Chancen am Wohnungsmarkt
Und die Stadt an der Donau wird es auch in Zukunft bleiben, denn Landschreiber sieht einen hohen Anteil an alten und renovierungsbedürftigen Wohnungen sowie die steigende Zuzugsrate in Wien, und damit eine immense Nachfrage nach neuem, modernem Wohnraum: „Dies verdeutlicht auch die hohe Anzahl an Wohnungsreservierungen, die uns bereits vor Baustart des Projektes TRIIIPLE vorliegen.“ Die CORESTATE möchte aber ihren Aktionsradius über die Bundehauptstadt hinaus erweitern und sieht ähnliche Möglichkeiten wie in Wien auch „in anderen österreichischen Universitätsstädten“, so Landschreiber.
Von 600 Millionen auf 1,2 Milliarden
In den Bundesländern möchte man bei Warburg HIH nicht gezielt investieren, außer es würde sich eine entsprechende Möglichkeit ergeben. Der deutsche Fondinitiator sucht vor allem Immobilien in der Bundeshauptstadt. Um 600 Millionen Euro ist man hier bereits investiert, und trotzdem hat man vor kurzem einen eigenen Standort in Wien eröffnet, um auf dem Markt präsenter zu sein. Geschäftsführer der Warburg-HIH Invest Austria ist Martin Sabelko. Andreas Schultz, Geschäftsführer von Warburg-HIH Invest, und verantwortlich für den Bereich Transaktionsmanagement International ist überzeugt: „Es ist für uns besser, lokale Mitarbeiter zu haben.“ Man setzt auf das Netzwerk von Sabelko und dessen Verankerung im heimischen Markt. Die Investment-Vorgaben sind hoch angesetzt. Nicht so sehr vom Mutterhaus, sondern von Sabelko selbst: „Geplant ist, zeitnah das Investitionsvolumen zu verdoppeln.“ Also 1,2 Milliarden Euro. Er selbst gibt sich zwischen 12 und 24 Monaten Zeit, abhängig von der Größe der Objekte und der „Gunst der Stunde“. Allerdings wird sehr bedacht eingekauft, denn wie Schultz erklärt: „Wir sind die Dienstleister unserer Investoren, und die schätzen Stabilität, wenig Überraschungen, und sind langfristig orientiert.“
Damit sind die Vorteile, die er am Wiener Markt schätzt, schon auf den Punkt gebracht. Zusätzlich sind noch die Nähe zu Deutschland, die Affinität der deutschen Investoren zu Österreich und auch die bauliche Qualität weitere wesentliche Assetts, hier zu investieren.
Wenn Schultz den heimischen Markt als „langweilig“ bezeichnet, so ist das durchaus positiv und anerkennend gemeint und entspricht den Investitionsvorgaben von Warburg HIH-Invest Real Estate. „Wir setzen hier nicht auf steigende Mieten um 20 %“ – denn diese können genauso schnell wieder fallen. Dass sich noch zahlreiche andere Investoren am Markt tummeln und an Immobilien „Made in Austria“ Interesse haben, wird weniger als Nachteil, sondern als Vorteil gesehen: „Bei der Auswahl unserer Märkte betrachten wir sie auch nach der Attraktivität für andere Marktteilnehmer und fragen, wie gut wir die Objekte im gegebenen Fall wieder verkaufen könnten.“
Die Immobilien-Assets unter Management der Allianz Real Estate summieren sich auf über 50 Milliarden Euro. „Innerhalb Europas hat die Allianz Real Estate besonders die großen Metropolen im Blick“, erklärt Annette Kröger: „Dazu gehört auch Wien.“ Die CEO der Allianz Real Estate Germany, die auch für Österreich verantwortlich zeichnet, hat zuletzt das Büroprojekt ICON am neuen Zentralbahnhof gekauft und ist bereits mit zwei Bürogebäuden und einem Shopping Center in der österreichischen Hauptstadt vertreten.
Krögers Aufgabe ist es, für die Allianz Versicherungsgesellschaften sichere und rentierliche Immobilieninvestitionen zu akquirieren und diese erfolgreich zu vermieten und zu betreuen. Gute Fundamentaldaten für Österreich und eine hohe Stabilität im Wiener Markt machen für sie Immobilieninvestments besonders attraktiv.
„Der Wiener Immobilienmarkt ist in Bewegung. Er ist und bleibt ein bedeutsamer Markt für Immobilieninvestitionen der Allianz“, erklärt Annette Kröger, und vor allem der Mikrostandort rund um den neuen Wiener Hauptbahnhof ist aufgrund seiner zentralen Lage, Infrastruktur und Urbanität aktuell „sehr spannend“.
Während Allianz und CORESTATE ihre Immobilien in Forward Deals gekauft haben, möchte man sich natürlich auch bei Warburg diese Chancen des Immobilienerwerbs mit dem neuen Standort eröffnen. „Forward Deals macht man ja nicht auf einem unsicheren Boden“, so Schultz: „Das Vertrauen in den Markt ist da.“