Einen klaren Unterschied macht auch die Tatsache aus, ob jemand viel oder wenig verdient. Je mehr Geld Wohnungssuchende verdienen, desto genauer sehen sie sich den Mietvertrag an. So haben 86% der Besserverdiener das Dokument mindestens einmal vollständig gelesen, während es bei den Normal- bzw. Geringverdienern nur je 67% waren. Dies kann damit zu tun haben, dass Besserverdiener einfach eine bessere Ausbildung haben und es gewohnt sind, sich mit komplexen Themenbereichen auseinanderzusetzen, weshalb sie sich beim Lesen von Mietverträgen leichter tun.
Nicht genau oder gar nicht gelesen
Wobei es bei den 28%, die sich mit dem Mietvertrag nicht genau auseinandergesetzt haben, teilweise im Umfeld jemanden gab, der das gemacht hat. 20% haben die Kontrolle des Mietvertrags anderen überlassen, wie zum Beispiel den Eltern, 11% drückten das Vertragswerk dem Partner zur Überprüfung in die Hand. Immerhin 15% waren der Meinung, da es sich um einen Standardmietvertrag handle, könne man daran ohnehin nichts ändern, und ließen das Lesen bleiben.
45%, also knapp die Hälfte dieser 28% Nichtleser haben sich mit dem Mietvertrag aber tatsächlich nur sporadisch auseinandergesetzt– sie haben das Dokument nicht von Anfang bis Ende durchgelesen, aber zumindest überprüft, ob der angegebene Mietpreis stimmt. Festgeschriebene Rechte und Pflichten scheinen sie wenig zu interessieren. Und auch die Angst vor versteckten Fallstricken ist offenbar nicht allzu groß.
10% der Mieter und Mieterinnen waren von der Wohnungssuche schon zermürbt und gaben an: „Ich habe mich nicht lange damit aufgehalten, weil ich froh war, die Wohnung überhaupt bekommen zu haben.“