In den amtlichen Grundbüchern wurden laut RE/MAX ImmoSpiegel im ersten Halbjahr 2019 „nur“ 24.865 Wohnungsverkäufe verbüchert, um -1.301 Stück (-5,0 %) weniger als im Vergleichszeitraum 2018. Trotz alledem ist dies aber noch immer die drittgrößte Wohnungshandelsmenge aller Zeiten.
Trotz oder wegen rückläufiger Mengen, stieg der Verkaufswert auf 5,66 Mrd. Euro, also um +2,1 % auf ein neues Allzeithoch.
Bedeutung des Wohnungsmarktes nimmt ab
Der Wertanteil des Wohnungsmarktes am Gesamt-Immobilienmarkt ist im ersten Halbjahr weiter zurückgegangen, nach dem Höhenflug 2017 mit 38,2% über 35,5% im ersten Halbjahr 2018 auf 34,6 % im Jahr 2019.
„Seit dem Einbruch 2013 ist der Wohnungsmarkt Jahr für Jahr gewachsen. Die Anzahl der gehandelten Wohnungen ist ständig gestiegen. Es darf niemanden wundern, wenn dann einmal kein neuer Rekord zu vermelden ist. Wir haben eigentlich schon früher damit gerechnet. Immerhin sind trotz des Rückgangs noch immer um +80 % mehr Wohnungen verbüchert worden als vor sechs Jahren”, sagt der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard Reikersdorfer, MBA.
Die Berechnungen des RE/MAX ImmoSpiegel basieren auf einer Vollerhebung aller in den amtlichen Grundbüchern im ersten Halbjahr 2018 in Österreich durchgeführten Verbücherungen (keine Stichprobe). Ausgelesen und als Kaufvertragssammlung bereitgestellt wurden sie von IMMOunited, den Experten für Immobiliendaten.
WOHNUNGSPREISE in Österreich:
Eigentumswohnungspreise legen um +7,6 % zu
Im Jahresvergleich zum ersten Halbjahr 2018 haben die typischen Preise für Eigentumswohnungen laut RE/MAX Austria um 14.708 Euro auf 207.183 Euro zugelegt. „Das sind +7,6 % zum Vorjahr und sieht auf den ersten Blick natürlich viel aus. Man muss allerdings auch berücksichtigen, dass es zu 2017 “nur” +8,7 % sind, da im Vorjahr der Preisanstieg für Eigentumswohnungen sogar deutlich unter der Inflationsrate lag. Je nach Betrachtungsweise lässt sich aus der Vergangenheit viel erkennen: eine Preissteigerung von +19 % im Fünf-Jahresvergleich ebenso wie +70 % im Zehn-Jahresvergleich“, warnt Mag. Anton Nenning, RE/MAX Austria, vor verkürzten Darstellungen.
Die typischen Quadratmeterpreise sind in Österreich durchschnittlich von 3.059 Euro (Halbjahr 2018) auf 3.267 Euro (Halbjahr 2019) gestiegen, sie liegen mit +6,8 % unter der Preistendenz der Gesamtwohnungspreise.
Um einen Wäschetrockner und eine Waschmaschine größer
Die typische gehandelte Wohnung ist laut RE/MAX Statistik im ersten Halbjahr 2019 erstmals seit 2014 wieder geringfügig größer geworden: von 66,3 m² auf 67,2 m², immerhin so viel wie eine Waschmaschine und ein Trockner nebeneinander Platz benötigen.
Preissegment unteres Viertel: 179 Euro mehr pro Quadratmeter
Ein Viertel aller neu verbücherten Wohnungen kostete in Österreich im ersten Halbjahr 2019 weniger als 128.659 Euro. Dieser Grenzwert hat um +10,0 % zum Vorjahres-Vergleichszeitraum zugelegt, im Fünf-Jahresvergleich um +30,2 % und im Zehn-Jahresvergleich um +97,9 %. Die Quadratmeterpreise liegen bei 2.352 Euro (+8,2 %), zum Vergleich: Halbjahr 2018: 2.173 Euro, Halbjahr 2014: 1.818 Euro und Halbjahr 2009: 1.190 Euro. Die Entwicklung der Wohnungsgrößen im letzten Jahr erklärt die Differenz: Sie ist bei den Kleinstwohnungen (den untersten 25 %) um +1,9 % nach oben gegangen, von 49,0 m² auf 49,9 m².
Preissegment oberes Viertel: 231 Euro mehr pro Quadratmeter
Wie so oft ist die Preissteigerung im untersten Preissegment relativ höher als im obersten Preisquartil. Die teuersten 25 % der gehandelten Wohnungen wechselten den RE/MAX-Experten zufolge um mindestens 277.000 Euro die Eigentümer. Das sind um +6,7 % mehr als 2018, um +15,9 % mehr als vor fünf Jahren und um +59,9 % mehr als 2009. Der Quadratmeterpreis für das teuerste Viertel der verkauften Wohnungen liegt über 4.134 Euro. Die Grenze zum obersten Preissegment der Quadratmeterpreise stieg um +5,9 % zum Vorjahr, um +20,7 % zu 2014 und um +72,2 % zu vor zehn Jahren.