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Brigitte Jank im Portrait

Seit dem Jahr 2004 ist Brigitte Jank Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer. Im familieneigenen Immobilienunternehmen ist sie aber weiterhin aktiv und auch in anderen Organisationen ist sie noch tätig. Mit Engagement und Freude an der Arbeit lassen sich diese Herausforderungen aber bewältigen.

Begonnen hat Brigitte Jank, Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, ihre berufliche Karriere 1971 in der Immobilienbranche, die für sie eine ausgezeichnete Lebensschule war: „Ich habe dabei viel über die Gesellschaft gelernt, über das Zusammenwirken von Menschen, aber auch über die Verantwortung, die man in dieser Branche tagtäglich trägt.“ Das tut Brigitte Jank auch heute noch, denn neben ihrer Tätigkeit als Wiener-Wirtschaftskammer-Präsidentin ist sie nach wie vor als Unternehmerin selbstständig tätig. Das familieneigene Immobilienunternehmen– mit über 100 Jahren eines der ältesten Wiens– führt sie gemeinsam mit ihrem Mann. Das Tätigkeitsfeld reicht von der Hausverwaltung über die Liegenschaftsbewertung bis zum Beratungsgeschäft. „Und das mache ich besonders gerne. Es ist ein spannender Bereich, der umfassend alle Aspekte des Immobiliengeschehens widerspiegelt.“

Einsatz und Abwechslung

Etwas hat sie aber trotz aller Arbeit in ihren beiden Berufungen beibehalten: „Mir war immer wichtig, mich über meine berufliche Tätigkeit hinaus in unterschiedlichen Organisationen einzusetzen.“ So ist sie unter anderem im Sachverständigenverband engagiert, Vizepräsidentin des internationalen Immobilienverbandes FIABCI, Obfrau des Wiener Wirtschaftsbundes, Vorsitzende im Universitätsrat der Modul University Vienna und stv. Vorsitzende des Universitätsrates der Universität für angewandte Kunst. All diese Tätigkeiten „erweitern den Horizont und das eigene Wissen“, so Jank, „Abwechslung ist mir sehr wichtig.“ Darüber hinaus ist Jank auch Präsidentin des Österreichischen Behindertensportverbandes und unterstützt die Kinderkrebshilfe, denn soziales Engagement liegt der Immobilienexpertin besonders am Herzen: „Als Unternehmerin ist man gewohnt, Verantwortung für andere zu tragen.“

Motivation und Ansporn

Wie sie mit dieser Mehrfachbelastung zurechtkommt, die eine hohe Wochenstundenzahl mit sich bringt, erklärt sie so: „Was ich mache, mache ich sehr gerne, deshalb ist es auch nicht anstrengend. Außerdem kann ich in meinen beiden Haupttätigkeiten– Unternehmerin und Wirtschaftskammer-Präsidentin– sehr viel für die Betriebe in unserer Stadt bewegen, was zusätzlich Motivation und Ansporn bedeutet.“ Wie viel Arbeit mit der Übernahme der Spitzenfunktion in der WK Wien im Dezember 2004 auf sie zukommt, hat Brigitte Jank im Vorfeld nicht gewusst. Aber: „Ich gestalte die Aufgabe nach meinen Vorstellungen. Mein Zeitmanagement ist strikt, allerdings geht nichts ohne Flexibilität.“ Als Präsidentin ist ihr Ziel, die Wirtschaftskammer nach außen noch weiter zu öffnen, damit die Bekanntheit weit über die Mitglieder hinausgeht und die Kammer als wichtiger Mitgestalter auch im gesellschaftlichen Bereich in Wien und darüber hinaus gesehen wird. Ein weiterer Kernpunkt ihrer Arbeit ist die wirtschaftliche Internationalisierung. Hier hätten Wiener Unternehmen noch Potenzial, das nicht ausgeschöpft ist. Erreicht werden soll dies einerseits über das Außenwirtschaftsservice, das den Wiener Unternehmen den Weg ins Ausland erleichtert, andererseits sollen Kapital und Investitionen nach Wien gebracht werden. „Das ist aber nur mit einer gemeinsamen Anstrengung möglich– da brauchen wir auch das Commitment der Stadt Wien.“

Ausgewogenheit in der Stadt

Als Immobilienexpertin sieht sie aber noch eine andere Herausforderung. Nicht nur für Wien, sondern allgemein für Städte, die ihrer Meinung nach immer mehr an ihrer Einzigartigkeit verlieren– die entstehende Uniformität der Städte ist leider ein weltweites Phänomen. Jank: „Es ist wichtig, darauf zu achten, dass es durch eine langfristige Perspektive in der Stadtentwicklung eine Ausgewogenheit gibt. Wenn man die Hotspots in den Städten betrachtet, dann bewegen wir uns in Richtung wachsender Uniformität, unter der die Individualität leidet.“ Der Renditegedanke bei einer Immobilie sollte immer langfristig angelegt und in Verbindung mit einer verantwortungs- vollen Entwicklung im städtischen Kontext stehen und „jeder Bauherr und Entwickler sollte bei seinem Projekt auch eine übergeordnete Sichtweise haben“, so die Immobilienexpertin und ergänzt als Wirtschaftskammerpräsidentin: „Dazu zählt auch die Ansiedelung neuer und Unterstützung bestehender Produktionsbetriebe, denn gerade die unternehmerische Vielfalt macht die Unverwechselbarkeit einer Stadt aus.“

Veränderungen in der Immobilienbranche

Sehr viel hat sich für sie seit ihren Anfängen in der Immobilienbranche verändert– vor allem in den letzten Jahren. Die Anforderungen an den Berufsstand und damit die Professionalität in der Ausbildung sind extrem vorangeschritten, einhergehend mit den technischen Entwicklungen und natürlich mit dem Thema „der Nachhaltigkeit, die in den letzten Jahren immer mehr Gewicht bekommen hat, haben wir einen der anspruchsvollsten Berufe“. Für den Bewertungsbereich, in dem sie hauptsächlich tätig ist, sieht sie keine großen Veränderungen. Die fachliche Qualifikation und die persönliche Integrität waren und sind wichtig– und so muss auch der Anspruch derer sein, die sich dieses Geschäftsfeldes annehmen. Das gilt für alle ihre Tätigkeiten und Engagements.

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  • Erschienen am:
    22.10.2012
  • um:
    09:40
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