Die vergangenen 18 Pandemie-Monate haben die Arbeitswelt umgeworfen: Das „New Work“ mit Homeoffice und Videokonferenzen wurde befeuert, der persönliche Austausch zur Ausnahme. Wohnungsbesichtigungen fanden virtuell statt, die Schlüsselübergabe war non-personalisiert. Nicht umsonst sprechen die Expertinnen und Experten der Immobilien-Branche von der Freude über die Rückkehr ins Büro – wie auch mehrmals und bei verschiedener Gelegenheit im ImmoLive-Talk (https://immobilien-redaktion.com/live/). Tatsächlich hat die Pandemie einen positiven Digitalisierungsschub ausgelöst, der aber eines nicht wettmachen kann: das physische Treffen mit dem Vis-à-vis, gerade in der kundenorientierten Immobilienbranche. Doch jetzt kommt die gefährliche Delta-Variante des Virus. Stehen die Zeichen auf Rückkehr ins Homeoffice im Herbst?
Der Babyelefant ist tot – Nachtleben und Gastronomie ohne Abstand
Seit 1. Juli gelten in ganz Österreich entspannte Corona-Regeln, die mit 22. Juli sogar noch weiter gelockert werden sollen. Neben Erleichterungen in Gastronomie und (Club-)Kultur betrifft das den Büro- und Arbeitsalltag: Der „Babyelefant“ ist tot, der Ein-Meter-Mindestabstand ist Geschichte. Es gibt keine Personenbeschränkungen mehr pro Raum, was Meetings erleichtert. Der Mund-Nasen-Schutz ersetzt die FFP2-Maske; wer seinen 3G-Status („Getestet, geimpft, genesen“) nachweisen kann, genießt überhaupt Freiheiten. Die Zahlen sprechen zumindest jetzt dafür: Das Epidemiologie-Dashboard des Bundes (https://covid19-dashboard.ages.at/?area=10) gab zuletzt deutlich weniger als 100 Neuinfektionen pro Tag an; 43 Prozent der impfbaren Bevölkerung sind immunisiert (https://info.gesundheitsministerium.at/), haben also ihren Zweitstich erhalten. Nur Wien fährt als einziges Bundesland einen strengen Kurs und verlangt für den 3G-Nachweis PCR-Tests für Kinder schon ab sechs Jahren.
Bloß scheint die Rechnung ohne die Delta-Variante gemacht worden zu sein. Die aus Indien stammende Mutante ist deutlich ansteckender, auch eine Impfung schützt nicht vor Infektion (wiewohl sie schwere Krankheitsverläufe verhindert). Das zeigen aktuelle Zahlen aus dem „Impf-Weltmeisterland“ Israel. Werden die Lockerungen zum Bumerang? Es ist jedenfalls ein Impf-Wettlauf gegen die Zeit, der auch die Immobilienbranche betrifft.
„Opernresidenz“ – Luxusgut persönliche Besichtigung
Zoom, Cisco Meet und Microsoft Teams: So praktisch die digitalen Werkzeuge der Vernetzung sind, so unpersönlich läuft die Videokonferenz. Kundenorientierte Branchen wie der Immobilienmarkt bauen auf Vertrauen und persönlichen Kontakt zum Gegenüber. Ein Beispiel von vielen sei genannt: das Luxus-Penthouse-Projekt „Opernresidenz“, Adresse Goethegasse 1, Innere Stadt. Die „Wohnkompanie“ als Projektentwickler spricht vom „letzten noch verfügbaren Penthouse“ mit 360-Grad-Ausblick in der Innenstadt. Dass die Luxusdomizile im Dachgeschoß einen entsprechenden Preis haben, versteht sich von selbst. Dass die internationale Klientel interessiert sein dürfte, ebenso. Bei Transaktionen in dieser Flughöhe sind persönliche Besichtigungen und physischer Kontakt zum Kunden essenziell. Umso mehr darf sich die Branche keinen Herbst-Lockdown mehr wünschen – auch wenn die Situation heute Erleichterungen verspricht.