--}}
 

Die kleine und die große Umwidmung

Es gibt ganz offensichtlich zwei unterschiedliche Verfahren, wenn eine Immobilie eine andere Widmung bekommen soll. Die beiden unterscheiden sich in der Dauer des jeweiligen Verfahrens – und in der Chance auf Bewilligung der Umwidmung. Wenn jemand zum Beispiel eine kleinere Erdgeschoßzone in einer B-Lage umwidmen möchte, so greift hier das „kleine Umwidmungsverfahren“. Dieses ist sehr zeitintensiv […]

Es gibt ganz offensichtlich zwei unterschiedliche Verfahren, wenn eine Immobilie eine andere Widmung bekommen soll. Die beiden unterscheiden sich in der Dauer des jeweiligen Verfahrens – und in der Chance auf Bewilligung der Umwidmung.

Wenn jemand zum Beispiel eine kleinere Erdgeschoßzone in einer B-Lage umwidmen möchte, so greift hier das „kleine Umwidmungsverfahren“. Dieses ist sehr zeitintensiv für den Bewerber, und es ist nicht immer sicher, ob die Genehmigung auch erteilt wird.

Ganz anders das „große Umwidmungsverfahren“. Hier geht es um die Umwidmung mehrerer 1.000 Quadratmeter eines potenten Kunden. Dieses Verfahren kann zwar auch etwas dauern, aber die Genehmigung wird erfolgen – man kann sagen: zu 100 Prozent. Anders ist es nicht zu erklären, dass IKEA um kolportierte 25 Millionen Euro das Blaue Haus am Westbahnhof erworben hat.

Das Blaue Haus ist nämlich auf seinem Grundstück mit dem Westbahnhof historisch ge- und verwachsen. Laut zulässigem Flächenwidmungsplan ist es möglich, innerhalb dieser gewachsenen Einheit eine höchstzulässige Einzelhandelsfläche von 17.000 Quadratmetern zu schaffen. Dumm ist nur, dass die mit dem EKZ Westbahnhof bereits komplett ausgeschöpft sind. Die Errichtung von Wohnungen ist laut Flächenwidmungsplan der Stadt Wien ebenfalls ausgeschlossen. Somit hätte der schwedische Möbelkonzern ein abgenütztes Bürohaus gekauft.

IKEA ist bei uns in erster Linie als Möbelhändler bekannt. Wenige wissen, daß IKEA international über eine Vielzahl an Einkaufszentren verfügt und diese hochprofessionell entwickelt. Kein derartiger Konzern würde so ein Objekt kaufen (maximal das Objekt optionieren), bevor alle offenen Punkte geklärt sind. Ein noch nicht umgewidmetes Gebäude, eine noch nicht geklärte Größe der Shopping-Fläche, auch einige logistische Themen bezüglich der Zu- und Anfahrt sind nicht ausgereift – diese Voraussetzungen würde man im Fachjargon als „Deal-Breaker“ bezeichnen.

Ganz anders IKEA! Nach dem Kauf ging man mit einer Pressemeldung nach außen. Man möchte im neuen Haus „ein Konzept für ein innovatives, umweltfreundliches Innenstadteinrichtungshaus für Wien entwickeln, das ganz ohne Pkw-Verkehr auskommen soll.“ Großartig! Das ist ja zu begrüßen!

In der selben Presseaussendung steht allerdings auch: „Zuerst müssen sämtliche Rahmenbedingungen geklärt und die nötigen Verfahren eingeleitet werden.“ Im Klartext: Im Konzern geht man ganz offensichtlich davon aus, dass es eine Umwidmung in gewünschter Form geben wird.

Rasch und unbürokratisch.

Dagegen wäre ja an sich nichts zu sagen, aber erstens wäre es schön, wenn man das schon vorher getan und auch kommuniziert hätte. Gerüchte, dass IKEA kaufen will, gab es ja schon länger. So aber bleibt ein übler Nachgeschmack.

Und zweitens – das würde vielen Menschen helfen, die derzeit am Gängelband der Behörden hängen – wäre es hilfreich und wünschenswert, wenn auch kleinere Umwidmungen ebenso rasch und unbürokratisch erledigt werden könnten wie jene besagte für ein schwedisches Möbelhaus.

Wie es derzeit aussieht, wird letzendlich sowieso keine Umwidmung, sondern ein Abbruchbescheid die Situation bereinigen … was bei Erdgeschoßflächen wohl auch nicht so einfach ginge …

30.05.2025

Die Kraft der Räume – Juni

Farbe des Monats: GRÜN – Zahl des Monats: 45721861984 – Thema des Monats : Licht & Farben – Motto des Monats: Wer bin ich?

28.05.2025

Das Wiener Zinshaus als nachhaltigste Wohnform

Im Rahmen des DREA & ÖGNI Events „Future Real Estate: Digital. Nachhaltig. Transformativ.", präsentierte Stephan Pasquali, Geschäftsführer der 3SI Immogroup, seine fundierten Erkenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit des Wiener Zinshauses. In seinem Vortrag analysierte er die stadtbildprägenden Gebäude und führte den Beweis an, dass diese traditionelle Bauform „die nachhaltigste Form des Wohnens gewesen ist”.

27.05.2025

Johannes Wild über aktuelle Herausforderungen für Immobilienverwalter und notwendige Reformen

Die Altbausanierung in Österreich steht vor einem komplexen Geflecht aus gesetzlichen Anforderungen und wachsendem Handlungsdruck. Dieser Spannungsbereich bildete auch den thematischen Schwerpunkt eines Gesprächs mit Johannes Wild, Fachverbandsobmann-Stellvertreter und Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    26.01.2017
  • um:
    16:13
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:890

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 21/2025

Wir Gratulieren Winegg Realitäten GmbH zu erreichten 20 Punkten!

Winegg Realitäten GmbH

Herrengasse 1-3, 1010 Wien

Seit über 25 Jahren ist die WINEGG als Investor, Projektentwickler, Bauträger und Makler tätig. Das Kerngeschäft war in den Anfangsjahren das Zinshaus, doch in den letzten Jahren wurde auch das Bauträgergeschäft im Neubau forciert. Die Immobilien der WINEGG bestechen durch eine hervorragende Mikrolage, eine hochwertige Ausführung und eine nachhaltige Konzeptionierung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

NOE Immobilien Development GmbH

Rennbahnstraße 2, 3100 Sankt Pölten

Die NID (NOE Immobilien Development GmbH) ist ein renommierter Immobilienentwickler mit Tätigkeitsschwerpunkt "Wohnbau" in Niederösterreich und Wien. Mit einem Projektvolumen von über 300 Mio. Euro ist die NID eines der größeren Entwicklungsunternehmen auf dem ostösterreichischen Markt. Projektentwicklungen der NID sind geprägt durch abgestimmte Architektur, nachhaltige Denkweise und Einbeziehung aller Stakeholder – mit dem Ziel, ein gutes Angebot an qualitativen, hochwertigen Wohnungen mit attraktivem Preisniveau für alle Kund:innen zu erzielen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News