WK Wien: Harte Zeiten nicht noch härter machen

Neue Kreditregeln schüren Unsicherheit – Sinkende Nachfrage lässt Bauwirtschaft schrumpfen – Hameseder: „Ein Eigenheim bietet Sicherheit, die wir brauchen“

Die im Sommer dieses Jahres in Kraft getretenen Regeln zur Kreditvergabe hinterlassen bereits kräftige Spuren im Finanzierungsmarkt. Das Gesamtvolumen der vergebenen Kredite schrumpft und damit die für Neubauten zur Verfügung stehenden Finanzmittel – und das in Zeiten hoher Inflation und steigender Baukosten. All das hat Auswirkungen auf breite Teile der Wirtschaft, fürchten Wirtschaftskammer Wien Präsident Walter Ruck und Erwin Hameseder, Obmann der Sparte Banken und Versicherungen in der Wirtschaftskammer Wien. Sie fordern nun eine Entschärfung der neuen Richtlinien.

„Die Anschaffung einer Wohnung ist in den allermeisten Fällen eine Lebens-Entscheidung, wird lange überlegt, kalkuliert und schließlich vollzogen. Das dauert zumeist Monate, wenn nicht noch länger. Genau deshalb sind die meisten Folgen, die einen Wohnungskauf erschweren auch nicht gleich sichtbar, sondern erst mit einiger Verzögerung“, erklärt Hameseder. Der durch die neuen Regeln bedingte Rückgang der Finanzierungs-Zusagen durch die Banken ist nur die erste Folge: „Die Immobilien, die jetzt fertiggestellt werden, sind schon finanziert, dort wird sich nichts ändern. Aber bei den neuen Eigenheimen, die gerade gebaut oder geplant werden, sind noch nicht alle Einheiten verkauft. Aufgrund der schwierigeren Finanzierung werden sich diese auch nicht so schnell verkaufen lassen, wie geplant. Somit werden in Folge die Entwickler die nächsten Projekte kleiner umsetzen oder ausfallen lassen“, fürchtet Hameseder.

Aber natürlich werden nicht nur die Baufirmen und Projektentwickler unter der Kredit-Baisse leiden, sondern noch viel mehr Branchen. Hameseder: „Tischler, Einrichtungshäuser, Bodenleger, Installateure, Elektriker, eben alle Branchen, die benötigt werden, um ein fertiges Eigenheim bewohnbar zu machen, werden leiden“. Auch der Immobilienmarkt selbst wird sich verändern, zum Nachteil der Kunden, wie Hameseder befürchtet: „Wer sich den Kauf nicht leisten kann, muss mieten. Eine steigende Nachfrage nach Mietwohnungen bedeutet auch klarerweise steigende Preise. Darunter werden alle Mieter leiden.“

Für Ruck ist klar, dass die neuen Regeln für breite Teile der Wirtschaft genauso wie für die Konsumenten viel zu große Nachteile bringen: „Wir erleben gerade wirtschaftlich sehr unsichere Zeiten. Die hohe Inflation, Unsicherheiten bei Energieversorgung und dazu noch Rohstoffmangel in vielen Branchen setzen uns allen zu. Da ist es der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, die Regeln zu verschärfen. Was die Menschen jetzt brauchen, ist Sicherheit. Ein Eigenheim ist ein großer Teil davon. Den Weg dazu sollte man nicht verstellen“, fordert er die Lockerung der neuen Regelungen

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Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    16.11.2022
  • um:
    13:00
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