationalen Märkten und die globalen Reisebeschränkungen – erst 2024 wieder das Niveau der Jahre 2018 und 2019 erreichen“, meint Martin Schaffer, Managing Partner bei mrp hotels. Der erste Lichtblick könnte im MICE-Bereich erfolgen. Hier wird eine leichte Erholung ab dem Sommer oder Herbst erwartet: 30 bis 40 Prozent der Messen und Kongresse sollten wieder stattfinden können, wobei weiterhin die Frage offenbleibt, ob diese auch tatsächlich ausgerichtet werden. Auf jeden Fall steht der Wunsch der Menschen nach persönlicher Interaktion dahinter.

Dauerhafte Reduzierung

Freilich hat das vergangene Jahr auch gezeigt, dass es nicht immer persönliche Treffen sein müssen. Im Geschäftstourismus werde daher der zur Gewohnheit gewordene digitale Austausch in Kombination mit langfristigen Einsparungen der Unternehmen bei Reisespendings „ein dauerhaftes Minus von 25 bis 30 Prozent“ bewirken, schätzt Martin Schaffer. Die Stadthotellerie abzuschreiben wäre aber zu früh. Simon Kronberger, Director Austria & CEE beim Hotelimmobilien-Dienstleister Christie & Co, sieht ganz klar auch die Chancen, die 2021 bietet: „Natürlich hat die Branche einen grundlegenden Dämpfer erlitten. Der Tourismus ist jedoch einer der wesentlichen Wirtschaftsmotoren in Österreich, und die Reiselust wird mit Abflachen der Pandemiekurve wieder zurückkommen.“ Im Zuge der Marktbereinigung ergeben sich Chancen, neue Nischen zu bedienen bzw. wieder mehr Investments zu tätigen. Zudem entstehen einerseits Möglichkeiten für Entwickler, die Hotels umzunutzen, zu renovieren oder zu repositionieren, andererseits können verbleibende Hotels mit einer gefestigten Marktpositionierung für die Zukunft planen.

Eine spannende Frage ist, wie sich die Stadthotels in ihrer Gesamtheit künftig neu aufstellen werden.

Nutzungsänderungen werden durchgeführt

Einige größere Hotelentwickler wie beispielsweise die österreichische UBM Development oder die Gerch-Gruppe „haben bereits bekanntgegeben, Nutzungsänderungen in ihren Projekten vornehmen zu wollen und zum Beispiel Büroflächen statt Hotelzimmer zu bauen“, sagt Dierk Freitag, Bereichsleiter Hotel- und Freizeitimmobilien bei bulwiengesa. Stadthotels in Wohnhäuser umzubauen wird ebenfalls in Erwägung gezogen.

„Optimistischer blickt die Ferienhotellerie in das laufende Jahr“, so Martin Schaffer. In Deutschland zeigt sich, dass die Hotelbetreiber der Stadt den Rücken kehren und verstärkt in Ferienregionen expandieren. Das ist das Ergebnis des Reports „Operator Beat“ von Cushman & Wakefield. Demnach expandieren 89 Prozent der Befragten weiterhin in Deutschland, wobei die Mehrheit versucht, dabei Risiken zu minimieren. 76 Prozent haben ein starkes bzw. verstärktes Interesse an Freizeitdestinationen. „Wenig Nachfrage und Renditen in der Stadt und viele neue Investoren in Leisure-Destinationen bieten neue Chancen am Markt“, sieht Martin Schaffer die Gewinner außerhalb der Städte in den Berg- und Seedestinationen. Simon Kronberger ist hinsichtlich des Investmentmarkts in Österreich überzeugt: „Jedenfalls werden sich zeitnah zahlreiche Transaktionen ergeben, von denen der Gesamtmarkt profitieren kann.”

Neue Trends in der Hotellerie

Im vergangenen Jahr haben sich allerdings auch Trends etabliert, die sich fortsetzen werden. Nachhaltigkeit ist mehr als nur mehr ein Label, mit dem sich Unternehmen schmücken, und wird von den Reisenden aktiv nachgefragt und eingefordert werden. Der Massentourismus, wie wir ihn bis jetzt gekannt haben, wird abnehmen und von zunehmender Individualisierung abgelöst werden. Nach Corona wird vor allem der Wunsch nach Gemeinschaftserlebnissen und Wohlfühlatmosphäre die Hotelwahl der Gäste bestimmen. Bereits in den letzten Jahren kam es zu einer Vermischung von Arbeitsplatz, Hotel und Wohnhaus, und diese wird sich verstärken. Nicht nur in den einzelnen Gebäuden, sondern auch durch deren Einbettung ins Umfeld. Große Chancen haben Quartiersprojekte mit Lifestylekonzepten, die städtebaulich und konzeptionell in Bestandsstrukturen integriert werden.

30.05.2025

Die Kraft der Räume – Juni

Farbe des Monats: GRÜN – Zahl des Monats: 45721861984 – Thema des Monats : Licht & Farben – Motto des Monats: Wer bin ich?

28.05.2025

Das Wiener Zinshaus als nachhaltigste Wohnform

Im Rahmen des DREA & ÖGNI Events „Future Real Estate: Digital. Nachhaltig. Transformativ.", präsentierte Stephan Pasquali, Geschäftsführer der 3SI Immogroup, seine fundierten Erkenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit des Wiener Zinshauses. In seinem Vortrag analysierte er die stadtbildprägenden Gebäude und führte den Beweis an, dass diese traditionelle Bauform „die nachhaltigste Form des Wohnens gewesen ist”.

27.05.2025

Johannes Wild über aktuelle Herausforderungen für Immobilienverwalter und notwendige Reformen

Die Altbausanierung in Österreich steht vor einem komplexen Geflecht aus gesetzlichen Anforderungen und wachsendem Handlungsdruck. Dieser Spannungsbereich bildete auch den thematischen Schwerpunkt eines Gesprächs mit Johannes Wild, Fachverbandsobmann-Stellvertreter und Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    26.01.2021
  • um:
    07:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:890

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 21/2025

Wir Gratulieren Winegg Realitäten GmbH zu erreichten 20 Punkten!

Winegg Realitäten GmbH

Herrengasse 1-3, 1010 Wien

Seit über 25 Jahren ist die WINEGG als Investor, Projektentwickler, Bauträger und Makler tätig. Das Kerngeschäft war in den Anfangsjahren das Zinshaus, doch in den letzten Jahren wurde auch das Bauträgergeschäft im Neubau forciert. Die Immobilien der WINEGG bestechen durch eine hervorragende Mikrolage, eine hochwertige Ausführung und eine nachhaltige Konzeptionierung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

NOE Immobilien Development GmbH

Rennbahnstraße 2, 3100 Sankt Pölten

Die NID (NOE Immobilien Development GmbH) ist ein renommierter Immobilienentwickler mit Tätigkeitsschwerpunkt "Wohnbau" in Niederösterreich und Wien. Mit einem Projektvolumen von über 300 Mio. Euro ist die NID eines der größeren Entwicklungsunternehmen auf dem ostösterreichischen Markt. Projektentwicklungen der NID sind geprägt durch abgestimmte Architektur, nachhaltige Denkweise und Einbeziehung aller Stakeholder – mit dem Ziel, ein gutes Angebot an qualitativen, hochwertigen Wohnungen mit attraktivem Preisniveau für alle Kund:innen zu erzielen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News