„Der Wiener Zinshausmarkt ist eindeutig überteuert“, und „Um diese Preise will kein Privatinvestor mehr kaufen“ … Schade eigentlich, denn tatsächlich wären das Schnäppchen gewesen – auch wenn es im Jahr 1999 nicht danach aussah.
Walter Senk:
Die Deutschen lachen sich krank, und die Amerikaner können es nicht glauben – so der Tenor über den Zinshausmarkt in Österreich. Gemeint sind damit hauptsächlich die unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen, die das Projekt Zinshaus in Wien zu einer komplizierten Materie machen.
Das war im Jahr 1999.
Geändert hat sich leider seither nicht viel. Außer dass die Substandard-Wohnungen verschwunden sind und die berühmten indischen Toiletten jenseits des Ganges. Die Preise, die haben sich geändert – und die Renditen.
Schauen wir zurück ins Jahr 1999.
Andreas Wollein, Geschäftsführer von Realpartners, sagte damals: „Während in Deutschland Häuser unter sieben Prozent am Markt kaum gehen, ist man in Österreich schon mit fünf bis sechs Prozent Rendite zufrieden.”
Günter Kerbler, der zwei Jahre später die Conwert gründete, meinte: „Die Häuser mittlerer Qualität sind schleichend gestiegen. Um 6.000 Schilling (450 Euro) pro Quadratmeter brauche ich nicht suchen. Das spielt es nicht mehr.“
Häuser mit schlechter Qualität sind dorthin gefallen, wo sie hergekommen sind: auf 3.000 Schilling pro Quadratmeter. Das sind heute 220 Euro.
Ein anderer Marktteilnehmer – den ich jetzt nicht nennen möchte – meinte damals: „Durch die unverständlichen, überzogenen Preisvorstellungen zeigen sich derzeit auch keine neuen Privatanleger auf dem Wiener Zinshausmarkt.“
Das waren noch Zeiten …