--}}
 

Bausektor: Wachstumspotenzial durch Revitalisierung

Mit Blick auf den Wohnungsneubau ist vor allem in Deutschland die Stimmung aufgrund gestiegener Zinsen, Bau- und Immobilienpreise sowie der hohen bürokratischen Anforderungen im Keller. Bei Sanierungen und Renovierungen sieht die Lage besser aus.

© anatoliy_gleb

Revitalisierung steht hoch im Kurs

Dies belegen diverse Studien wie die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raum-Forschung (BBSR) in Auftrag gegebene und vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) durchgeführte Marktanalyse. Deren Tenor lautet: Sowohl im Wohnungsbau als auch im Nichtwohnungsbau würden Bestandsmaßnahmen wie Renovierungen und Sanierungen stabilisierend wirken. 

In der Baubranche hat sich in diesem Zusammenhang der Fachbegriff „Revitalisierung“ etabliert. Darunter versteht man die umfassende Sanierung und Modernisierung bestehender Gebäude oder Infrastrukturen, um deren Nutzungswert zu erhöhen, die Lebensdauer zu verlängern und sie an moderne Standards und Anforderungen anzupassen. Dabei geht es nicht nur um einfache Renovierungsarbeiten, sondern um eine ganzheitliche Aufwertung, die sowohl technische als auch energetische und ästhetische Aspekte berücksichtigt. 

EUROCONSTRUCT – ein wichtiger Anbieter von Prognosen für den europäischen Bausektor – gelangt in seiner aktuellen Branchenanalyse zu der Ansicht, dass die Nachfrage nach Revitalisierungsprojekten in Europa weiterhin hoch ist, insbesondere angesichts steigender Baukosten und knapper werdender Bauflächen. Die Revitalisierung wird als eine zentrale Strategie angesehen, um den bestehenden Wohn- und Gewerbebestand nachhaltig zu nutzen und an aktuelle Umweltstandards anzupassen. 

Für das Jahr 2023 belief sich in Europa (15 westeuropäische und vier osteuropäische Länder) das Bauvolumen der Maßnahmen an bestehenden Wohngebäuden (inkl. Instandhaltung, Modernisierung, Umbau bzw. Erweiterung) auf 672 Milliarden Euro, während im Nichtwohnungsbau (327 Milliarden Euro) und im Tiefbau (205 Milliarden Euro) niedrigere Werte ausgewiesen wurden. Besonders interessant: Für die Jahre 2025 und 2026 prognostiziert EUROCONSTRUCT für alle drei erwähnten Marktsegmente eine steigende Tendenz.

Breite Palette 

Es gibt viele Gründe, warum sich Bauherren gegen den Neubau und stattdessen für das Sanieren, Renovieren bzw. Revitalisieren bestehender Bauwerke entscheiden. Neben dem in der Regel höheren bürokratischen Aufwand schrecken bei Neubauprojekten häufig auch der höhere Ressourcenverbrauch, die höheren Kosten und der damit verbundene erhöhte Finanzierungsbedarf sowie längere Bauzeiten ab. Große Baukonzerne wie die österreichische PORR Group zeichnen sich dadurch aus, dass sie sämtliche Sparten des Baugeschäfts abdecken. Letztendlich hat der Kunde die Wahl, welchen Weg er einschlagen möchte – Neubau oder Sanierung?

Bei der energetischen Sanierung von Gebäuden erfolgt unter anderem durch die Dämmung, den Austausch von Fenstern und Türen oder die Erneuerung von Heizungs- und Lüftungssystemen eine Verbesserung der Energieeffizienz. Außerdem besteht die Möglichkeit, durch die Installation von Photovoltaik-Anlagen oder den Einbau geothermischer Heizanlagen die CO2-Emissionen direkt zu reduzieren. Unter Sanierung versteht man zudem die Modernisierung der Gebäudetechnik (elektrische Systeme oder IT-Infrastruktur) sowie die Neugestaltung von Fassaden, Innenräumen und Außenbereichen zur Erhöhung der Attraktivität bzw. Funktionalität. Bei der Revitalisierung werden häufig mehrere Häuser – manchmal sogar ganze Stadtteile – saniert, um sie für neue Zwecke nutzbar zu machen oder die Attraktivität urbaner Räume zu steigern.

Als gelungenes Beispiel für Revitalisierung eignet sich das am Karlsplatz gelegene historische Wien Museum. In Kooperation mit anderen Baufirmen hat die PORR dieses nach 60 Jahren umfassend saniert und erweitert. Da die bestehende Struktur keine zusätzlichen Lasten tragen konnte, wurde eine innovative Konstruktion entwickelt. Das neue vierte Obergeschoss schwebt auf einer eigenständigen Stahlkonstruktion über dem Altbau. Diese rund 1.100 Tonnen schwere Konstruktion wurde auf neuen Sichtbetonwänden platziert, wodurch sich die Nutzfläche des Museums nahezu verdoppelt hat.

Infrastruktur - enormer Sanierungsbedarf

Schulen, Krankenhäuser, Pflegeheime, Straßen, Brücken, Autobahnen, Tunnel, Schienen- und Stromnetze, Windräder – der Sanierungsbedarf ist enorm. Nur ein Beispiel: Laut Bundesregierung müssen deutschlandweit langfristig rund 8.000 Autobahnbrücken (Brücken-Teilbauwerke) instandgesetzt oder modernisiert werden, um auch in Zukunft dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden.

Auch bei der Deutschen Bahn hat sich im Bereich der Infrastruktur in den vergangenen Jahrzehnten ein massiver Sanierungsstau gebildet. Ein starker altersbedingter Sanierungsbedarf existiert bei Schienen, Weichen, Brücken und Tunneln. Ein Paradebeispiel für „Revitalisierung“ von Bahn-Infrastruktur stellen die Sanierung von zwei in Rheinland-Pfalz gelegenen Tunnel aus dem 19. Jahrhundert dar, damit diese die aktuellen Vorschriften erfüllen. Bei der hierbei eingesetzten „Tunnel-im-Tunnel-Methode“ wird der Zugverkehr der Lahntalbahn während der Sanierungsarbeiten eingleisig fortgeführt, da die Bahnstrecke für Berufspendler und Touristen sehr wichtig ist. 

Fazit: Umfangreiche Sanierungen und Revitalisierungen erfordern ein besonders hohes Maß an Expertise, Erfahrung und Flexibilität, um auftretende Herausforderungen und Probleme durch nicht vorhersehbare Ereignisse zu bewältigen.

30.05.2025

Die Kraft der Räume – Juni

Farbe des Monats: GRÜN – Zahl des Monats: 45721861984 – Thema des Monats : Licht & Farben – Motto des Monats: Wer bin ich?

28.05.2025

Das Wiener Zinshaus als nachhaltigste Wohnform

Im Rahmen des DREA & ÖGNI Events „Future Real Estate: Digital. Nachhaltig. Transformativ.", präsentierte Stephan Pasquali, Geschäftsführer der 3SI Immogroup, seine fundierten Erkenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit des Wiener Zinshauses. In seinem Vortrag analysierte er die stadtbildprägenden Gebäude und führte den Beweis an, dass diese traditionelle Bauform „die nachhaltigste Form des Wohnens gewesen ist”.

27.05.2025

Johannes Wild über aktuelle Herausforderungen für Immobilienverwalter und notwendige Reformen

Die Altbausanierung in Österreich steht vor einem komplexen Geflecht aus gesetzlichen Anforderungen und wachsendem Handlungsdruck. Dieser Spannungsbereich bildete auch den thematischen Schwerpunkt eines Gesprächs mit Johannes Wild, Fachverbandsobmann-Stellvertreter und Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Geschrieben von:
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    10.09.2024
  • um:
    07:30
  • Lesezeit:
    4 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:890

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 21/2025

Wir Gratulieren Winegg Realitäten GmbH zu erreichten 20 Punkten!

Winegg Realitäten GmbH

Herrengasse 1-3, 1010 Wien

Seit über 25 Jahren ist die WINEGG als Investor, Projektentwickler, Bauträger und Makler tätig. Das Kerngeschäft war in den Anfangsjahren das Zinshaus, doch in den letzten Jahren wurde auch das Bauträgergeschäft im Neubau forciert. Die Immobilien der WINEGG bestechen durch eine hervorragende Mikrolage, eine hochwertige Ausführung und eine nachhaltige Konzeptionierung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

NOE Immobilien Development GmbH

Rennbahnstraße 2, 3100 Sankt Pölten

Die NID (NOE Immobilien Development GmbH) ist ein renommierter Immobilienentwickler mit Tätigkeitsschwerpunkt "Wohnbau" in Niederösterreich und Wien. Mit einem Projektvolumen von über 300 Mio. Euro ist die NID eines der größeren Entwicklungsunternehmen auf dem ostösterreichischen Markt. Projektentwicklungen der NID sind geprägt durch abgestimmte Architektur, nachhaltige Denkweise und Einbeziehung aller Stakeholder – mit dem Ziel, ein gutes Angebot an qualitativen, hochwertigen Wohnungen mit attraktivem Preisniveau für alle Kund:innen zu erzielen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News